Tests 09.12.2009, 11:31 Uhr

Test: Sony IDC-UX200

Das ICD-UX200 ist ein Diktiergerät. Digital Living hat getestet, ob es sich auch für einfache Musikaufnahmen eignet.
Von Hersteller Sony wird das ICD-UX200 als Diktiergerät verkauft. Daher verfügt es über Funktionen wie automatische Unterbrechung bei Sprechpausen oder Filterung von Projektor-Lüftergeräuschen. Doch eigentlich ist es einfach ein Gerät, das MP3-Dateien abspielt und aufzeichnet. Daher wollten wir wissen, ob man es auch für eigene Musikaufnahmen verwenden kann, etwa bei Proben im Bandraum.
Wichtig: Wahl der Empfindlichkeit bei der Aufnahme
Das UX200 hat ein integriertes Stereomikrofon und einen Eingang für ein externes Aufnahmegerät. In beiden Fällen lässt sich die Empfindlichkeit des Eingangssignals einstellen, allerdings kennt das Gerät hierbei nur 3 Stufen. Stellt man das interne Mic auf die niedrigste Stufe, ist eine Rockband-Aufnahme ohne Übersteuerung möglich. Natürlich muss man das Gerät so platzieren, dass keines der beiden Mikrofone vor einer Tonquelle liegt oder direkt auf diese gerichtet ist.
Das externe Mikrofon Sony ECM 719 – vor Jahren für einen Minidisc-Rekorder gekauft – nahm deutlich leiser auf, sodass die Gefahr des Übersteuerns noch geringer war. Bei leisen Aufnahmen, etwa einer akustischen Gitarre zu Hause, muss das Mikrofon sogar auf hohe Empfindlichkeit gestellt werden, sonst wird die Aufnahme zu leise.
Die Soundqualität ist für den Hausgebrauch völlig in Ordnung, selbst mit den eingebauten Mikrofonen. Auf der höchsten Qualitätsstufe erzeugt das UX200 MP3-Dateien mit 192 kBit/s. Das reicht aus, wenn man keine Studioproduktion im Sinn hat. Mit einer solchen ist die Aufnahme ohnehin nicht vergleichbar. Wer aber früher mit Minidisc aufgenommen hat und die Qualität akzeptabel fand, wird nicht enttäuscht sein.
Die Weitergabe und Bearbeitung der Aufnahmen sind ohnehin viel praktischer als zu Minidisc-Zeiten. Das Gerät hat einen ausfahrbaren USB-Stecker, womit es ohne Kabel an einen PC angeschlossen werden kann. Dort zieht man einfach die MP3-Dateien auf die Festplatte. Umgekehrt lassen sich Musikdateien auch vom PC auf das Diktiergerät kopieren. Dieses hat einen kleinen integrierten Lautsprecher und einen Kopfhöreranschluss, zu dem auch Kopfhörer mitgeliefert werden. Diese sind allerdings nicht das Gelbe vom Ei.
Das Gerät ist sehr leicht und nicht viel grösser als ein Feuerzeug. Die Bedienung ist intuitiv, ergonomisch, logisch und sicher. Die Gefahr, versehentlich etwas zu verstellen, besteht kaum.
Dieser Test gilt auch für das Sony ICD-UX300 und UX300F. Der Unterschied besteht lediglich in einer erhöhten Speicherkapazität (2 GB versus 4 GB) und einem UKW-Radio beim 300F. Da die 2 GB aber in der höchsten Aufnahmequalität für 47 Stunden ausreichen, wird es kaum nötig sein, die teurere Variante anzuschaffen – ausser, man nutzt das Gerät auch als MP3-Player.
Einziger festgestellter Negativpunkt: Die Batterieanzeige macht einen unzuverlässigen Eindruck. Beim Einschalten wurden jeweils drei Balken angezeigt (Batterie voll), innert kurzer Zeit jedoch nur noch zwei oder ein Balken oder gar ein blinkendes Batteriesymbol (Batterie leer). Beim nächsten Einschalten erschienen wieder drei Balken. Letztlich wissen wir nicht, wie lange eine Batterie effektiv hält. Sony gibt 50 Stunden an. Das ist durchaus möglich, denn der LCD kommt ohne Hintergrundbeleuchtung aus (diese lässt sich aber bei Bedarf einschalten).
Fazit: Zumindest, was das Sony ICD-UX200 betrifft, können MP3-Diktiergeräte durchaus auch für einfache Musikaufnahmen zu Hause, im Bandraum oder an Konzerten verwendet werden.

Testergebnis

Mikrofoneingang, Aufnahmepegel steuerbar, generell ausreichende Soundqualität, gute Bedienung
Batterieanzeige

Details:  2 GB

Preis:  CHF 219.–

Infos: 
www.sony.ch

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Autor(in) David Lee



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