Tests
08.06.2018, 04:59 Uhr
Test: OLED-TV Sony KD55AF8
Bild und Ton auf Spitzenniveau? Hersteller Sony positioniert seinen neuen 55 Zoll grossen 4K-Fernseher KD55AF8 im High-End-Segment. Wie sich das Top-Modell mit OLED-Technologie in der Praxis schlägt, verrät der Test.
Der für einen Strassenpreis von 2359 Franken erhältliche OLED-TV spannt das 4K-Bild (3840 × 2160 Pixel) auf seiner 55 Zoll grossen Bilddiagonalen auf. Zu den Vorteilen von OLED: Das Kürzel steht für «Organic Light Emitting Diode», womit «selbstleuchtende Pixel» gemeint sind. Es wird also keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, wie sie bei LED-TVs zum Einsatz kommt. Diese bieten perfekte Schwarz- und Kontrastwerte sowie kräftige, brillante Farben. Und: Da Pixel direkt angesteuert werden und leuchten, und damit die typische LCD-Hintergrundbeleuchtung entfällt, wird eine sehr dünne Bauweise von wenigen Millimetern möglich.
Beibehalten hat Sony beim KD55AF8 das eigenentwickelte Triluminos-Display. Dieses soll, so der Hersteller, vor allem bei der Reproduktion von Rot-, Grün- und Blautönen überzeugen, die von Fernsehern meist nur schwer präzise abgebildet werden können. Aufgrund der breiten Farbpalette und präzisen Abstufung ist, so Sony, das Display auch für das Abbilden nuancenreicher Hauttöne optimiert.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: HDR für die Ohren
HDR für die Ohren
HDR für die Ohren
Auch bei der aufwendigen Bildverarbeitung setzt der japanische Hersteller auf Bewährtes: Der integrierte X1-Extreme-Prozessor soll helfen, Inhalte auf 4K-HDR-Bildqualität zu hieven. Laut Sony sollen mit der CPU, dank der Funktion X-tended Dynamic Range Pro und HDR-10-Support, vor allem im Zusammenspiel mit der OLED-Technologie extrem hohe Kontrastverhältnisse im angezeigten Bild möglich sein, um sowohl tiefe Schwarztöne als auch sehr helle Bildbereiche darzustellen. Weiterer Pluspunkt ist die sogenannte X-Motion-Clarity-Technologie, womit schnelle, actionreiche Szenen scharf wiedergeben werden, ohne dass es zu Artefakten oder Klötzchenbildung kommt.
Ein weiteres, wenn nicht das Highlight des Fernsehers ist der nicht sichtbare Lautsprecher, der sich verborgen unter der Bildoberfläche, auf der Rückseite des TVs befindet. Hinter dem Bildschirm sitzen nämlich vier sogenannte Aktuatoren (je zwei auf beiden Seiten), welche die «akustische Oberfläche» (Sony nennt dies «Acustic Surface») mittels Schwingungen erzeugen. Das Resultat ist eindrucksvoll: Töne, Sprache, sprich die gesamte Akustik, die im aktuellen Bild stattfindet, wird positionsgenau wiedergegeben. Was das heisst? Fliegt etwa ein Vogel von links nach rechts durchs Bild, so hört der Zuschauer dessen Flügelschlag genau dort, wo er sich gerade befindet – HDR für die Ohren. Zweiter Pluspunkt: Dadurch, dass quasi die komplette Bildschirmfläche als Resonator genutzt wird, erhält der AF8 ein riesiges, räumliches Klangvolumen, was dessen Soundausgabe in den Höhen, vor allem aber Bässen, stärkt. Kurzum: Hinsichtlich Klangspektrum und -volumen ist das Acustic Surface das herausragende TV-Feature.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: schnell aufgebaut und eingerichtet
schnell aufgebaut und eingerichtet
Schnell aufgebaut und eingerichtet
Das High-End-Modell zeigt bereits von aussen seine Stärken: Der 55-Zöller wird von einem dünnen Aluminiumrahmen (0,3 cm) umgeben, der dem 139 cm grossen LED-Panel die nötige Stabilität verleiht. Das wuchtige, rund 30 kg schwere Gerät aufstellen sollte man allerdings zu zweit. Auf der Unterseite wird dazu der massive Standfuss in den Fernseher hineingeschoben und mit je zwei Schrauben von hinten befestigt.
