Tests
24.06.2019, 06:44 Uhr
Im Test: Nokia 4.2 (2019)
Viele Features für wenig Mammon, das ist das Nokia 4.2. Konnte es sich in unserem Alltagstest bewähren?
Das Nokia 4.2 (2019) ist ein günstiges Smartphone, das für den kleinen Geldbeutel viel bietet. Das HD+-Display misst 5,71-Zoll mit 19:9-Format. Wahnsinns-Auflösung sieht anders aus; das entspricht einer Auflösung von 720 × 1520 Pixeln (270 ppi). Zum Vergleich: Das Nokia 8.1 löst mit 2246 × 1080 Pixeln auf (unser Test).
Aber optisch kann das 4.2 von Hersteller HMD Global mit Smartphones mithalten, für die man locker das Dreifache hinblättert. Beim ersten Anfassen fühlte es sich ein klein wenig billig an, beim genaueren Hinsehen scheint es aber wertig verarbeitet zu sein. Front und Rückseite sind aus 2,5D-Glas gefertigt, der Rahmen aus Polykarbonat (Kunststoff). Das Smartphone misst 14,8 × 7,13 × 0,83 Zentimeter und wiegt 161 Gramm.
Auf der Frontseite befindet sich ein Selfie-Notch. Rückseitig sind eine Dual-Kamera (13 Megapixel und 2 Megapixel) mit Zwei-Phasen-Erkennung, ein Blitz und unterhalb ein Fingerabdruck-Sensor platziert. Am Auffälligsten ist die beleuchtete Ein-/Aus-/Sperr-Taste, die sich rechts befindet sowie ein längerer Schlitz (Hörer) oberhalb des Notch. Für den Google Assistant wurde eine eigene Taste hinzugefügt (links). Grundsätzlich liegt das Gerät gut in der Hand und passt gerade noch in eine Hosentasche. Es ist kaum rutschig, aber durch die Glasfront Fingerabdruck-anfällig.
Das Nokia 4.2, das uns von HMD Global zur Verfügung gestellt wurde, kommt mit 32 Gigabyte Speicher und in Schwarz. Wir hatten ein (unvollständiges) Ausstellungsmodell; üblicherweise werden ein 5V1A-Ladegerät, ein USB-Micro-B-Kabel, eine Kurzanleitung und ein SIM-Fach-Öffner mitgeliefert. Im Handel ist das Nokia 4.2 in den beiden Farben Schwarz und Pink Sand erhältlich.
Grundsätzlich bewährte sich das Nokia 4.2 in unserem Alltagtest: Apps öffneten zwar etwas gemütlich, aber mehrere Apps gleichzeitig geöffnet zu haben klappte, wir konnten mit dem Smartphone arbeiten und auch beim Abspielen von Videos machte es nicht schlapp. Unter dem Strich gibt es für einen Strassenpreis ab Fr. 180.- (Stand: 4.6.19) nicht viel zu bemängeln.
Google Assistant
Die Finnen verpassten dem Smartphone eine eigene Google-Assistant-Taste. Damit erübrigt sich das ständige Wecken des Assistenten, indem man vor dem Befehl «Hey Google» sagen muss.
Der Google Assistant zeigt Ihnen auf einen Sprachbefehl hin, wie vom Assistenten gewohnt, das Wetter, inklusive Tipp, dass Sie Sonnencreme brauchen, Bilder von Torten und Rezepte dazu, sagt voraus, wann Sonnenuntergang ist, übersetzt für Sie und vieles mehr.
Kamera
Rückseitig bietet das Nokia 4.2 eine 13-Megapixel-Kamera, welche die 2-Megapixel-Tiefensensor-Kamera ergänzt. Auf der Front sorgt eine 8-Megapixel-Kamera für Selfies mit 74-Grad-Sichtfeld.
