Tests 22.05.2014, 06:24 Uhr

Test: Nikon D5300

Eine Spiegelreflex-Kamera mit einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis ist schwer zu finden.
Jede Spiegelreflex-Kamera (kurz «SLR») rechtfertigt ihre Existenz vor allem damit, dass sie sich in alle Richtungen ausbauen lässt: mit Objektiven à gogo, Blitzgeräten, Adapterringen und mehr. Das bedeutet aber auch, dass man sich in ein System hineinkauft. Und wer einmal drin steckt, muss bei einem späteren Wechsel mit finanziellen Konsequenzen rechnen, denn Objektive und Zubehör lassen sich nicht einfach an ein anderes System adaptieren.
Wer sich für oder gegen eine SLR entscheiden muss, könnte in der Nikon D5300 die perfekte Einsteiger-Kamera sehen. Sie bietet einen ausgewogenen Mix zwischen Leistung, Qualität und hilfreichen Funktionen – und das zu einem sehr attraktiven Preis. Darüber hinaus bietet die Kamera eine fast schon übertrieben hohe Auflösung von 24 Mpx. Doch der Reihe nach.

Der erste Eindruck

Wie jede andere SLR ist auch die D5300 viel zu gross für die Jackentasche. Allerdings fühlt sie sich mit einem Gewicht von gerade einmal 949 Gramm (Küchenwaage-Präzision) überraschend leicht an, ohne dabei billig zu wirken. Der Griffwulst liegt angenehm in der Hand, ist aber für grosse Hände eine Spur zu wenig ausgeprägt.
Nicht klein, aber erstaunlich leicht: Nikon D5300
Quelle: IDG
Das Gehäuse ist mit mehr als einem Dutzend Knöpfe übersäht. Da sie jedoch weit verstreut sind, wirkt die D5300 trotzdem relativ harmlos, was in Anbetracht der Zielgruppe keine schlechte Sache ist.
Die Rückseite (hier mit umgedrehtem Display) wirkt beruhigend unaufgeregt
Quelle: IDG
Trotzdem fehlen der Kamera Bedienungselemente, die bei den teureren Modellen die Regel sind. Dazu gehört vor allem das LC-Display auf der Oberseite und ein zweites Steuerrad, damit sich zum Beispiel Blende und Verschlusszeit bequemer steuern lassen.
Irgendwo hier wäre bei anderen Kameras das LC-Display
Quelle: IDG
Die «Fn»-Taste auf der Vorderseite kann zwar durch den Anwender belegt werden, aber nur in einem eng gesteckten Rahmen und nur für technische Funktionen wie den Weissabgleich, die Bildqualität usw. Wer damit lieber die Gesichtserkennung aktivieren oder ein Motivprogramm zuschalten möchte, hat Pech gehabt.
Speicherkarte und Akku lassen sich auch dann problemlos wechseln, wenn die Kamera auf einem Stativ steht: Das Kartenfach befindet sich auf der rechten Seite, während das Batteriefach weit genug vom Stativgewinde entfernt ist.

Das Objektiv

Unser Testgerät wurde mit dem Objektiv 18-105 mm (ƒ3.5-5.6) geliefert. Umgerechnet auf das Kleinbildformat beträgt die Brennweite 27-158 mm – ein ganz und gar durchschnittlicher, aber typischer Wert für ein universelles Kit-Zoom. Die Linse unterstützt die manuelle Fokussierung und ist zudem mit einem Bildstabilisator ausgestattet. Zum Lieferumfang gehören erfreulicherweise ein Objektivbeutel und eine Sonnenblende, was bei Kit-Objektiven leider nicht mehr selbstverständlich ist.
Darf nicht unterschätzt werden: das 18-105 mm Kit-Zoom
Quelle: IDG

