Tests 24.09.2019, 06:50 Uhr

Im Test: Huawei MateBook 13 (2019)

Am Mobile World Congress hat Huawei seine Notebook-Serie neu aufgelegt. Darunter den 13-Zoll-Klapprechner MateBook 13. Wie er sich schlägt, lesen Sie in unserem Test.
Huawei MateBook 13
Am diesjährigen Mobile World Congress hat Huawei vor allem durch sein faltbares Smartphone für Aufsehen gesorgt. Dabei fast etwas untergegangen ist, dass die Chinesen ihre MateBook-Reihe fortgeführt haben. Design-technisch unverhohlen an Apple orientiert, glaubt man, ein MacBook vor sich zu haben, würde dort rückseitig nicht eine Blume, sondern ein Apfel prangen. Dies ist aber nicht der Fall und so ist das MateBook 13 auch keine billige Kopie, sondern ein haptisch überzeugendes Ultrabook mit einem massiven gefrästen Alu-Chassis. Bei dem Gerät handelt es sich, der Name verräts, um ein 13-Zoll-Notebook. Entsprechend kompakt die Masse: 28,6 × 21,1 × 1,5 Zentimeter. Dank des massiven Alu-Unibodys kommt das Notebook trotz seiner Kompaktheit auf 1,3 Kilogramm Lebendgewicht.
Wie bereits erwähnt, ist das MateBook haptisch überzeugend: Es lässt sich nicht einfach so verbiegen, der Bildschirm wippt nicht nach und dank guter Drehelemente lässt sich das Gerät auch einhändig öffnen, ohne dass das Chassis gleich mitkommt. Die Chiclet-Tastatur, wahlweise mit oder ohne Beleuchtung, weiss ebenfalls zu überzeugen: Ein hoher, gut spürbarer Druckpunkt sorgt dafür, dass man auch bei schnellem Tippen jede Taste richtig erwischt. Es kommt stets der ganze Button mit, auch wenn man, vielleicht mit dem kleinen Finger, nur eine äussere Ecke erwischt. Sehr gut. Einziges Manko: Aus Platzgründen verzichtet Huawei auf die PgUp- und PgDown-Taste. Für mich persönlich nervig, war doch ein schnelles Copy/Paste von Text durch diese Taste gewährleistet. In der Mitte versteckt sich dafür ein unauffälliger Button mit einem Kamera-Icon. Aus guten Grund: Drückt man drauf, fährt eine Cam aus, statt die Balken am Rand unnötig breit zu machen. Allerdings ist der Winkel nicht gerade förderlich für Eitelkeiten – von unten nach oben ist das Doppelkinn garantiert, auch wenn gar keins vorhanden ist (in 720p). Dafür kann man sich sicher sein, dass der anonyme Bitcoin-Erpresser garantiert kein kompromittierendes Bild- oder Videomaterial in seinem Besitz hat, auch wenn er Gegenteiliges behauptet. Daneben wurde der Powerbutton verbaut, der mit seinem eingebauten Fingerprint-Sensor auch Windows Hello unterstützt. Goodbye, nerviges Passwort-Login!
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Das MateBook im Alltag

