Test: Canon EOS 6D Mark II
Ausstattung und Kit-Objektiv
Ausstattung
Wo die 6D Mark II ein wenig Boden gut machen kann ist beim Autofokus. Dieser funktioniert sowohl traditionell, als auch im Live-View ausgezeichnet. Die Kamera fokussiert schnell und zuverlässig in praktisch jeder Situation. Besonders beeindruckend ist die Leistung über Live-View. Dort stellt die 6D Mark II praktisch jede andere DSLR in den Schatten. Der traditionelle Autofokus verfügt über 45 Cross-Type-Fokuspunkte, welche ausgesprochen schnell scharfstellen. Einziges Manko: Die Fokuspunkte sind sehr nahe beieinander platziert und decken nur einen zentralen Teil des Bildausschnittes ab. Ein häufiges Problem bei Vollformat-DSLRs aber in Zeiten von DSLM-Kameras, welche bis an den Rand fokussieren können fällt es mehr und mehr auf. Dass der optische Sucher nur 98 Prozent des Bildausschnittes abdeckt, verstärkt dieses Manko nur noch mehr.
Etwas mässig ist auch der einzelne SD-Kartenslot. Dieser platziert die 6D Mark II wieder in diesen merkwürdigen Zwischenraum von noch nicht ganz Profi aber auch nicht mehr Einsteiger. Ein zweiter SD-Kartenslot gehört eigentlich eher in eine Mittelklasse-Kamera wie ein Vollformat-Sensor.
Ansonsten ist praktisch alles da: WiFi, NFC, Bluetooth, GPS, USB, ein Mikrofon-Eingang und ein HDMI-Anschluss. Die Akkulaufzeit ist wie bei allen DSLRs sehr gut. Den fehlenden Pop-Up-Blitz dürfte eigentlich niemand vermissen.
Kit-Objektiv
Eine der ersten Entscheidungen, die sich bei der 6D Mark II aufdrängt ist: Kit-Objektiv oder Body-Only. In diesem Fall ist die Auswahl klein und die Entscheidung relativ einfach: Body-Only. Das einzige aktuell verfügbare Kit-Objektiv ist das Canon EF 24-105 mm ƒ/3,5-5,6. Kein würdiges Objektiv für eine Kamera in dieser Preisklasse. Man kann es nicht genug sagen: Das Objektiv hat einen gigantischen Einfluss auf die schlussendliche Qualität der Fotos. Es ist in vielen Fällen wichtiger als die Kamera selbst. Wer am Objektiv spart, wird enttäuscht.
Im Falle der 6D Mark II rechnet das sich in etwa so (Preise grob gerundet da veränderlich):
Nur Body | Fr. 1800.- |
Body mit Kit 24-105 ƒ/3,5-5,6 | Fr. 2400.- |
Body mit 24-105 ƒ/4 L | Fr. 2525.- |
Body mit 24-70 ƒ/4 L | Fr. 2700.- |
Body mit 24-70 ƒ/2.8 | Fr. 3500.- |
Body mit 50mm ƒ/1.4 | Fr. 2150.- |
Nur Body | Fr. 1800.- |
Body mit Kit 24-105 ƒ/3,5-5,6 | Fr. 2400.- |
Body mit 24-105 ƒ/4 L | Fr. 2525.- |
Body mit 24-70 ƒ/4 L | Fr. 2700.- |
Body mit 24-70 ƒ/2.8 | Fr. 3500.- |
Body mit 50mm ƒ/1.4 | Fr. 2150.- |
Der Body kostet rund 1800 Franken. Das Kit mit 24-105 rund 2400 Franken, was dem Objektiv einen Wert von rund 600 Franken zumisst. Für 725 Franken erhalten Sie ein EF 24-105 mm ƒ/4 L und bereits ein ordentliches Upgrade. Noch besser sind kleinere Zoom-Reichweiten wie das klassische 24-70 mm. Entweder in der genialen Profi-Version mit einer maximalen Blendenöffnung von ƒ/2.8 für rund 1700 Franken, oder die günstigere, aber immer noch sehr starke ƒ/4-Variante für knapp über 900 Franken. Falls Geld ein Faktor ist, kann mit einer Festbrennweite ordentlich gespart werden. Durch die einfachere Optik bieten diese Objektive für einen kleinen Preis oftmals fantastische Bildqualität. Das Canon 50 mm ƒ/1.4 ist ein gutes Beispiel dafür.
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