Test: Olympus E-M10
Fotografische Möglichkeiten
Fokussierung
Der Autofokus der E-M10 lässt nichts zu wünschen übrig: Er arbeitet nicht nur schnell, sondern auch sehr zuverlässig. Der Fokuspunkt lässt sich bequem über die vier Tasten des Steuerkreuzes verschieben.
Bei der manuellen Scharfstellung wird der Fokus über den entsprechenden Ring am Objektiv festgelegt. Dabei hilft das «Focus Peaking» dem Fotografen, indem die Konturen innerhalb des Schärfebereichs farblich markiert werden – wahlweise in Schwarz oder Weiss. Leider gibt es keine Einstellung, um diese Konturen grün oder rot zu färben, damit sie sich besser vom Rest des Bildes abheben.
Belichtungsreihen und HDR
Liebhaber der HDR-Fotografie kommen mit der E-M10 voll auf ihre Kosten. Die Kamera schiesst automatische Belichtungsreihen, die sich wieder einmal detailliert anpassen lassen. Das Spektrum beginnt bei 5 Aufnahmen mit einer Abweichung von 0.3 Belichtungsstufen und endet bei 7 Aufnahmen mit einer maximalen Abweichung von 0.7 Belichtungsstufen. Das ergibt zusammen fast 5 Belichtungsstufen. Wer ausserdem das Raw-Format verwendet, sollte mit dieser Spannweite auch die schwierigsten Lichtsituationen in den Griff bekommen.
Um die Belichtungsreihe aufzunehmen, muss der Auslöser für jedes Bild separat gedrückt werden – viel schöner wäre es gewesen, wenn die Kamera diesen Prozess automatisiert hätte. Um Verwackelungen bei den Aufnahmen zu vermeiden, empfiehlt sich deshalb eine berührungslose Auslösung mit dem Smartphone. (Dazu gleich mehr.)
Abgesehen von den Belichtungsreihen bietet die E-M10 zwei verschiedene HDR-Modi, die wahlweise ein fast schon übertriebenes «Hochkontrast-Bild» oder einfach nur ein «kontrastreiches Bild» erzeugen.
Noch mehr Funktionen
ISO-Einstellungen. Die Empfindlichkeit reicht von 100 bis 25’600 ISO, Raw-Aufnahmen sind über den ganzen Bereich hinweg möglich. Neben festen Werten bietet die E-M10 ausserdem eine ISO-Automatik. Damit kann die gewünschte und die maximale Empfindlichkeit definiert werden. Allerdings fehlt die Möglichkeit, auch die längste Verschlusszeit vorzugeben, was den Nutzen dieser Einrichtung deutlich schmälert.
Effekte. Die E-M10 bietet 12 verschiedene «Art-Filter» (Lochkamera, Monochrome, Weichzeichner usw.) Darunter sind einige recht gelungen Exemplare, aber das ist natürlich Geschmacksache. Wichtig ist, dass die Kamera auf Wunsch gleichzeitig eine Raw-Aufnahme ohne diese Effekte schiesst, so dass man stets mit Netz und doppeltem Boden experimentiert.
Panorama-Funktion. Schande über dich, Olympus! Einen Panorama-Modus, der diesen Ausdruck verdient, sucht man bei der E-M10 vergeblich. Stattdessen bietet die Kamera eine «Funktion», die am Sucherrand zwei Rechtecke einblendet. Diese Markierungen sind die einzige Hilfe für den Fotografen, um den Ausschnitt für die Überlappung festzulegen. ein Geisterbild der vorherigen Aufnahme gibt es ebenfalls nicht. Anschliessend müssen die einzelnen Aufnahmen mit der mitgelieferten Software zusammengesetzt werden. Oder man zückt einfach das Smartphone mit der Panorama-App und tut so, als hätte die E-M10 überhaupt keine Panorama-Funktion.
Filme. Die E-M10 filmt wahlweise in HD (720p) oder in Full-HD (1080p), jeweils mit unveränderlichen 30 Bildern pro Sekunde. Die Aufnahme kann jederzeit mit der dedizierten Filmtaste neben dem Auslöser gestartet und gestoppt werden. Der Bildstabilisator bleibt natürlich aktiv. Die Kamera fokussiert nicht sehr schnell, aber dafür treffsicher und ohne zu «pumpen». Alle Effekte lassen sich auch im Film anwenden. Der Ton wird über das eingebaute Stereomikrofon aufgezeichnet; hingegen ist es nicht möglich, ein externes Mikrofon anzuschliessen.
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04.04.2014
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