Lumia 1020: Die Über-Smartphone-Kamera im Test
Beeindruckendes Zoom-Potenzial
Beeindruckendes Zoom-Potenzial
Ein entscheidender Vorteil des imposanten 41-Megapixel-Sensors ist die Möglichkeit, trotz fehlenden optischen Zooms in beachtlichem Masse in Bilder hineinzuzoomen, ohne massiv an Qualität zu verlieren. Das funktioniert so: Wenn man mit der hauseigenen Kameraanwendung Nokia Pro Cam ein Foto schiesst, dann werden eigentlich gleich zwei Bilder abgespeichert. Einmal das Bild, das wir auf dem Display sehen (beispielsweise mit aktiviertem Zoom) als 5-Megapixel-Foto und einmal das volle 38-Megapixel-Bild. Der Clou: Wir können nun über die Pro-Cam-App das 38-Megapixel-Bild jederzeit öffnen und wahlweise hinein- oder hinauszoomen oder einen anderen Bildausschnitt wählen. Speichern wir die Änderungen, wird aufgrund des neu gewählten Bildausschnitts das ursprüngliche, komprimierte 5-Megapixel-Bild überschrieben. Schade: Leider lassen sich nicht mehrere kompakte 5-Megapixel-Bilder gleichzeitig aus einem Foto extrahieren.
Bei den Bildern, die wir in der Galerie betrachten, in die Cloud hochladen oder über die integrierten Sharing-Funktionen auf sozialen Netzwerken teilen, handelt es sich stets um die handlicheren 5-Megapixel-Bilder. Das macht Sinn: Erstens sind diese deutlich kleiner (rund 1 bis 1,5 MB, während die 38-Megapixel-Bilder bis zu 15 MB gross sein können) und zweitens sehen sie auch tatsächlich knackiger aus. Logisch: In aller Regel betrachtet man die Bilder ja auf Bildschirmen, die weit von der effektiven Auflösung der 38-Megapixel-Bilder (entspricht einer Auflösung von 7712 x 4352 Bildpunkten) entfernt sind. Durch das Pixel-Oversampling wirken die kompakten 5-Megapixel-Fotos schärfer als die Originalbilder, wie ein Direktvergleich deutlich aufzeigt.
Fotografieren wie ein Profi
Ebenfalls eher aussergewöhnlich für eine Smartphone-Kamera ist die Möglichkeit, diverse Parameter wie Beleuchtung, Verschlusszeit oder Weissabgleich auf Wunsch manuell anzupassen. Über die Nutzeroberfläche der Pro-Cam-App geschieht dies nicht nur sehr komfortabel, die Auswirkungen der veränderten Parameter lassen sich auch unmittelbar auf dem Bildschirm beobachten. Auch der Fokus lässt sich manuell festlegen.
Bei schwachem Licht darf man freilich auch vom Lumia 1020 keine Wunder erwarten, vor Bildrauschen ist auch diese Smartphone-Kamera nicht gefeit, doch dieses Problem teilen ja selbst Digitalkameras. Insgesamt liefert das Lumia 1020 jedoch Bilder, die wir in dieser Qualität tatsächlich noch nie auf einem Smartphone gesehen haben. Die Möglichkeit, praktisch ohne Qualitätsverlust in Bilder hineinzuzoomen (bis zu 3-fach), hebt das Smartphone zudem von den allermeisten Mitbewerbern ab. Geräte wie das Galaxy S4 Zoom, das mit einem optischen Zoom ausgestattet ist, ausgenommen, dieses dürfte aber wegen seines grossen Objektivs für die meisten Smartphone-Nutzer zu klobig sein.
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26.09.2013
26.09.2013
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