Test: Olympus E-M10

Bildqualität

Und was leistet die E-M10 in Bezug auf die Bildqualität? Das kommt darauf an – und zwar in erster Linie auf die Tageszeit.

Aufnahmen bei Tageslicht

Bei gutem Licht überzeugt die kleine Kamera in jeder Hinsicht. Die Farben sind ausgewogen und natürlich, die Hauttöne überzeugen. Die Reproduktion der Farben kann durch mehrere Motivprogramme wie zum Beispiel «Portrait» gesteuert werden. Darüber hinaus lässt sich die Farbgebung der E-M10 an die Vorlieben des Fotografen anpassen: Über die «Customize»-Einstellung können Schärfe, Kontrast und sogar die Gradation der Aufnahmen verändert werden.
Tadellose Farben bestimmen das Gesamtbild
Die Schärfe des Zooms ist gut, aber nicht überragend. Sie verändert sich an den Rändern auch bei einer mittleren Blende nur unwesentlich. Allerdings ist dieses Objektiv mit einer Brennweite von 28-84 mm (KB) und einer maximalen Lichtstärke zwischen 3.5 und 5.6 auch nicht gerade das, was man als Hochleistungslinse bezeichnen würde. Hier ein direkter Vergleich zwischen dem Olympus-Zoom und dem 18-55er Zoom der Fujifilm X-E2. Die Übersicht:
Übersicht
Und hier der Crop am rechten Bildrand, aufgenommen mit Blende 4 (Fujifilm) respektive 4.6 (Olympus):
Die Schärfe des Zooms liegt im Mittelfeld
Vom unterschiedlichen Weissabgleich einmal abgesehen, hat das Olympus-Zoom der Fujinon-Linse nicht viel entgegenzusetzen.

In der Dämmerung

Sobald sich das Licht rar macht, zeigt es sich, was eine Kamera drauf hat – und leider beginnt die E-M10 an dieser Stelle zu schwächeln. Im Dämmerlicht zeigt die Kamera ein gutes Rauschverhalten bis etwa 800 ISO. Anschliessend geht es schnell bergab. Bei 1600 ISO ist das Rauschverhalten gerade noch akzeptabel, bei 3200 ISO beginnen die Details sichtbar zuzuschmieren. Und um einen Wert von 6400 ISO oder noch höher zu verwenden, sollte man schon einigermassen verzweifelt sein.
Hier die Szene in der Dämmerung bei 6400 ISO:
Übersicht
Und hier die Crops mit den verschiedenen ISO-Werten:
Bei höheren ISO-Werten zeigen sich die Schwächen
Und hier der Vergleich mit der Fujifilm X-E2 (Ausschnitt unten) zu späterer Stunde. Bei beiden Bildern handelt es sich um unveränderte JPEGs, wie sie von der Kamera angeliefert wurden. Die Empfindlichkeit lag bei 6400 ISO:
Die JPEGs der E-M10 im Vergleich mit der Fujifilm X-E2
Auch hier kann die E-M10 nicht ganz überzeugen. Die Qualität lässt sich bei hohen ISO-Werten optimieren, wenn in Raw fotografiert und eine spezialisierte Software zum Entrauschen verwendet wird. Im oberen Teil sehen Sie das JEPG direkt aus der Kamera, unten die Raw-Aufnahme, die mit Nik Dfine 2 behandelt wurde:
Spezialisierte Software kann helfen, macht den Workflow jedoch kompliziert
Kurz, die Olympus überzeugt bei schönem Wetter. In der Dämmerung bringt sie jedoch schon bei mittleren IOS-Werten nicht die Leistung, die man von einer Kamera in dieser Preislage erwarten würde. Inwiefern das dem kleineren Four-Thirds-Sensor oder der rabiaten JPEG-Engine geschuldet ist, ist nur schwer zu beziffern – vermutlich ist es eine Mischung aus beidem.
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Kommentare
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jamstyle
04.04.2014
Bildqualität Vielen Dank für den ausführlichen Test Zur Bewertung der Bildqualität habe ich eine Frage. Haben Sie ausschließlich die Kitlinse getestet? Wie verhält sich die E-M10 z.B. mit einer Olympus 17 1.8 Linse in Verbindung mit höheren ISO Werten? Danke und Grüße

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Klaus Zellweger
04.04.2014
2 Belichtungsstufen Reserve Vielen Dank für den ausführlichen Test Zur Bewertung der Bildqualität habe ich eine Frage. Haben Sie ausschließlich die Kitlinse getestet? Wie verhält sich die E-M10 z.B. mit einer Olympus 17 1.8 Linse in Verbindung mit höheren ISO Werten? Besten Dank! :-) Und ja, wir haben die E-M10 ausschliesslich mit dem lichtschwachen Kit-Zoom getestet. Zur Frage: Die Verwendung der Festbrennweite kann die Qualität deutlich verbessern. Das Zoom bietet im besten Fall eine Lichtstärke von ƒ3.5, die Festbrennweite ƒ1,8. Der Unterschied beträgt also zwei Belichtungsstufen. Diese Reserve kann in eine kürzere Verschlusszeit und/oder in einen tieferen ISO-Wert investiert werden. Beispiel 1: Anstelle der benötigten 6400 ISO kann die Empfindlichkeit auf 1600 ISO reduziert werden. Völlig unabhängig von den optischen Fähigkeiten der Festbrennweite bringt allein diese Reduktion eine deutliche Qualitätsverbesserung. Beispiel 2: Die zwei gewonnenen Belichtungsstufen könnten auch verteilt werden. Eine Stufe wird verwendet, um den ISO-Wert von 6400 auf 3200 zu senken. Die zweite wird verwendet, um die Verschlusszeit von 1/30 auf eine 1/60 Sekunde zu verkürzen, damit die Gefahr eines verwackelten Bildes reduziert wird. Es ist alles eine Frage der Prioritäten – aber in jedem Fall ein Gewinn. Grüsse ... Klaus

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jamstyle
04.04.2014
Danke schön Hallo Klaus, vielen Dank für die schnelle Antwort Die E-M10 dürfte meine "Nächste" werden :) Gruß Raoul

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Klaus Zellweger
04.04.2014
Hallo Klaus, vielen Dank für die schnelle Antwort Die E-M10 dürfte meine "Nächste" werden :) Gruß Raoul Immer gerne! Ich wünsche dir viel Spass mit deinem neuen Kleinod. :-)