Display

Die Rückseite der Kamera wird vom grossen Display beherrscht, das sich kippen, schwenken und umgekehrt zuklappen lässt, damit es besser geschützt ist. Es reagiert allerdings nicht auf Berührungen. Das spielt in den meisten Fällen keine Rolle; bei Videoaufnahmen wäre es jedoch ein beachtlicher Vorteil, wenn der Fokus durch Tippen auf die gewünschte Stelle gelegt werden kann.
Das Display lässt sich kippen und schwenken
Quelle: IDG
Wie bei SLRs üblich, werden auf dem Display normalerweise nur das Menü, die Einstellungen oder die gemessene Belichtung angezeigt. Um wie bei einer Kompaktkamera das aktuelle Live-Bild zu betrachten, wird der «Lv»-Schalter neben den Belichtungsprogrammen verwendet. Er klappt den Spiegel hoch, damit der dahinterliegende Sensor das Licht direkt einfangen kann. In dieser Position werden zum Beispiel auch die Spezialeffekte live angezeigt.
Der Lv-Schalter klappt den Spiegel hoch, damit das Live-Bild auf dem Display angezeigt werden kann
Quelle: IDG
Unmittelbar nach einer Aufnahme zeigt das Display die Anzeige zu den Kamera-Einstellungen, was sehr störend ist, wenn das Auge an der Kamera bleibt. Wird der Auslöser angetippt, verschwindet die Anzeige – aber nur, um unmittelbar nach der Aufnahme erneut zu nerven. Nach zehn Minuten steht man vor der Wahl, die Kamera entweder durchs geschlossene Fenster zu werfen oder in den Menüs die «Info-Automatik» abzuschalten. Es ist unverständlich, warum diese Nervensäge ab Werk aktiviert ist. Die ideale Lösung wäre jedoch ein Annäherungssensor am Okular, der das Display automatisch abschaltet.

Der Blitz

Der integrierte Blitz wird durch die Taste auf der linken Gehäuseseite ausgeworfen. Solange diese gedrückt wird, kann die gewünschte Blitzfunktion ausserdem über das Drehrad auf der Rückseite ausgewählt werden.
Der Blitz wird über die Taste darunter entriegelt und konfiguriert
Quelle: IDG
Wie praktisch alle SLRs von Nikon ist auch die D5300 mit dem «Creative Lighting System» kompatibel. Dabei können Nikon-Blitzgeräte in Gruppen zusammengefasst und über die Kamera ferngesteuert werden. Wer eine Kiste dieser preiswerten Blitzgeräte sein Eigen nennt, kann damit eine ganze Theaterbühne ausleuchten. Solche spektakuläre Aktionen sind auch das Steckenpferd von Nikons Vorzeigefotograf Joe McNally, der sich in unzähligen YouTube-Videos beweist – aber leider nur in Englisch. Das sieht dann etwa so aus, ab 1:50 beginnt der Aufbau:

Verständnisvolle Menüs

Die D5300 bietet für ihre Klasse ein gerüttelt Mass an Einstellungen, die in einem klassischen Menü in Listenform aufgerufen werden können. Die wichtigsten Funktionen, die man immer wieder benötigt, lassen sich in einem eigenen Menü zusammenfassen.
Das klassische Menü
Quelle: IDG
Noch mehr Übersicht bieten die Anzeigen auf dem Display. Sie visualisieren auf eine plakative Weise, welche Einstellungen gerade gewählt sind. Falls eine Einstellung geändert werden soll, reicht ein kurzer Druck auf die «i»-Taste.
Die Variante für Einsteiger
Quelle: IDG
Jede Einstellung wird ausserdem von einer kleinen Abbildung begleitet, mit der die Auswirkungen auf das Bild gezeigt werden. Und als ob das nicht genug wäre, blendet ein Druck auf die «?»-Taste erklärende Texte ein. Kein Anfänger wird zurückgelassen!
Beispiele zeigen, wie sich die Einstellungen auf das Bild auswirken
Quelle: IDG
Wer sich dieser bildlichen Darstellung entledigen möchte, kann die Darstellung auf dem Display anpassen: Die niedlichen Grafiken machen den trockenen Werten Platz.
Trocken, aber informativ
Quelle: IDG
Es spielt also keine Rolle, ob man sich als Greenhorn oder als Fortgeschrittener fühlt: Die D5300 bietet für jedes Niveau eine übersichtliche, verständliche Darstellung.
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Fotografische Praxis

