Das Lenovo IdeaPad 700 ist ein flotter Multimedia-Allrounder mit einem schnellen Vierkern-i7-Prozessor der sechsten Generation. Man hat es dabei vor allem auf preisbewusste Käufer abgesehen. Mit seiner 17,3-Zoll-Diagonalen gehört er nicht mehr ganz zu den portablen Zeitgenossen. Ein Desktop-Ersatz-Gerät für weniger als 1200 Franken muss grundsätzlich nichts Schlechtes heissen. Das Gehäusematerial lässt auf den ersten Blick jedenfalls nichts Schlechtes vermuten. Lenovo hat sich eines dezenten Kunststoffs bedient. Doch eins nach dem anderen.

Eine besondere Freude ist das homogen ausgeleuchtete, blickwinkelstarke IPS-Full-HD-Display mit seinen hervorragenden Schwarzwerten. Es gibt nichts Anstrengenderes, als nach stundenlanger Arbeit vor dem Bildschirm besonders kleine Schriften nicht mehr scharf genug wahrzunehmen. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Dazu trägt auch die Entspiegelung bei. Die Tastatur ist zudem solide verarbeitet. Auch der Deckel und das Scharnier wackeln nicht. Gegen innen gibt die Tastatur etwas nach, was das Schreiben aber nicht beeinträchtigt. Einzige Negativpunkte: Gehäusedeckel und Rückseite sind ein wenig fingerabdruckanfällig. Das Touchpad ist zwar ausreichend dimensioniert, hat aber seinen Druckpunkt etwas zu weit innen, woran man sich gewöhnen kann - oder auch nicht. Es sei denn, man bedient ein grosses Windows-Notebook im stationären Betrieb ohnehin lieber mit einer Maus.

Ausstattungsseitung gibt es in der Regel bei einem 17,3-Zöller nicht viel zu beanstanden. So auch beim Lenovo IdeaPad 700-17: Mit zwei USB-3.0-Ports, einem Kartenleser, HDMI- und Gbit-LAN-Ports ist alles da, was man sich wünscht. Spärlich hingegen fällt die Bestückung mit nur 128 GB SSD-Speicher aus, der dem Laptop aber einen 14 Sekunden schnellen Windows-10-Start beschert. Die schnelle PCI-Express-Anbindung des Flash-Speichers (NVMe) bringt besonders beim gleichzeitigen Schreiben und Lesen vieler kleiner Datenmengen eine spürbaren Geschwindigkeits-Boost. Immerhin sponsert der Hersteller dem grossen Laptop eine zusätzliche 1-TB-Festplatte. Was hingegen fehlt, ist ein optisches Laufwerk.

Im Betrieb bewegt der Multimedia-Spar-Laptop leistungsmässig im oberen Mittelfeld. Beim Nvidia-Grafikchip vom Typ 940M handelt es sich um soliden Mittelklasse-Grafikchip, der aber nicht mehr ganz für Full-HD-Spiele in hohen Details ausreicht. Im allgemeinen Leistungstest PCMark 8 (Convential Run) ist das Lenovo-Laptop dem Acer-Boliden V 17 Nitro VN7-791G mit 2827 gegenüber 3197 Punkten deutlich unterlegen. Im 3DMark-Sky-Diver-Lauftest, der vor allem Gaming-Leistung misst, liegt er mit 5671 Punkten ziemlich klar im Mittelfeld, wenn man ihn mit einem ähnlichen Multimedia-Allrounder wie dem HP Envy 17-r182nz vergleicht. Letzteres bringt es in diesem Benchmark auf über 10'000 Punkte. Der Geräuschpegel der Lüfter war während verschiedener Benchmark-Lauftests ist nie zu hoch.

Auch positiv: Die Wärmeentwicklung ist auf der gesamten Tastaturfläche und an der Bildschirmrückseite kaum wahrzunehmen. Die Abwärme pustet der Lüfter durch die hinteren Lamellen der Tastaturbasis. Wie erwartet, fällt der Akkulauftest mit nur 3 Stunden 18 Minuten eher bescheiden aus. Daran schuld ist auch die zusätzliche Festplatte und natürlich der 3-Zell-Akku. Diesen könnte man aber gut rückseitig rausschrauben und gegen einen anderen ersetzen.

Das Lenovo IdeaPad 700 ist für einen Multimedia-Allrounder eine zügige Rechenmaschine mit einem sehr guten Bildschirm und einer soliden Verarbeitung. Ein optisches Laufwerk gibts leider nicht, was bei einem 17,3-Zoll-Gerät eigentlich noch Sinn gemacht hätte. Will man mehr fürs Geld, muss man eher im 15,6-Zoll-Bereich suchen und auf gute Akkulaufzeiten achten.