Hat den Dreh raus: Samsung Gear S2 im Test
Akkuleistung, Vorteile von Tizen, Fazit
Viel Technik in einem kleinen Gerät
In technischer Hinsicht ist die Gear S2 nicht von schlechten Eltern. Das wasserfeste Chassis ummantelt ein 1,2-Zoll-OLED-Display mit einer Auflösung von 360 x 360 Pixeln. Der Umgebungslichtsensor rückt besonders die dunklen Zifferblätter immer ins rechte Licht. Der daraus resultierende Blickwinkel verleiht den Watch Faces mit Zeigern einen sehr authentischen Look. Der Dual-Core-Prozessor taktet mit 1 Gigahertz und wird von 512 MB RAM unterstützt.
Das schlanke Samsung-Betriebssystem kommt damit jedenfalls sehr gut klar. Man blättert sehr zügig durch die Anwendungen, die sich stets butterweich öffnen. Davon könnten sich andere Hersteller sogar ein Scheibchen abschneiden. Kommuniziert wird über NFC, Bluetooth 4.1 und WLAN-N. Der interne Speicher fasst 4 Gigabyte. Nebst Bewegungs- und Lagesensoren ist ein recht genauer Pulsmesser vorhanden.
Gute Akkuleistung - je nach Einstellungen
Der 250-mAh-Akku ist nicht schlecht. Die Gear S2 hält damit im Schnitt länger als viele Rivalen durch, überbietet aber die Huawei Watch nicht ganz. Zumindest nicht, wenn man den Always-On-Betrieb wählt. Dafür hat Samsung bei den Einstellungen gute Arbeit geleistet: Der Bildschirm erlaubt insgesamt zehn Helligkeitsstufen. Es lohnt sich, bei der Helligkeitsanzeige stark zurückzudrehen, sodass mindestens die zweitniedrigste Stufe eingestellt ist. Dann reicht der Akku locker für mehr als 18 Stunden am Tag. Selbst nach einem langen Tag bleiben so noch mindestens 30 bis 40 Prozent Restladung übrig. Für zwei Tage reicht das nicht ganz.
Vorteile des Tizen-Betriebssystems
Der Funktionsumfang von Tizen ähnelt stark dem System von Android Wear. Nahezu gleichermassen geht auch die Installation vonstatten, aber leicht umständlicher. Zur Ersteinrichtung installiert man die Samsung-Gear-App auf dem Smartphone. Ein wenig nervig: Die Gear-App fragt bei Ersteinrichtung nach einer weiteren Installations-App und zuguter Letzt nach einem Samsung-Konto. Das ist aber ein Detail, das Samsung mit wenig Aufwand vereinfachen könnte. Hat die Installation einmal geklappt, geht die Einrichtung jedoch sehr schnell vonstatten. Das System liefert eine reiche Auswahl an Zifferblättern mit, knapp 20 haben wir gezählt.
Fehlende Alleinstellungsmerkmale
Die Benachrichtigungen (E-Mails, WhatsApp, Twitter) zeigt die Gear S2 wie die Android-Uhren an. Dass Samsungs Tizen bislang noch nicht mit vielen Eigenentwicklungen auftrumpft, ist auf die immer noch junge Entwicklung von Tizen OS zurückzuführen. Es soll bisweilen schon mehr als 1000 eigene Apps geben, doch wirklich viele sinnvolle Apps mit Alleinstellungsmerkmalen finden wir nicht. Zu diesen zählen vor allem die vielen Watch Faces, ein paar Mini-Spiele sowie ein eigener Newsreader und natürlich die vorinstallierten Tools wie der leicht zugängliche Schrittzähler. Der genaue Pulsmesser erhöht zum Beispiel über sein eigenes Watch Face automatisch das Messintervall, wenn man länger sitzen bleibt.
Alles, was man laut Samsung für die Gear S2 braucht, ist ein Android-Handy mit mindestens Android 4.4. Wir haben die Uhr mit einem LG G4 getestet. Erst kürzlich hat Samsung iOS-Kompatibilität angekündigt. Zu welchem Funktionsumfang und wann das genau in diesem Jahr der Fall sein wird, steht aber noch nicht fest.
Fazit
Samsungs Gear S2 ist eine echte Alternative zur Apple Watch. Hardware, Display und Bedienung überzeugen auf hohem Niveau. Jetzt muss Samsung nur noch mehr ambitionierte Tizen-Entwickler finden.
Testergebnis
Bedienung, Display, Hardware, Verarbeitung
Alleinstellungsmerkmale (Tizen)
Details: 1,2-Zoll-OLED-Touchscreen, Auflösung: 360 x 360, 1,2-GHz-Prozessor, 512 MB RAM, Bluetooth 4.1, NFC, IP68, 4 GB Speicher, 4,23 x 1,12 cm, 47 g
Preis: ab Fr. 283.-
Infos:samsung.com/ch/galaxy/gear-s2/features/
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Autor(in)
Simon
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