Test: Grand Theft Auto V
The Bad, the Bad and the Insane
The Bad, the Bad and the Insane
Nur wenige Schritte von Michael De Santa entfernt, verlässt der junge Afroamerikaner Franklin Clinton ein Geschäft. Er hat bei «Smoke on the Water» absolut legales Marihuana zu medizinischen Zwecken erstanden. Was die beiden nicht wissen: In nur wenigen Stunden werden sie sich wiedersehen und eine Kaskade von Geschehnissen auslösen, die Los Santos auf den Kopf stellen werden. Franklin steckt sein Marihuana in eine ausgebeulte Hosentasche und macht sich auf den Weg zur Arbeit. Sein Job: die Wiederinbesitznahme von überteuert geleasten Autos und Motorrädern.
Zur gleichen Zeit verlässt Michael De Santas ehemaliger Komplize, Trevor Philips, seinen Wohnwagen in Sandy Springs. Langsam schlurft er durch den heissen Wüstensand zu seinem offenen Jeep. Über dem schwarz gleissenden Asphalt steht die Luft förmlich aufrecht. Der Motor heult auf und Philips fährt los. Er ist auf dem Weg zu seinem Drogenlabor, mit dem er und seine Mitarbeiter von Trevor Philips Industries Blaine County mit Amphetaminen versorgen. Einst war Trevor ein aufsteigender Stern am Himmel der US Air Force. Seine psychische Instabilität verhinderte aber eine militärische Karriere. So landete Philips in der Kriminalität. Zusammen mit Michael und einem weiteren Komplizen raubte er Banken und Juweliere aus. Nach einem schiefgegangenen Überfall in North Yankton, bei dem Michael nach Trevors Wissen ums Leben kam, flüchtete er nach Blaine County und erschuf sein eigenes Drogenimperium.
Spätestens seit GTA IV, Red Dead Redemption und L.A. Noire zeigt Rockstar ein enormes Talent für interessante Charaktere. GTA V ist hier keine Ausnahme und überzeugt auf der ganzen Linie. Auch der Wechsel zwischen den drei Protagonisten ist elegant gelöst. Etwas weniger stark ist dafür die Storyline. Zwar sind die einzelnen Missionen filmreif in Szene gesetzt, dem gesamten Storybogen fehlt es aber an einer gewissen Dynamik. Gerade durch die drei verschiedenen Spielercharaktere entsteht eine Distanz, die man von älteren GTA-Titeln nicht kannte. Durch die sehr unterschiedlichen Gemütslagen der Protagonisten fällt es der Story schwer, eine bestimmte Stimmung aufzubauen und diese überzeugend umzusetzen. Gerade bei Open-World-Spielen ist dies besonders schwierig und Rockstar macht es sich hier nicht leichter.
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