Tests 07.09.2017, 09:00 Uhr

Test: Asus ROG Strix GD30CI

Der neuste Gaming-Desktop von Asus ROG sieht aus, als wäre er die bevorzugte Wahl von zockenden Stormtroopern.

Äusseres

Wer hat alles die schwarzen Cases mit bronzenen Details von Asus satt? Ja, wir auch. Deshalb kommt der ROG GD30CI gerade richtig. Das altbekannte ROG-Bronze wird beim neusten Desktop durch ein klassisches Schwarz-Weiss-Schema abgelöst. Star Wars dürfte für viele der erste Gedanke beim Anblick des GD30CI sein.
Der ROG GD30CI lässt sich nach Geschmack anpassen
Das Grundgerüst des Cases ist komplett in Schwarz gehalten, mit Ausnahme von weissen Details auf dem seitlich angebrachten Fenster. Auf der Front sind zwei schneeweisse, abnehmbare Panels angebracht, mit denen das Aussehen des GD30CI weiter angepasst werden kann. Der Effekt ist simpel: mit Panels – Stormtrooper, ohne Panels – Darth Vader. Oder Kylo Ren für jüngere Nutzer.
Ob man die Panels dranlässt oder nicht ist grösstenteils Geschmackssache. Beim unteren, grossen Panel entscheidet man sich am besten zu Beginn, ob man es möchte oder nicht, und belässt es dann so, da es nur schwer abnehmbar ist. Für rege DVD-Nutzer dürfte zumindest das obere Panel meistens wegbleiben, da sich das optische Laufwerk dahinter versteckt. Immerhin lässt sich dieses Panel leicht entfernen und wieder anbringen.

Anschlüsse

Neben dem versteckten DVD-Laufwerk bietet der Asus ROG GD30CI genügend weitere Anschlüsse. Auf der Front gibt es vier USB-A-Stecker mit USB 3.0 sowie einen 6-in-1-Kartenslot für SD-Karten und Ähnliches. Headset-Nutzer dürfen sich zudem über zwei 3,5-mm-Audioanschlüsse (Ein- und Ausgang) freuen. Mehr gibt es auf der Rückseite: sechsmal USB-A, davon viermal USB 3.0 für schnelle Datenverbindungen und zweimal USB 2.0 für Maus/Tastatur, dazu Ethernet, 7.1-Audio und als Bonus einen brandneuen USB-C-Anschluss. Schade, dass dieser nicht auf der Front angebracht ist.
Die genauen Anschlüsse der Grafikkarte können je nach den gewählten Komponenten leicht variieren. Die in unserem Testgerät verbaute GTX 1080 bietet jeweils zweimal HDMI und DisplayPort sowie einmal DVI. Dazu noch einen Stromanschluss und gut ist. Einfach, unkompliziert und überschaubar.

Komponenten

Etwas komplexer wird es beim Inneren des ROG GD30CI. Hier bietet Asus diverse Varianten an, die je nach Händler etwas anders ausfallen. Die meisten verwendeten Komponenten sind sinnvoll, einige jedoch etwas fragwürdig.
Der Wechsel zu einem schwarz-weissen Farbschema ist eine willkommene Änderung
Schauen wir uns zu Beginn das wichtigste Teil eines jeden Gaming-PCs an: die Grafikkarte. Asus setzt auf Nvidia-Karten der neusten Generation. Je nach Preisklasse sind die Modelle GTX 1050, 1060, 1070, 1080 oder 1080Ti verbaut. Bedenkt man das Niveau des restlichen PCs machen die 1050 und 1060 eher wenig Sinn. Die GTX 1070 kann sich für Budget-Kombinationen lohnen, wobei hier die 1080 ebenfalls eine Option ist. Deren Preis ist seit dem Erscheinen der 1080Ti gesunken und die Leistung ist immer noch ausgezeichnet.
Den Kern der Recheneinheit bildet der Intel-Chipsatz H270. Darauf verbaut sind i5- oder i7-Prozessoren der siebten Generation. Aktuell werden die meisten Modelle mit einem i7-7700 ausgeliefert, der für Gaming-PCs bestens funktioniert. Beim RAM gibt es Optionen zwischen 8 und 32 GB, wobei 8 GB eher knapp bemessen und 32 GB für die meisten Nutzer zu viel ist.
Als Nutzspeicher verbaut Asus ein SSD als Hauptplatte und ein klassisches HDD für Speicher und die grosse Masse an Games. Die günstigste SSD-Option bietet nur 128 GB und ist für einen Desktop-PC kaum empfehlenswert. Wer nur seine wichtigsten Games auf einem SSD haben muss, kann mit einem 256-GB-Modell Geld sparen, ansonsten muss das Maximum von 512 GB her. Festplatten gibt es mit 1, 2 oder 3 TB Speicherplatz. Preislich hält sich der Unterschied in Grenzen und der Nutzen ist stark subjektiv. Das auch, weil alle Festplattenoptionen den gleichen Speed von 7200 RPM bieten.
Einige kleinere Teilstücke des GD30CI bleiben in jeder Ausführung gleich. Windows 10 Home gibt es auf jedem Modell, genauso wie das optische DVD-RW-Laufwerk und den Kartenleser. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind eine Maus, eine Tastatur sowie ein paar vorinstallierte Programme. Dazu gleich mehr.

