Test: Olympus PEN E-PL7
Bildqualität
Bildqualität
Und was leistet die Olympus in Bezug auf die Bildqualität? Das kommt darauf an – und zwar in erster Linie auf die Tageszeit.
Bei gutem Licht überzeugt die kleine Kamera in jeder Hinsicht. Die Farben sind ausgewogen und natürlich, die Hauttöne überzeugen. Selbst kontrastreiche Motive zeigen sowohl in den Lichtern als auch in den Schatten noch Zeichnung. Hier leistet die Raw-Umsetzung innerhalb der Kamera ganze Arbeit:
Die Reproduktion der Farben kann durch mehrere Motivprogramme wie zum Beispiel «Portrait» gesteuert werden. Darüber hinaus lässt sich die Farbgebung der E-PL7 an die Vorlieben des Fotografen anpassen: Über die «Customize»-Einstellung können Schärfe, Kontrast und sogar die Gradation der Aufnahmen verändert werden.
Die Schärfe des Zooms ist nicht überragend, aber in Anbetracht der Grösse überraschend gut. Sie verändert sich an den Rändern auch bei einer mittleren Blende nur unwesentlich. Allerdings ist dieses Objektiv mit einer Brennweite von 28-84 mm (KB) und einer maximalen Lichtstärke zwischen ƒ/3.5 und ƒ/5.6 auch nicht gerade das, was man als Hochleistungslinse bezeichnen würde. Hier die Übersicht:
Und hier der Crop bei Blende 5.6:
In der Dämmerung
Sobald das Licht schwächer wird, zeigt es sich, was eine Kamera drauf hat – und leider beginnt die E-PL7 an dieser Stelle deutlich zu schwächeln. Im Dämmerlicht zeigt die Kamera ein gutes Rauschverhalten bis etwa 800 ISO. Anschliessend geht es steil bergab. Bei 1600 ISO ist das Rauschverhalten gerade noch akzeptabel, bei 3200 ISO beginnen die Details sichtbar zuzuschmieren. Und um einen Wert von 6400 ISO oder noch höher zu verwenden, sollte man schon einigermassen verzweifelt sein.
Hier die Szene in der Dämmerung bei 6400 ISO:
Und hier die Crops mit den verschiedenen ISO-Werten:
Die Qualität lässt sich bei hohen ISO-Werten optimieren, wenn in Raw fotografiert und eine spezialisierte Software zum Entrauschen verwendet wird. Doch für die angepeilte Zielgruppe, die unbeschwerten Freizeitfotografen, dürfte das in den meisten Fällen keine Option sein.
Kurz, die Olympus überzeugt bei schönem Wetter. In der Dämmerung bringt sie jedoch nicht ganz die Leistung, die man von einer Kamera in dieser Preislage erwarten würde.
Allerdings tröstet der hervorragende Bildstabilisator über diese kleine Schwäche hinweg. Er hilft zwar nicht bei bewegten Objekten, doch bei statischen Motiven lässt er die Muskeln spielen und erlaubt deutlich tiefere ISO-Werte. Da der Stabilisator nicht im Objektiv, sondern in der Kamera verbaut ist, funktioniert er mit jedem beliebigen Objektiv. Laut Olympus kompensiert er bis zu 3.5 Belichtungsstufen. Das lassen wie einmal so stehen, glauben es aber gerne: Die folgende Aufnahme wurde freihändig mit einer Verschlusszeit von 1/8 Sekunde geschossen!
Und hier die Details:
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