Autofokus

Das Tempo beim Fokussieren ist für eine Kamera in dieser Preisklasse in Ordnung – nicht mehr und nicht weniger. Eigentlich ist das Tempo erschreckend durchschnittlich: hoch genug, dass man es nicht kritisieren kann, aber lange nicht so schnell, dass man davon begeistert wäre. Im Dämmerlicht lässt das Tempo weiter nach, sodass der Autofokus gerade noch erträglich bleibt.
Die Geschwindigkeit beim Fokussieren hängt jedoch nicht nur von der Elektronik der Kamera ab. Im Unterschied zu den grösseren Nikon-Modellen ist in der D5300 kein Autofokus-Motor verbaut. Damit trotzdem automatisch fokussiert werden kann, muss eine Optik in der Bezeichnung das Kürzel «AF-S» tragen, was seit Jahren der Fall ist. Die alten «AF»-Objektive lassen sich zwar ebenfalls verwenden (Stichwort: Flohmarkt), lassen sich aber nur eine manuelle Fokussierung zu.
Alle Objektive mit dem «AF-S» in der Bezeichnung fokussieren auch mit der D5300 automatisch
Quelle: IDG
Lange Rede, kurzer Sinn: die Geschwindigkeit des Autofokus kann je nach verwendeter Optik ein wenig variieren. Doch wenn die Schärfe gefunden wurde, dann sitzt sie präzise.

Manueller Fokus

Im Gegensatz zu den spiegellosen Systemkameras erhält der Fotograf bei SLRs nur wenig Hilfe bei der manuellen Fokussierung. Im Sucher muss die Schärfe einfach so gut es geht beurteilt werden. Es gibt kein Focus-Peaking (Markierung der Kanten an den scharfen Stellen), kein Schnittbild wie bei den Fujifilm-Kameras und keine Vergrösserung der anvisierten Stelle.
Die zuletzt genannte Vergrösserung der angepeilten Stelle kann immerhin auf dem Display zugeschaltet werden. Dazu wird der Spiegel hochgeklappt und der Live-View-Modus aktiviert. Allerdings bricht die Bildwiederholrate dann auf etwa 3-4 (!) Bilder pro Sekunde ein, was diese Einrichtung zu einer Farce macht. Die D5300 ist also keine Kamera für Fotografen, die gerne manuell scharfstellen.

Ein Wählrad für alles

Das Wählrad oben rechts nimmt so ziemlich jede Funktion wahr, die im Zusammenhang mit dem Belichtungsprogramm, Effekten, Motiven und mehr zusammenhängt. Das wirkt vielleicht ein wenig überladen, aber tatsächlich erleichtert es die Bedienung enorm. Da wären:
Alle wichtigen Belichtungs- und Motivprogramme versammeln sich auf diesem Rad
Quelle: IDG
PSAM. Dieses Kürzel steht für die vier Belichtungsmodi «Programmautomatik» (P), «Blendenautomatik mit Zeitvorwahl» (S), «Zeitautomatik mit Blendenvorwahl» (A) und «Manuell» (M). Nur die allerbilligsten Kameras verzichten auf diese vier Belichtungsarten.
Effekte. Das Bild wird modifiziert, indem Effekte wie «Spielzeugkamera», «HDR-Gemälde» und anderer Nonsens zum Einsatz kommt. Diese Nische ist eigentlich bestens von den Smartphones abgedeckt. Immerhin: Diese Effekte lassen sich bei der Aufnahme ignorieren und später in der Kamera anwenden. Das Resultat wird als neue JPEG-Datei gespeichert.
Schön! Vermutlich …
Quelle: IDG
Szenen. «Sport», «Makro», «Portraits» und mehr: Die Motivprogramme optimieren die Kameraeinstellungen für bestimmte Motive und gehören zu den wertvollsten Hilfen für Einsteiger. Dabei gefällt, dass den wichtigsten Motivprogrammen eine eigene Schalterstellung gewidmet ist, was den Zugriff enorm erleichtert. Zu den fünf direkt erreichbaren Motivprogrammen können elf weitere über die Schalterstellung «Scene» abgerufen werden, darunter «Nachtportrait», «Schnee/Strand» und «Food».
Schnappschüsse. Mit der Stellung «AUTO» übernimmt die Kamera sämtliche Entscheidungen. Das Symbol darunter funktioniert auf exakt dasselbe Weise, aber ohne dass der Blitz zum Einsatz kommt.

