Tests
24.10.2013, 09:21 Uhr
Test: Microsofts Tablet Surface 2
Mit dem Surface 2 will Microsoft endlich auch im Tablet-Markt Fuss fassen. Obs beim zweiten Versuch gelingt? Die Chancen dazu stehen nicht mal schlecht. PCtipp hat das Tafelsilber dem Härtetest unterzogen.
Zuerst die Fakten: Microsofts neues Tablet Surface 2 gibt es in zwei Versionen. Zum einen als Surface-2-Pro-Tablet mit Windows 8.1, so wie man es von der typischen Computerseite her kennt. Die zweite Variante, die dem PCtipp zum Test zur Verfügung stand, heisst Surface 2 und läuft mit Windows 8.1 in der RT-Version. Der Unterschied: Microsofts RT-Version ist an den im Tablet verbauten Tegra-4-Prozessor angepasst. Das bedeutet als wichtigste Folge: Programme mit x86er-Code sind auf dem Gerät nicht lauffähig.
Kaum da, schon billiger: Der offizielle Verkaufspreis legt Microsoft zwar mit 479 Franken fest. Kaum auf dem Markt, prescht der Schweizer Computerhändler Microspot gleich vor und bietet das Modell bereits für 430 Franken (Stand: 23. Oktober 2013) an und unterbietet damit den offiziellen Preis um knapp 50 Franken. Übrigens bietet Microsoft auch für das neue Tablet drei Tastaturen (Touch-/Type-/Power-Cover) an. Der Strassenpreis für die günstigste Touch-Cover-Version beträgt derzeit stolze 109 Franken - sehr hoch.
Die Ausstattung des Surface-2-Tablets:
- Bildschirmgrösse: 10,6 Zoll (26,9 cm, 5-Finger-Multitouch)
- Auflösung: 1920 x 1080 Bildpunkte, Full HD
- CPU: Nvidia Tegra 4 (ARM)/1,7 GHz (4 Kerne)
- Nutzspeicher/Arbeitsspeicher: 32 GB/2 GB
- Schnittstellen: WLAN-N, Bluetooth 4.0, micro-HDMI, USB 3.0, microSD-Slot, zwei Kameras (3,2/5 Mpx)
- Masse (H x B x T): 27,4 x 17,3 x 0,9 cm
- Gewicht: 657 Gramm
- Akkulaufzeit (gemessen): 10:14 Std.
- Betriebssystem: Windows 8.1 RT (32 Bit)
- Garantie: 2 Jahre Bring In
- Preis (offiziell): Fr. 479.-
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So schlägt sich Microsofts Surface 2 in der ...
Bereits beim Auspacken fällt auf: Microsoft hat der neuen Version 2 einen optischen Feinschliff verpasst. Im Vergleich zum Vorgänger hat Microsoft sein neues Tablet um knapp einen halben Zentimeter verdünnt (Dicke: 0,9 cm). Die Verarbeitung ist sauber, Display und Chassis sind sehr genau ineinander gebettet. Unterm Strich tut die Verarbeitung dem Gerät gut. Es liegt folglich, trotz des hohen Gewichts von 657 Gramm, gut in der Hand und lässt sich präzise bedienen.
Installation und Bedienung
Typisch verläuft die Installation: Nach dem Anschalten des Geräts werden zuerst kurz noch etwaige Systemdateien installiert. Dann wird der Benutzer dazu aufgefordert, ein Microsoft-Konto zu eröffnen. Zwar kann er dies ablehnen und auch ohne Konto fortfahren und das Gerät bedienen. Spätestens beim Kontakt mit dem Microsoft-App-Store, um etwa neue Apps auf dem Gerät zu installieren, muss er über ein gültiges Konto verfügen.
So oder so: Dass sich Microsoft einiges vorgenommen hat, sieht man gleich auf der bekannten Metro-Oberfläche, welche die Apps in gewohnter Kacheloptik darstellt. Hier tummeln sich Apps wie Facebook, Twitter, Microsofts Office-RT-Suite (Word, Excel, PowerPoint, Outlook) sowie auch die Skype- und SkyDrive-App. Gut? Es geht noch besser! Denn zu den beiden letztgenannten Apps gibts in Form von Gutscheinen weitere Zugaben: Punkto Skype gibt der Software-Riese einen Bon ab, mit dem man 1 Jahr gratis ins Festnetz telefonieren kann. Beim SkyDrive-Gutschein dürfen registrierte User zwei Jahre lang einen Speicherplatz von 200 GB nutzen – ohne Zusatzkosten.
Einen genauso fitten Eindruck hinterlässt das Tablet, wenn man mit ihm arbeitet. Apps öffnen sich ruckelfrei. Beim Drehen von der Horizontalen in die Vertikale vergehen ca. 1 bis 2 Sekunden. Alles geht flüssig. Ruckler und Hänger sind Mangelware. Selbst beim Öffnen von drei Miniprogrammen sowie beim Surfen per Internet Explorer geht es noch recht zügig, erst dann, wenn noch mehr Anwendungen parallel gestartet werden, stösst das Tablet so langsam an seine Grenzen.