Die weiteren Anschlüsse verbirgt der 4K-TV hinter zwei schwarzen Plastikverschalungen, die sich schnell aus dem TV herausklicken lassen: Zu den Anschlussmöglichkeiten zählen insgesamt vier HDMI-2.0-Ports. Auch LAN und WLAN gehören selbstverständlich zur Grundausstattung. USB-Schnittstellen sind drei, zwei als USB-2.0-Varianten und ein 3.0-Port für den Anschluss stromhungriger Speicher vorhanden. Das erfüllt unsere Forderung. Im Praxistest zeigt das Gerät sprichwörtlich, was in ihm steckt. Sind die Kabel (TV, HDMI, USB etc.) verlegt und externe Geräte (Blu-ray-Player, Speicher etc.) angeschlossen, kann der 4K-TV eingeschaltet werden. Dabei führte das Gerät als Allererstes eine Auto-Kalibrierung durch, was etwa 10 Minuten dauerte.
Danach konnte das Gerät mit Android als Betriebssystem ruck, zuck in nur 8 Minuten in Betrieb genommen werden. Dabei muss der Anwender im Installationsmenü nacheinander Ort, Sprache und Netzwerk festlegen. Letzteres gelingt mithilfe der beigelegten Fernbedienung, die sich für die Buchstabeneingabe allerdings als etwas gewöhnungsbedürftig herausstellte. Ausserdem kann sich der Benutzer ab Installation mit seinem vorhandenen Google-Konto anmelden. Dabei werden automatisch bereits bestehende Multimedia-Inhalte respektive die Freigabe anderer Dienste mit dem TV-Menü verknüpft. Anschliessend führt der Assistent den Suchlauf durch und installiert die gefundenen Sender. Fertig.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Bildtest und Fazit
Bildtest und Fazit
Bildtest und Fazit
Im nachfolgenden Funktionstest hinterliess der KD55AF8 einen vorzüglichen Eindruck: Der 4K-TV startet innert 7 Sekunden, dann steht das Hauptmenü bereit. Dieses ist in Android-typischer Manier tabellarisch angeordnet. Hier finden sich Menüpunkte, die etwa über die vorhandenen und benutzten Eingänge, Tuner- (DVB-T2/-C-/-S-/S2), Smart-TV-Funktion, Netzwerkeinstellungen bis hin zu den Apps informieren. Vorinstalliert sind klassische Apps wie etwa Netflix, Amazon, Skype und der YouTube-Kanal.
Das Navigieren innerhalb der Menüpunkte geht schnell und ruckelfrei. Alles ist dabei recht einfach gehalten, sodass sich auch nicht versierte Anwender schnell zurechtfinden. Das Bild, das der AF8 liefert, ist hervorragend austariert und äusserst homogen ausgeleuchtet. Das Resultat: Die dargestellten Farben wirken rein, sind äusserst detail- sowie kontrastreich und fein abgestuft: Hauttöne werden weder überzeichnet noch zu blass wiedergeben. Farbsättigung und Helligkeit sind auf einem hohen Niveau. Der auf die Energieeffizienzklasse «B» spezifizierte 4K-TV benötigte im Betrieb 159 Watt. Im Stand-by sind es noch 0,3 Watt. Sony gibt auf das Gerät eine Bring-In-Garantie von zwei Jahren.
Fazit: Sonys KD55AF8 ist zugleich ein Blickfang für die Augen und ein Hörgenuss für die Ohren. Der Spitzenfernseher überzeugt beim Design und bei der Bedienung. Die Bildqualität ist dank Triluminos-Display und OLED-Technologie top.
Testergebnis
Bildqualität, Bedienung, Design, Verarbeitung, Sound
Energieeffizienzklasse
Details: 55" (139 cm), 4K-TV (3840 × 2160), OLED, Triluminos-Display, 4 × HDMI 2.0, USB 2.0, USB 3.0, HDR 10, LAN/WLAN, EEK: «B», Bluetooth, Android TV, 2 Jahre Bring In
Preis: Fr. 2359.–
Infos:www.digitec.ch
Leserwertung
Jetzt abstimmen!
Was halten Sie vom Produkt?
Was halten Sie vom Produkt?
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.