HDR-Bilder

Für Anhänger der Hochkontrast-Fotografie (HDR) bietet die D5300 jedoch eher wenig. Die HDR-Funktion beschränkt sich darauf, eine Szene in kurzer Folge zweimal abzulichten und die Bilder anschliessend zusammenzusetzen – allerdings nur als JPEG. Meistens fährt man besser, wenn in Raw fotografiert wird und die Bilder später in Lightroom oder einer anderen fähigen Software optimiert werden – und zwar ohne Konturen oder Geisterbilder.
Die automatischen Belichtungsreichen schiessen ausserdem drei Fotos in schneller Folge, wobei der Unterschied maximal eine halbe Belichtungseinheit beträgt – zu wenig für die ernstgemeinte HDR-Fotografie.
Die wichtigste Funktion für harmonische Bilder jedoch ist Nikons «Active D-Lighting». Dabei achtet die Kamera automatisch darauf, dass bei kontrastreichen Fotos überall ein wenig Zeichnung vorhanden ist, indem die Schatten aufgehellt und die Lichter heruntergefahren werden. Allerdings gibt der Fotograf dabei einen Teil der Kontrolle ab, weil vielleicht unwichtige Schatten aufgehellt werden und das Foto dadurch ein wenig flau wirken kann. Trotzdem sollte die Funktion in der ersten Zeit eingeschaltet bleiben. Hier dasselbe Bild ohne D-Lighting (oben) und nachdem es nachträglich in der Kamera mit der D-Lighting-Funktion optimiert wurde.
D-Lighting sorgt für ausgewogene Lichter und Schatten
Quelle: IDG

Filme

Die Filmfunktion wird über eine eigene Taste neben dem Auslöser gestartet. Leider verrichtet sie ihren Dienst erst, nachdem der Spiegel durch den Fotografen hochgeklappt wurde, um den Live-View-Modus zu aktivieren. Das hätte man bestimmt auch automatisch lösen können.
Die rote Filmtaste funktioniert erst, nachdem der Live-View-Modus eingeschaltet wurde
Quelle: IDG
Die D5300 bietet für ihre Preisklasse ein erstaunliches Repertoire an Filmfunktionen. Die maximale Aufzeichnungsrate liegt bei 60 Bildern pro Sekunde in der Full-HD-Auflösung (1080p). Der Ton wird entweder mit dem integrierten oder mit einem externen Stereomikrofon aufgezeichnet, wobei der Pegel automatisch oder manuell gesteuert wird. Die Belichtung kann ebenfalls der Automatik überlassen oder manuell reguliert werden.

GPS!