Das MateBook im Alltag

Verbessert haben die Chinesen auch das Touchpad, welches im Vorjahres-Modell der grosse Kritikpunkt von Kollege Diggelmann war. Nein, an Apple reicht es auch heuer noch nicht heran. Dazu ist es noch immer etwas zu «klickerig», aber dafür schon sehr viel präziser und stabiler.
Etwas mager fallen der Grösse entsprechend die Anschlüsse aus: Wir finden links eine USB-C-Buchse und eine 3,5-mm-Klinken-Buchse, rechts abermals einen USB-C-Port ohne Thunderbolt 3. Die Buchsen haben übrigens verschiedene Funktionen. Rechts zum Aufladen, links für den Datentransfer. Warum das so ist? Keine Ahnung. Allerdings: Huawei legt noch einen Adapter bei, der die USB-C-Anschlüsse auf HDMI, USB-A und sogar VGA adaptiert.
Das Touch-Display kommt im Huawei-üblichen 3:2-Format und löst mit maximal 2160 × 1440 Pixeln auf. Die maximale Helligkeit liegt bei 300 Nits. Wir haben schon Helleres gesehen. Es reicht aber für die meisten Anwender problemlos, genauso die 200 ppi – ein grundsätzlich nicht überragender, aber zufriedenstellender Wert. Der sRGB-Farbraum wird gemäss Hersteller übrigens zu 100 Prozent abgedeckt, bei NTSC sind es rund 71 Prozent. Gute Leistung liefert das MateBook beim Betrachtungswinkel ab. Das Display lässt sich bis 178 Grad kippen, die Inhalte sind auch aus diesem Winkel noch problemlos erkennbar.
Nach dem Start bleiben unangenehme Überraschungen aus. Die Boot-Zeit betrug nur etwa 3 Sekunden, die Lärmemissionen hielten sich in Grenzen und neben dem PC Manager (der sich später als praktisch erwiesen hat) bleiben wir von Bloatware weitestgehend, wenn auch nicht ganz, verschont. Allerdings: Eine gewisse Wärmeentwicklung war nach längerem Arbeiten dennoch zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das allerdings Pillepalle (das MateBook X Pro von 2018 taugte zum Spiegeleier braten). Praktisch ist zudem Huawei Share One Hop. Besitzen Sie nebst dem MateBook ein kompatibles Huawei- oder Honor-Handy, können Sie über den NFC-Standard ganz einfach Bilder oder andere Dateien zwischen Smartphone und Laptop hin und her transferieren. Sind die Geräte im selben Wi-Fi-Netz angemeldet, können Sie z.B. ein Foto machen, dieses geöffnet lassen und das Phone auf die entsprechend markierte Stelle auf dem Notebook legen. Eine Animation zeigt sogleich an, dass das Foto transferiert wurde und schwupps, erscheint es auf dem Notebook-Screen. Mit bis zu 30 Megabit pro Sekunde können so Dateien übertragen werden.
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Midrange-Hardware rettet Akku, Fazit sowie ...

Midrange-Hardware rettet Akku

Im Innern werkeln ein Core-i5 8265U (wahlweise ist das Gerät aber auch mit dem schnelleren i7 zu haben) sowie 8 GB RAM. Dies ist heutzutage auch bei Top-Geräten schon etwas knapp, allerdings bedient Huawei bei diesem Preis eher ein Midrange-Segment, während der X Pro dann für höhere Ambitionen bereitsteht. Das verbaute SSD ist ein M.2-Modell von Western Digital (SN 720), das mit Schreib-, respektive Lesegeschwindigkeiten von rund 2,5 GB/s, respektive 3,5 GB/s ein ordentliches Tempo vorlegt.
Der Akku und der ganze Aufladeprozess hinterlassen gemischte Gefühle: Bei durchschnittlicher Nutzung reichts im Schnitt für 6 Stunden Power, was schon eher an der unteren Grenze anzusiedeln ist. Allerdings liefert Huawei als Netzteil einen 65-Watt-Bomber mit, der nach einer halben Stunde schon von 0 auf rund 50 Prozent Ladestand erhöht. Nur ans Einpacken muss man halt denken.

Fazit

Das MateBook 13 von Huawei ist ein wirklich gutes Notebook, das durch seine starke Verarbeitung und das solide Display glänzt. Einige Schwächen bei der Batterie lassen sich zwar nicht leugnen, sind ob des Preises allerdings zu verschmerzen.

Testergebnis

Verarbeitung, Tastatur
Akku

Details:  Notebook mit Core i5-8265U, 8 GB RAM, Intel UHD 620 (2 GB GDDR5), 256 GB SSD, Wi-Fi AC (2,4 GHz und 5 GHz), Bluetooth 5.0, Windows 10 Home

Preis:  ab Fr. 999.80

Infos: 
huawei.com

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