Praxistest

Wir haben den Asus ROG GD30CI in der folgenden Konfiguration getestet:
  • Intel Core i7-7700
  • 32 GB RAM
  • Nvidia GeForce GTX 1080
  • 512 GB SSD
  • 1000 GB HDD
Bei einem Strassenpreis von knapp über 2000 Franken liegt der GD30CI damit etwa im Durchschnittspreis. Nicht schlecht für einen so durchgestylten PC.
Leistungsmässig gibt es nicht viel zu bemängeln. Sowohl aktuelle Triple-A-Titel als auch beliebte E-Sports-Games laufen flüssig. Watch Dogs 2 brachte es bei 2K-Auflösung und maximalen Settings auf durchschnittlich 90 FPS. Overwatch lief bei 2K und maximalen Einstellungen zwischen 110 und 120 FPS. Beim CPU-intensiveren Counter-Strike: Global Offensive konnten wir die 144-FPS-Grenze bei FHD und fast maximalen Einstellungen knacken.
Neben der Leistung zählt jedoch auch das restliche Nutzererlebnis. Das ist beim Asus ROG GD30CI in Ordnung, aber auch nicht mehr. Die mitgelieferte Tastatur ist okay. Für eine Membrantastatur sogar ziemlich gut. Aber halt nichts Mechanisches. Die Maus hingegen reicht höchstens als Laptop-Accessoire. Mit einem dünnen und dennoch steifen Käbelchen sowie fehlenden Seitentasten kommt man nicht allzu weit.
Durch das Seitenfenster kann man der Hardware beim Arbeiten zuschauen
Windows 10 ist vorinstalliert und dazu gleich auch einige unnötige Applikationen. Viele davon gehören zu Asus selbst und sollen die Verwendung des PCs vereinfachen. Grösstenteils sind die Tools jedoch redundant. Richtiggehend nervig ist hingegen die Asus Giftbox. Diese App startet automatisch im Vollbildmodus und will dem Nutzer diverse Angebote schmackhaft machen. Darunter empfohlene Store-Apps und Rabatte auf Bezahl-Software verschiedener Anbieter.
Auch im Windows Store sind einige Apps vorinstalliert, die man nicht unbedingt braucht. Twitter, Autodesk Sketchbook, XING und MSN News sind standardmässig drauf. Und Asus denkt natürlich auch an die Hardcore-Gamer und packt die Knaller Candy Crush Saga, Bubble Witch 3 Saga, Candy Crush Soda Saga und March of Empires: War of Lords auf die Kiste. Da vergisst man gleich, dass Destiny 2 noch nicht draussen ist.

Fazit

In einer guten Konfiguration kann der Asus ROG GD30CI ein ausgezeichneter Gamer-PC sein. In anderen Varianten hört der Spass jedoch zu früh auf. Die von uns getestete Variante mit 32 GB RAM, GTX 1080, 512 GB SSD und 1000 GB HDD ist vielleicht eine Spur zu teuer im Vergleich zur Alternative mit GTX 1080Ti, bietet allerdings genügend Leistung für die meisten Gamer. Fernbleiben sollte man dem 128-GB-SSD, den 8 GB RAM und den schwächeren Grafikkarten, trotz des niedrigeren Gesamtpreises. Bei den stärkeren Modellen stimmt das Verhältnis zwischen Leistung und Preis.

Testergebnis

Leistung, Design
Einige Konfigurationen sind schwach, Bloatware

Details:  Intel Core i7-7700, GeForce GTX 1080, 32 GB RAM, 512 GB SSD, 1000 GB HDD

Preis:  Fr. 2099.-

Infos: 
asus.ch

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