Test: Canon EOS R

Objektive

Objektive

Ein neues System heisst auch immer neue Hardware. Das ist auch bei der Canon EOS R so. Allerdings müssen bestehende Canon-User ihre alten Objektive nicht gleich in die Tonne treten. Mit dem EF-Adapter können Sie sämtliche bestehenden Canon-DSLR-Objektive an die EOS R anschliessen. Auch jene, die für den kleineren APS-C-Sensor entwickelt wurden.
Zum Launch der EOS R sind noch nicht allzu viele Objektive verfügbar. Genau genommen sind es nur gerade vier:
  • Canon RF 35 mm ƒ/1,8 IS Macro STM
  • Canon RF 50 mm ƒ/1,2L USM
  • Canon RF 24–105 mm ƒ/4L IS USM
  • Canon RF 28–70 mm ƒ/2L USM
Das übliche Kit dürfte so aussehen
Quelle: PCtipp
Die 35-mm-Festbrennweite ist dabei die einzige eher günstige Linse, während das 28–70-mm- und das 50-mm-Objektiv sich klar an eine anspruchsvollere Kundschaft richtet. Das 24–105-mm-Objektiv dürfte für die meisten Käufer das Kit-Objektiv der Wahl sein. Dazu gibt es drei verschiedene Adapter, mit denen Sie Canon-EF-Objektive anschliessen können. Einen einfachen Adapter ohne Extras, einen Adapter mit Kontrollring für Blendenöffnung am Objektiv und einen Adapter mit Filter-Einschub.
Mit dem EF-Adapter können Sie Ihre alten Canon-Objektive weiterverwenden. Auch jene für APS-C-Sensoren
Quelle: PCtipp
Wer sich beim Kamera-Body mehr Kompaktheit erhofft hatte, wird hier so richtig enttäuscht. Die Objektive des RF-Systems sind geradezu gigantisch. Allem voran das schon fast lustig grosse 28–70-mm-ƒ/2L und das 50-mm-ƒ/1,2, das besonders neben einem 50-mm-ƒ/1,8-EF wie eine absolute Einheit aussieht.
Im Gegenzug dazu erhält man qualitativ hervorragendes Glas. Wie Sie schon im Abschnitt «Bildqualität» lesen konnten, liefert die EOS R hier solide Arbeit ab und ein grosser Teil davon liegt auf dem Rücken der Objektive. Wir konnten das 24–105-mm-ƒ/4 und das 50-mm-ƒ/1,2 testen.

RF 24–105 mm ƒ/4L IS USM

Das RF 24–105 ƒ/4L ist ein starkes Kit-Objektiv für die EOS R
Quelle: PCtipp
Kurze Entschlüsselung zu Beginn: Dieses Objektiv hat nichts mit Terrorismus zu tun. Die Buchstaben hinter der Brennweite und der maximalen Blendenöffnung stehen für «Image Stabilization» und «Ultra Sonic Motor». Also für eingebaute Bildstabilisation und einen schnellen und leisen Autofokus-Motor. Die Abkürzung RF ist noch nicht ganz geklärt. EF hiess damals Electronic Focus. Bis Canon eine bessere Erklärung liefert, nennen wir das System einfach Roger Federer.
Das 24–105-mm-ƒ/4 dürfte für die meisten Neuzuzüger des R-Systems das Kit-Objektiv werden. Die grössere Reichweite und der deutlich niedrigere Preis dürften für die meisten Amateure und sogar diverse Profis ein besseres Argument sein als die bessere Blendenöffnung des 28–70-mm-ƒ/2. Was dabei hilft: Das 24–105-mm-Objektiv ist bereits an sich sehr gut. So gut, wie man das von einem Canon-L-Objektiv erwartet. Scharf bis weit in die Ecken und mit einer gleichmässigen Leistung durch alle Brennweiten. Ganz zum Rand wird das Bild etwas weich, was aber an der Natur von Zoom-Objektiven liegt und nie ganz vermieden werden kann.
Im Vergleich zu bestehenden DSLM-Systemen sind die Objektive der RF-Serie deutlich grösser und schwerer. Mit seinen stolzen 700 Gramm Kampfgewicht gehört auch das 24–105-Objektiv zu den Schwergewichten unter den DSLM-Objektiven. Vergleicht man allerdings mit den bestehenden EF-S-Objektiven von Canon, sind die Werte schon deutlich besser. Das Canon EF 24–105 ƒ/4 wiegt beispielsweise 795 Gramm.

RF 50 mm ƒ/1,2L USM

Eine wahre Freude, bis man den Preis sieht
Quelle: PCtipp
Ein Kamerasystem ohne 50-mm-Objektiv ist kein richtiges Kamerasystem. Glücklicherweise hat Canon mit dem 50 mm ƒ/1,2 ein absolut sagenhaftes «Nifty-Fifty» kreiert. Scharf bis an die Kanten und mit einer maximalen Brennweite von ƒ/1,2 ist das Objektiv sowohl für Porträts als auch für Nachtaufnahmen eine wahre Freude. Doch, zu welchem Preis? 750 Gramm Kampfgewicht und über 2300 Franken Kaufpreis. Vielleicht weniger was für unter den Weihnachtsbaum, dafür für das professionelle Toolkit. Wer das nötige Kleingeld hat, darf aber getrost zugreifen, denn das 50 mm ƒ/1,2 liefert eine Performance, die den Preis mehr als rechtfertigt.
Canon EOS R, 50 mm, ƒ/1,2, ISO 100. RAW, editiert in Adobe Lightroom mit Preset: Color High Contrast
Quelle: PCtipp
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