Tests 15.02.2016, 11:59 Uhr

Test: Panasonic Lumix DMC-GX8

Eine nahezu perfekte Systemkamera – mit einer vermasselten Videofunktion.
Die Panasonic Lumix DMC-GX8 (kurz: GX8) ist in jeder Hinsicht aussergewöhnlich: bei der Form, der Funktionsvielfalt, der Ergonomie und der Qualität. Beim ersten Kontakt springt jedoch vor allem die Grösse ins Auge. Einer spiegellosen Systemkamera im APS-C-Format unterstellt man automatisch, dass sie klein und leicht ist. Die GX8 ist weder-noch: Stattdessen drückt sie mit Objektiv und Batterie ganze 776 Gramm auf die Küchenwaage.
Kein Fliegengewicht: Panasonic Lumix DMC-GX8A
Quelle: PCtipp
Getestet wurde das Modell GX8A mit dem 12-35-mm-Zoom – einer Linse, die dieser Kamera würdig ist. Die Brennweite umfasst 24-70 mm (KB), und das bei einer durchgehenden maximalen Blendenöffnung von ƒ/1:2.8. Das lassen wir uns gerne gefallen. 

Äussere Werte

Ergonomie. Die Grösse des Gehäuses disqualifiziert die GX8 für die Jackentasche. Dafür wird man mit einer hervorragenden Ergonomie entschädigt. Zusammen mit dem ausgeprägten Wulst auf der Vorderseite entsteht eine Form, bei der die Finger automatisch am richtigen Ort landen. Die griffigen Bedienelemente tragen ihren Teil dazu bei, dass man sich mit dieser Kamera sofort wohlfühlt.
Der ausgeprägte Wulst sorgt für einen festen Griff
Quelle: PCtipp
Display. Das Touch-Display reagiert angenehm schnell und präzise auf Berührungen. Mit seiner Hilfe werden Funktionen aufgerufen, Einstellungen geändert und die Schärfe auf die gewünschte Stelle gelegt – auch während einer Videoaufnahme. Das Display lässt sich frei in jede beliebige Position schwenken oder gegen das Gehäuse drehen. So ist es nicht nur geschützt, sondern schont auch die Batterie.
Das Display dreht sich in alle Richtungen
Quelle: PCtipp
OLED-Sucher. Der Sucher lässt sich um bis zu 90 Grad nach oben schwenken. Damit werden Aufnahmen in Bodennähe zum Kinderspiel, während das Display im grellen Sonnenlicht eingeklappt bleibt. Das Sucherbild löst mit enorm hohen 2.36 Mio. Pixeln auf und bietet eine Qualität, die sich mit einem optischen Sucher praktisch auf Augenhöhe befindet. Auch mit aufgesetzter Sehhilfe lässt sich das Sucherbild vollständig überblicken – ansonsten empfiehlt sich die eingebaute Korrektur, die Werte zwischen - 4,0 und +3,0 Dioptrien ermöglicht.
Sucher auf halber Höhe, Display geschlossen
Quelle: PCtipp
Bedienelemente. Die mechanischen Bedienelemente bieten den Zugriff auf die wichtigsten Kamera-Einstellungen. Alle Tasten sind gut zu erreichen. Erfreulicherweise ist die Klappe für die Speicherkarte und den Akku soweit vom Stativgewinde entfernt, dass sich die beiden auch auswechseln lassen, wenn die Kamera auf dem Dreibein steht.
Klassisch: die Bedienelemente
Quelle: PCtipp
Blitz. Die GX8 muss ohne integrierten Blitz auskommen, für externe Modelle steht der Blitzschuh zur Verfügung.
Objektiv. Wie eingangs erwähnt, testeten wir die GX8 mit dem Zoom 24-70 Millimeter (bezogen auf Kleinbild). Das reicht nur knapp, um bei maximaler Brennweite und offener Blende das Motiv ein wenig freizustellen.
Mit Offenblende und maximaler Brennweite geht ein wenig freistellen gerade noch – ein wenig
Quelle: PCtipp
Die Brennweite wird über den angenehm breiten Ring verändert, weiter vorne befindet sich der Ring für die manuelle Fokussierung. Gleichzeitig wird im Sucher automatisch der angepeilte Ausschnitt vergrössert. Die Fokussierung erfolgt vollständig im Inneren des Objektivs, sodass Grauverlaufs- oder Polfilter während der Scharfstellung nicht gedreht werden. Der optische Bildstabilisator kann über eine griffige Taste abgeschaltet werden, wenn die Kamera zum Beispiel auf dem Stativ steht.
Der Schalter für den optischen Bildstabilisator
Quelle: PCtipp

Bedienelemente

Fast alle mechanischen Bedienelemente scharen sich an der rechten Seite, und das ist eine gute Sache – erst recht, wenn man zu den linksäugigen Fotografen gehört. Diese Ansammlung ist auch dem schwenkbaren Sucher geschuldet, der auf der linken Seite des Gehäuses keine weiteren Bedienelemente erlaubt.
Gut so: Alles drängt nach rechts
Quelle: PCtipp
Neben der Programmwahl und der Belichtungskorrektur bietet die GX8 zwei frei konfigurierbare Einstellräder. Darüber hinaus lassen sich 13 Tasten eine individuelle Funktion zuweisen, wobei 5 Tasten nur virtuell auf dem Touch-Display existieren. Das ändert jedoch nichts daran, dass sich die GX8 sehr erfolgreich auf die persönlichen Bedürfnisse zuschneiden lässt.
Überhaupt sind die Funktionstasten unverzichtbar, denn die GX8 bietet ein reichhaltiges Menü an Einstellungen – zu reichhaltig, um «schnell etwas zu ändern».
Die Menüs sind übersichtlich, aber leider auch weitläufig
Allein die Fotofunktion umfassen acht Display-Seiten. Immerhin erleichtern die grosse Schrift und die klare Darstellung den Umgang enorm.
Nächste Seite: Fotografische Möglichkeiten



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.