Es ist kaum zu fassen, dass heute jedes popelige Smartphone mit einem GPS-Empfänger ausgestattet ist, moderne Kameras jedoch nur in Einzelfällen. Zu diesen raren Pflänzchen gehört auch die D5300. Ihr GPS-Modul schreibt die aktuellen Koordinaten direkt in die Metadaten der Bilddatei. Später kann die Aufnahmeposition in einer guten Bildverwaltung fast auf den Meter genau abgerufen werden. Allerdings liegt es in der Natur von GPS und seinen Satelliten, dass eine genaue Lokalisierung nur im Freien möglich ist – am besten unter freiem Himmel.
Mit GPS getagte Fotos lassen sich später auf der Karte anzeigen. (Im Bild: iPhoto)
Quelle: IDG
Der GPS-Empfänger lässt sich auch abschalten – sei es, um die Batterie zu schonen oder um den Aufnahmeort bewusst zu verschleiern. (Mehr zu diesem kniffeligen Thema erfahren Sie hier.) Aber auch das andere Extrem ist möglich, nämlich dass die Kamera die Koordinaten ständig erfasst – selbst dann, wenn nicht fotografiert wird oder die D5300 sogar ausgeschaltet ist. Die Abstände zwischen den Aufzeichnungen betragen wahlweise 15, 30 oder 60 Sekunden.
Am Ende des Tages wurden nicht nur die Geotags zu den Bildern hinzugefügt, sondern auch ein Streckenprofil angelegt, das man sich später am PC ansehen kann. Eine feine Einrichtung für Wanderer und naturverbundene Fotografen, die später den zurückgelegten Weg dokumentieren möchten. Allerdings wird die Log-Datei im NMEA-Format abgelegt, das längst nicht jede Software erkennt. Das kostenlose Tool GPSBabel macht daraus eine GPX-Datei, die von den meisten Programmen und Bildverwaltungen erkannt wird.

Wifi

Und zu guter Letzt ist da noch das eingebaute Wifi-Modul, über das sich ein Smartphone verbinden lässt. Dazu wird die kostenlose App «Wireless Mobile Utility» benötigt, die für das iPhone und Android angeboten wird – aber leider nicht für das iPad. Die anschliessende Prozedur ist klassisch: Das Wifi-Modul der Kamera wird in den Menüs aktiviert; anschliessend wählt das Smartphone die D5300 als Hotspot aus. Den Rest erledigt die App.
Fernsteuerung über das iPhone
Quelle: IDG
Mit dem getesteten iPhone kam tatsächlich eine stabile Verbindung zustande. Das Apple-Gerät zeigt ein Live-Bild der Kamera. Die Schärfe wird mit einem Tippen auf die gewünschte Stelle festgelegt. Ändere Einstellungen – wie zum Beispiel die Verschlusszeit oder Motivprogramme – lassen sich nicht vornehmen. Da wäre bestimmt noch mehr gegangen, wie zum Beispiel die Fujifilm X-T1 beweist. (Hier geht’s zum Test.)
Die Aufnahme wird am Smartphone gestartet, anschliessend wird auf Wunsch eine tief aufgelöste Version automatisch übertragen. Werden die Bilder auf der SD-Karte jedoch später manuell ausgewählt, kann sogar die Originalgrösse übertragen werden. Kurz, die Wifi-Umsetzung funktioniert tadellos, doch die Möglichkeiten der Kamera werden leider nicht ausgeschöpft.
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Bildqualität

Bildqualität

Die Bildqualität des preiswerten Kit-Zooms ist aussergewöhnlich, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Bei mittlerer Blende entstehen unerwartet scharfe Aufnahmen, die kaum zu wünschen übrig lassen:
Quelle: IDG
Im Crop zeigt sich dann, dass man fast die Rasterpunkte auf den Kafirahmdeckeli zählen kann:
Die Farben variieren mit dem eingestellten Bildstil («Picture Control»). Während «Neutral» ziemlich langweilige Bilder ergibt (nächste Abbildung, oben), sorgt «Landschaft» für sattere Farben, stärkere Kontraste und einen besseren Schwarzwert, was den Fotos etwas mehr Biss verleiht:
Farbstimmungen
Quelle: IDG

