Tests 28.11.2012, 05:22 Uhr

Test: Nokia Lumia 920

Per Ende November ist das Nokia Lumia 920 mit Windows Phone 8 exklusiv bei Swisscom erhältlich. Der PCtipp-Test zeigt die Vor- und Nachteile des Geräts.
In knalligem Rot oder Gelb gepinselt, hinterlässt das Nokia Lumia 920 einen frischen Eindruck. Wers etwas zurückhaltender mag, wählt Grau, Schwarz oder Weiss. Unabhängig von der Farbe ist das Smartphone mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 8 in ein solides Unibody-Gehäuse gepackt, das eine sehr gute Ausstattung mit einem 1,5-GHz-Chip, 1 GB RAM und 32 GB Speicher umschliesst. Es kommt darüber hinaus mit den neusten Schnittstellen LTE und NFC problemlos zurecht und bietet einen starken 2000-mAh-Akku.
Diese Kombination lässt das Nokia Lumia 920 aber auf eine beachtliche Grösse von 13 x 7 x 1 Zentimetern anschwellen. Für kleine Hände ist das allein schon problematisch, doch darüber hinaus bringt das Gerät für Smartphone-Verhältnisse enorm schwere 190 Gramm auf die Waage. Aber das ist leider noch nicht alles: Unser weisses Testgerät verfügt über eine rutschig-glatte Rückseite, die weder eine gute Haptik bietet noch sich einigermassen angenehm anfühlt. Im Gegenteil wirkt sie bereits nach wenigen Minuten fettig, was das Empfinden mit dem Telefon in der Hand zusätzlich verschlechtert.
Abgesehen von diesem (subjekiv) schlechten Eindruck leistet das Gerät sehr gute Arbeit. Apps starten in einem Wimpernschlag und auch sonst lässt sich das intuitive Betriebssystem ruckelfrei steuern. Im Browser-Benchmarktest erzielt es ordentliche 335 Punkte. Nur die beiden Platzhirsche Apple iPhone 5 und Samsung Galaxy S III sind mit 907 bzw. 637 Punkten deutlich besser und auch schneller – in der Praxis macht das etwa drei bis vier Sekunden beim Aufrufen einer Webseite aus.
Die 8,7-Mpx-Kamera leistet – verglichen mit dem Knipser des iPhone 5 – ganze Arbeit. Im Test gelingen dank des integrierten Bildstabilisators und kürzerer Belichtungszeiten insbesondere in schlecht belichteten Situationen bessere Fotos. Allerdings weisen diese in geschlossenen Räumen einen leichten Blaustich auf, während das Apfel-Telefon die Bilder künstlich aufhellt und wärmer erscheinen lässt. Doch die Kamera schiesst nicht nur Fotos, sondern blendet mithilfe der App «Nokia City Kompass» Restaurants, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten etc. in Live-Bilder der Kamera ein. Super!
Zusätzlich statten Nokia und Microsoft ihr gemeinsames Flaggschiff mit einem Musikdienst aus, der nicht nur einen kostenpflichtigen Download-Shop beinhaltet, sondern über die Funktion «Mix Radio» vordefinierte Streams wie Pop, Rock, Soul oder Jazz bietet, die sich gratis herunterladen und ohne Internetverbindung in vordefinierter Reihenfolge abspielen lassen. Dabei bietet das Gerät sowohl mit als auch ohne Kopfhörer einen sehr guten Klang mit ordentlichen Bässen. Nicht zuletzt überzeugen, verglichen mit den Konkurrenten, zwei Mehrwehrte: eine vollständig integrierte Navi-Lösung und die optionale Möglichkeit, das Gerät drahtlos aufzuladen. Entsprechendes Zubehör erfordert aber zusätzlich zum stolzen Anschaffungspreis von 850 Franken weitere Ausgaben von rund 100 Franken.
Fazit: Gewicht, Grösse und Haptik eines Telefons sind sehr subjektive Empfindungen. Wenn Sie sich für das ansonsten gute Smartphone Nokia Lumia 920 interessieren, empfehlen wir Ihnen, dieses unbedingt in einem Geschäft in die Hände zu nehmen und damit einige Minuten herumzuspielen. Qualitativ stehen insbesondere die Qualität der Kamera und die Zusatzdienste des Betriebssystems hervor.

Testergebnis

Ausstattung, Leistung, Farbauswahl, Betriebssystem, Kamera
Gewicht, Haptik

Details:  4,5-Zoll-Bildschirm (1280 x 768 Pixel), 1,5-GHz-Chip (Dualcore), 1 GB RAM, 8,7-Mpx-Kamera, NFC/WiFi/LTE, 32 GB Speicher, 2000-mAh-Akku, Windows Phone 8

Preis:  Fr. 850.-

Infos: 
www.nokia.ch

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Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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Reto Vogt
29.11.2012
Danke für deine Kritik. Ich habe beim Gehäuse ja geschrieben, dass es mein subjektiver Eindruck war. Ich liess ihn mir jedoch von mehreren Kollegen in der Redaktion bestätigen. Die 3-4 Sekunden kommen folgendermassen zustande: Ich habe das iPhone und das Nokia nebeneinandergelegt, mit dem gleichen WLAN verbunden und dieselbe Webseite aufgerufen. 3-4 Sekunden langsamer waren Tatsache. Darüber hinaus hob die Vorteile wie die gute Leistung, die gute Kamera und den guten Sound hervor. Die Note 4 des Geräts heisst in unserer Wertung ebenfalls "Gut". Und selbstverständlich ist es erlaubt, anderer Meinung zu sein und das Gerät zu kaufen. Wünsch dir viel Spass damit :-)

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Nebuk
29.11.2012
Ist es nicht schwer Browser-Benchmarks über verschiedene Plattformen zu machen? Soweit ich weiss ist es sogar schwer innerhalb eines Betriebsystems verlässliche und aussagekräftige Daten zu bekommen. Aber 3-4 Sekunden im Direktvergleich sind doch schon sehr gross. Da stellt sich mir die Frage: Browser Cache? :)

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Reto Vogt
29.11.2012
Nö, der Cache wurde selbstverständlich geleert vorher.

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Nebuk
29.11.2012
Nun, bis hoffentlich ende Jahr solle ich mein Gerät haben und kann es dann mit dem alten Nexus S sowie dem SGS III vom Bruder und dem Apfel 4S vom Vater vergleichen :D. Wie gesagt, 3-4 Sekunden Ladezeiten sind schon sehr viel.