Im Test: Huawei P20 Pro
Die Lautsprecher und Display sowie Kamera
Aus Schwäche mach Stärke: die Lautsprecher
Einer der Kritikpunkte beim P10 waren die Lautsprecher. Nun mag dies in Zeiten von Bluetooth-Speakern und Kopfhörern kein allzu grosses Thema mehr sein, dennoch hat Huawei sich die Kritik offenbar zu Herzen genommen: In Kooperation mit Dolby erhält das P20 Dolby-Atmos-Unterstützung. Auch wenn der Resonanzkörper natürlich beschränkt ist, sind einzelne Nuancen deutlich besser hörbar als beim Vorgänger und der Qualitätsverlust bei höherer Lautstärke klar geringer.
Display und Kamera
Kommen wir nun zum Alleinstellungsmerkmal, neudeutsch den Unique Selling Point genannt, nämlich der Kamera. Bereits im Vorfeld haben viele, sich teilweise widersprechende Leaks für Aufregung gesorgt. Um es kurz zu machen: Die Aufregung war letzten Endes durchaus gerechtfertigt, auch wenn wir ob dem Specssheet zunächst etwas misstrauisch wurden.
Wie bereits seit dem P9 arbeitet Huawei auch beim P20 mit Leica zusammen. Die Triple-Kamera auf der Rückseite besteht (sinnigerweise) aus drei Sensoren: einem 12 Mpx-Sensor mit 80 Millimetern Brennweite und ƒ/2,4-Blende, einem RGB-Sensor mit 40 Megapixeln und ƒ/1,8-Blende und einem Monochrom-Sensor mit einem Blendenwert von ƒ/1,6 und 20 Megapixeln Auflösung. Zuunterst angesiedelt ist beim P20 Pro ein Laser-Autofokus für die Adaption ans Umgebungslicht. Die Frontkamera, für Videocalls und Selfies, weist 24 Megapixel auf.
Smarte Fotografie: von nützlich bis lästig
Wie auch bei anderen Features ist die künstliche Intelligenz auch bei der Kamera ein wichtiger Faktor. So beinhaltet die KI auch Algorithmen zur Motiverkennung, seien dies Porträts, Natur- oder Objektaufnahmen. Insgesamt gibt es 19 verschiedene Motivkategorien, die in über 100 Unterkategorien eingeteilt werden. Entsprechend dem zu fotografierenden Objekt werden die entsprechenden Einstellungen der Kamera automatisch getätigt.
Für Schnappschüsse und weniger erfahrene Fotografen ist dies sicher eine feine Sache, jedoch funktioniert es nicht immer wie gewünscht: Befinden sich beispielsweise mehrere Objekte im Bild, kann es geschehen, dass das falsche in den Fokus gerät. Dadurch wird das eigentlich gewünschte Objekt zugunsten des Hintergrundes zuweilen unterbelichtet. Ein gutes Beispiel ist das Bild des Eiffelturms von The-Verge-Kollege Vlad Savov: Die KI rückte den blauen Himmel in den Fokus, wodurch der Turm selber unterbelichtet wurde. Die KI-Unterstützung lässt sich aber bei Bedarf oder grundsätzlich deaktivieren.
Ebenfalls überarbeitet wurde der Porträt-Modus. Dort gibt es, ähnlich dem A8 von Samsung, einen mehrstufigen Beauty-Effekt, der manchmal auch ungefragt in Aktion tritt. Dieser kann, je nach Stufe, auch einem kernigen Gesicht etwas Puppenhaftes verleihen.
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02.05.2018