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Das Surface 2 in den Benchmarks
Display, CPU und WLAN
Die Ausstattung ist der Star: Was im Test signifikant auffiel, ist die Top-Ausstattung, die Microsoft seinem Tafelsilber spendiert. Wohl auch deshalb, weil der Vorgänger genau dort nicht immer restlos überzeugte. Der Reihe nach: Das 10,6 Zoll grosse Panel löst mit Full HD (1920 x 1080 Pixel) auf. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt horizontal wie vertikal bei guten 150 Grad. Was man allerdings auch diesem Tablet ankreiden kann, sind zwei Dinge: Zum einen finden sich schnell Fingerabdrücke auf dem Display, was allerdings nur leicht nervt, aber dennoch, ab und an, mit einem sauberen Tuch bereinigt werden sollte. Weitaus nerviger: Auch bei diesem Tablet zeigen sich Reflexionen im Display – insbesondere, wenn man das Tablet im Freien oder bei schlechten Lichtverhältnissen verwendet.
Tempo, Tempo: Taktgeber ist Nvidias Vierkern-CPU Tegra 4. Sie taktet mit 1,7 GHz, kann sogar die Frequenz bis 1,9 GHz anheben - je nach Auslastung. Der Recheneinheit stehen dabei 2 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Weitere Highlights sind insgesamt 32 GB an Speicher, das Dualband-WLAN-N (Peak: 300 Mbit/s) und die auf der Vorder- und Rückseite verbauten Kameras. Was das unterm Strich bedeutet, wird bei den Benchmarks klar: Den 3DMark (Ice Storm, Standard Score) absolvierte das Surface 2 mit 9103 Punkten, den Browserbenchmark Sunspider schaffte es in 348 Millisekunden - beides Top-Werte. Full-HD-YouTube-Videos liessen sich im Browser ohne Verzögerung öffnen und flüssig abspielen. Und auch die Akkulaufzeit passt: Mit gemessenen 10:14 Stunden schafft es einen Spitzenwert.
Hohe Reichweite: Sehr reichweitenstark präsentiert sich auch das WLAN-N-Modul (max. 300 Mbit/s). Bei direktem Sichtkontakt zur Gegenstelle lieferte es einen Durchsatz von 137 Mbit/s. Bei einer Distanz von 10 Metern und einer dazwischenliegenden Wand blieben noch 83 Mbit/s übrig. Bei Verdoppelung des Abstands und der Anzahl der Wände sank der Datendurchsatz auf 25 Mbit/s. Auch damit liess sich noch ein Full-HD-Stream flüssig auf dem Surface 2 anzeigen. Kleiner Minuspunkt: WLAN-AC wird allerdings noch nicht unterstützt.
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Fazit und Meinung
Fazit und Meinung
Gut gemacht, Microsoft! Das Tablet überzeugt in vielen wichtigen Disziplinen: Es bietet eine lange Akkulaufzeit, lässt sich, dank potenter Hardware flüssig bedienen und auch die weitere Ausstattung weist das Modell als starken Herausforderer für iPad & Co. aus. Und auch der Preis – zumindest in der Strassenpreisvariante von 430 Franken – kann gefallen. Zugelegt hat auch der Software-Support. Endlich finden sich Social-Media-Dienste wie Facebook und Twitter als Anwendungen auf dem Tablet. Selbst beim App-Store können wir Microsoft sichtbare Fortschritte attestieren. Langsam, aber stetig füllen sich die Verkaufsregale, die beim Vorgänger noch recht leer waren. Unterm Strich haben die Redmonder ihre Hausaufgaben erledigt - fürs Erste.
Hat Microsoft mit dem Surface 2 also den grossen Wurf gelandet? Jein! Erstens ist der Markt schon sehr gesättigt. Das sehr gute Tablet muss sich, wie bereits oben erwähnt, an Konkurrenzprodukten wie dem neuen iPad, aber auch an Android-Tablets wie Sonys Xperia Tablet Z, Samsungs Galaxy Tab 3 oder Toshibas Excite Pro messen lassen. Vergleicht man deren Tafelsilber mit der Microsoft-Variante, ist das Surface 2 eben «nur» eines von den sehr guten. Und zweitens dürften Anwender auch noch auf die Windows-RT-Version leicht zögerlich reagieren. Der an der System-Software aufgehängte App-Support nimmt zwar zu, kann aber bei Weitem noch nicht mit den App-Stores von Apple oder Google konkurrieren. Das alles soll die Qualität des Microsoft-Tablets nicht schmälern. Wir heben für das Surface 2 den Daumen nach oben. Manchmal braucht es eben zwei Versuche, damit ein gutes Produkt herauskommt.
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