Low-light-Aufnahmen

Wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, steigen die ISO-Zahlen – und damit das Bildrauschen. Kameras mit einer geringeren Auflösung sind in dieser Situation im Vorteil. Einfach ausgedrückt sind die einzelnen Pixel bei einer tiefen Sensor-Auflösung grösser und können somit mehr Licht einfangen. Umgekehrt muss bei vielen, dicht gepackten Pixeln das geringere Signal eher durch die Software verstärkt werden. Im Dämmerlicht bringt die D5300 mit ihren sehr hohen 24 Mpx als nicht gerade die besten Voraussetzungen mit.
Übersicht
Umso überzeugender sind die Bilder, die diese Kamera produziert. Bei 800 ISO entstehen nahezu rauschfreie Bilder, die bis 3200 ISO nur wenig nachgeben. Bei 6400 ISO ist die Qualität immer noch brauchbar. Erst bei 12'800 schmieren die Details ein wenig zu. Hier die Crops:
Wer sich die Mühe macht, im Raw-Format zu fotografieren, erreicht eine noch bessere Qualität, wenn die Raw-Aufnahme zum Beispiel in Photoshop durch eine spezialisierte Software wie Nik Dfine aufgebretzelt wird. Hier ein Bild, das mit 12'800 ISO aufgenommen wurde. Von oben nach unten: die unbehandelte Raw-Aufnahme, das unmodifizierte JPEG direkt aus der Kamera (OOC) sowie die Raw-Aufnahme nach der Behandlung durch Nik Dfine. Es geht also noch was, wenn den Aufwand nicht scheut.
Die D5300 bietet ausserdem eine ISO-Automatik, mit der die Empfindlichkeit an die Situation angepasst wird. Dabei schöpft die Nikon die ganze Bandbreite bis 25'600 ISO aus, wobei die längste zulässige Verschlusszeit vorgegeben werden kann.
Kurz, die D5300 bietet im Zusammenspiel mit dem preiswerten Kit-Zoom eine erstaunlich hohe Bildqualität, die sich auf vor deutlich teureren Kameras nicht zu verstecken braucht!
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Kaufberatung und Fazit

Kaufberatung

Die Nikon D5300 ist eine nahezu perfekte Einsteigerkamera in das Nikon-System. Sie bietet eine hervorragende Bildqualität zu einem sehr moderaten Preis. Ihre ausgewogene Mischung zwischen Funktionalität und Hilfestellung macht sie zum idealen Schulpferd für alle, die in die Welt der Spiegelreflexkameras eintauchen wollen. Wenn die Ansprüche wachsen, wächst die Kamera mit und kann durch System-Blitzgeräte, unzählige Objektive und anderes Zubehör ergänzt werden.
Eben dieses System sollte jedoch gewollt sein: Man kauft diese Kamera, weil sie den Grundstock zu etwas Grösserem bildet. Wer hingegen keine Expansionsgelüste verspürt, kauft mit der Nikon D5300 eine Kamera, die zu gross und zu schwer ist, als dass man sie in der Freizeit immer gerne dabeihaben möchte.
Für solche Fälle empfehlen sich heute kompakte Systemkameras, die ebenfalls mit einem APS-C-Sensor ausgestattet sind und mindestens eine genauso gute Qualität bieten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, werfen Sie auch einen Blick auf die Sony Alpha 6000 (Test), oder die niedlich-kleine Olympus E-M10 (Test).
Fazit: Wer sich bewusst für eine Spiegelreflex-Kamera entscheidet und sich mit wenig Geld an das Thema herantasten möchte, liegt hier genau richtig. Die Nikon D5300 punktet mit einer benutzerfreundlichen Bedienung und einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Digitec zur Verfügung gestellt. Hier geht es direkt zur Produktseite.

Testergebnis

Bildqualität, GPS, Schwenkdisplay, gute Hilfen für Einsteiger, sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Gemächlicher Autofokus

Details:  APS-C-Sensor mit 24 Mpx, Zoom 18-105 mm (27-158 mm KB), ƒ3.5-5.6, Bildstabilisator, Full-HD-Video mit 60 fps, Wifi, GPS

Preis:  919 Franken (+100.– Cashback bis 15. Juli 2014)

Infos: 
www.nikon.ch

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