KI optimiert schlechte Lichtverhältnisse (Low Light image fusion). Bei schlechten Lichtverhältnissen überzeugte uns die Kamera nicht immer. Dafür werden Farben sehr lebendig abgelichtet.
Die Bilder, die wir mit diesem Smartphone machten, finden Sie in der Bildergalerie.
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Akkulaufzeit, Belastungstest, Konnektivität und ...
Akkulaufzeit
Während die Finnen dem Nokia 8.1 einen 3500-mAh-Akku verbauten, haben sie dem 4.2 einen 3000-mAh-Akku mit adaptiver Akku-Funktion verpasst. Die Akkulaufzeit ist erwähnenswert, da sie je nach Nutzung gut zweieinhalb Tage dauert. Für ein Smartphone, das weniger als 200 Franken kostet, ist das sehr erfreulich. Unterstützt wird der Akku durch 3 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 32 GB Nutzungsspeicher.
Belastungstest
Wir führten unseren Benchmark-Test mit der App «AnTuTu Benchmark» bei voll aufgeladenem Akku durch. Während des 15-minütigen Belastungstests wurde die Batterie leicht warm (bis 35 °C). Der Akkustand reduzierte sich in der gleichen Zeit um ca. fünf Prozent.
Die App «Geekbench 4» (CPU) ermittelte beim CPU-Benchmark-Test einen Single-Core-Score von 837 und einen Multi-Core-Score von 2926. Zum Vergleich: Das Nokia 8.1 für ca. 400 Franken erhielt hier die Werte 1838 (Single) respektive 5860 (Multi); da bleibt beim 4.2 viel Luft nach oben. Letztlich ist der CPU-Benchmark-Test aber lediglich ein erster Indikator.
Konnektivität
Das Nokia 4.2 bietet WLAN, Bluetooth und NFC (Near Field Communication). Mit WLAN konnten wir uns rasch und ohne Probleme verbinden. Mit dem Koppeln von Bluetooth-Kopfhörern hatten wir kein Glück, sowohl mit einem Over-Ear-Modell als auch mit In-Ear-Kopfhörern (Galaxy Buds). Das erfreut Pendler natürlich nicht.
Dank NFC kann man Mobile Payment (Google Pay) nutzen, was ja seit zwei Monaten auch in der Schweiz möglich ist (PCtipp berichtete) Das nützte uns leider wenig, da unsere Kreditkarten (Mastercard Cumulus und Zak) zwar hinterlegt werden konnten, aber von den Banken nicht für den Dienst freigegeben sind.
Fazit
Das Smartphone könnte schneller sein (3 GB RAM/Qualcomm Snapdragon 439). Die Kamera ist erstaunlich gut, aber wer hauptsächlich damit fotografieren möchte, für den gibt es noch bessere Modelle. Aber wer nicht viel Geld ausgeben kann oder will, erhält für unter 200 Franken sehr viel geboten: WLAN, Google Assistant, Android One, Fingerabdruck, Dual-Sim mit MicroSD, um nur ein paar zu nennen.
Testergebnis
Sieht (fast) aus wie ein teures Smartphone, Android One (Pie), Kamera macht grundsätzlich scharfe Fotos, Akkulaufzeit, NFC (Google Pay)
Probleme bei Bluetooth-Verbindung von Kopfhörern, Apps öffnen etwas langsam, Akku-Ladung über Micro-USB, Kamera schwächelt ohne Tageslicht
Details: Qualcom Snapdragon 439, 5,71-Zoll-HD+-Display (Auflösung: 720 × 1520), 3000-mAh-Akku, 3 GB RAM, Android One (Pie), Dual-Sim und MicroSD-Kartensteckplatz, Fingerabdruck-Sensor, Face-Unlock, Google Lens, Google-Assistant-Taste, Bluetooth 4.2, WLAN, NFC, GPS/AGPS/GLONASS/BeiDou, FM-Radio, Kopfhörerbuchse
Preis: Fr. 178.-
Infos:https://www.nokia.com/phones/de_ch/
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