Tests 27.02.2017, 11:05 Uhr

Hands-on mit dem LG G6

Das LG G6 ist ein Spitzen-Smartphone – wenn auch mit kleinen Verbesserungen. Unser erster Eindruck aus Barcelona.
Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: Das LG G6 hat ein grosses Display, das aber dennoch in die Hand passt. Zumindest wendeten die LG-Leute rund eine Viertelstunde ihrer Präsentation dafür auf, dieses Merkmal immer und immer wieder zu repetieren. Falsch ist es ja nicht. Für seine Display-Grösse von 5,7 Zoll ist das G6 tatsächlich erstaunlich handlich. Neben dem iPhone 6 Plus sieht das G6 sogar beinahe klein aus. Natürlich bleibt trotz aller Bewerbung der Fakt: 5,7 Zoll sind nicht klein. Auch nicht mit einem so schmalen Rahmen wie beim G6. Fans der älteren iPhones werden auch das G6 deutlich zu gross finden.
Das LG G6 im Vergleich zum iPhone 6S Plus (5,7 Zoll)
Quelle: PCtipp
Beim Material wählt LG die Variante Samsung: Glas auf der Front, Glas auf dem Rücken und ein Alurahmen drumherum. Das im Gegensatz zur Variante Apple (Metallbody mit Glasfront), die beispielsweise auch vom neuen Huawei P10 verwendet wird. Über die Glasrückseite werden sich die Geister scheiden. Zwar sieht sie ausgesprochen elegant aus, liegt aber nicht besonders gut in der Hand. Rutschfester, ja, aber auch extrem anfällig für Schmierereien und mit verschwitzten Händen ehrlich gesagt mehr unappetitlich als etwas anderes.
Geschmackssache: das Glas auf der Rückseite
Quelle: PCtipp
Geschmackssache ist auch das abstehende Glas auf der Front. Ein Trend, der von Apple über Huawei und HTC auch bei LG angekommen ist. Ja, es sieht hübsch aus und hebt sich sprichwörtlich von anderen Smartphones ab (jedenfalls solange nicht alle es machen). Auf der Gegenseite ist die aufliegende Extra-Glasplatte auch etwas kantig und nicht wirklich bequem zu halten. Da beim G6 auch die Rückseite im gleichen Stil gehalten ist, sollte man das Gerät unbedingt erst einmal im Laden in die Finger nehmen, um zu sehen, ob einem dieser Stil liegt oder nicht.
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Bedienung, Kamera, erstes Fazit

Bei der Bedienung gibt es wenig zu bemängeln. LG hat sich zwar in den vergangenen Jahren weiter von seinem Google-nahen Interface wegbewegt, bietet aber immer noch eine angenehme Nutzeroberfläche. Besonders interessant ist der Splitscreen-Modus des G6. Durch das neue Seitenverhältnis von 18:9 (auch 2:1) lassen sich zwei Apps gleichzeitig als perfekte Quadrate anzeigen. Bei 16:9 wurden die Apps auf einer Seite jeweils leicht zusammengestaucht. LG hat für die neuen Quadrätchen sogar schon einige Apps vorbereitet. Beispielsweise die Square Camera. Dabei handelt es sich um eine normale Kamera-App, die jedoch speziell an die quadratische Form angepasst wurde. Der Traum eines jeden Instagram-Puristen. 
Das LG G6 ist ein Spitzen-Smartphone, wenn auch mit kleineren Verbesserungen
Quelle: PCtipp
Apropos Kamera: Davon gibt es ja bekanntlich zwei im LG G6. Ein weiterer Trend, der sich bei aktuellen Spitzenmodellen bemerkbar macht. HTC hat den Prototyp geschaffen, Apple hat es erstmals gut implementiert und LG, Huawei & Co. ziehen nach. Besonders geschickt ist bei LG die Umsetzung des Kamerawechsels. Der bekannte Zoombalken wurde schlicht in zwei Bereiche eingeteilt. Fährt man über den Trennstrich, wechselt die Linse. Ganz einfach. Der Schnitt ist bemerkbar (schliesslich ändert sich ruckartig die Brennweite), aber komplett verzögerungsfrei. Besser kann man eine Dual-Kamera derzeit nicht verbauen.
 
Der Metallrahmen bleibt
Quelle: PCtipp
Zuletzt bleiben noch ein paar Bereiche offen. Die Leistung ist bei einem komplett neuen Smartphone an einer Ausstellung praktisch nicht einzuschätzen. Sogar niedrigpreisige Smartphones laden die vorinstallierten Standard-Apps relativ flüssig. Bei den Spitzenmodellen findet man hier keine Fehler. Die Wasserfestigkeit haben wir ebenfalls nicht getestet. Einerseits, weil ich das Wasser für mich selbst brauchte, andererseits weil die Security gut aufgepasst hat.
Die seitlichen Bedienknöpfe des LG G
Quelle: PCtipp

Erster Eindruck

Keine Frage: Das LG G6 ist ein Spitzen-Smartphone, das es mit seinesgleichen aufnehmen kann. Statt der Innovationen von letztem Jahr, sind es dieses Jahr eher kleinere Verbesserungen und Politur, die das G6 an die Spitze bringen sollen. Einiges davon gelingt wie die gut implementierte Dual-Kamera. Bei anderem wird es mehr Effort brauchen. Beispielsweise beim 18:9-Display, dessen Vorteile nicht annähernd so gross sind wie der Aufwand, 15 Jahre im 16:9-Format zu ersetzen. Dinge wie die Glasrückseite bleiben zudem Geschmackssache. 



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