Test: LG OLED77CX6LA
Bildqualität und Ton
Doch es ist die Bildqualität, die über solche Ärgernisse hinwegtröstet – denn sie ist über jeden Zweifel erhaben. Wenn Sie mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an die Themen «OLED» und «HDR» herantreten, dann werden Sie vom CX garantiert nicht enttäuscht. Durch die Optimierungen der α9-CPU der 3. Generation wird das Bild unter anderem so geschärft, dass es fast schon weh tut – und das ist im bestmöglichen Sinn gemeint. Für Netflix-Kunden: In der ersten Folge der Dokumentation «Unsere winzigen Nachbarn» konnten wir nicht nur die Haare der Wüstenmaus zählen, sondern auch das Glanzlicht des Mondes ausmachen! Und dabei punktet Netflix nicht einmal mit besonders hohen Datenraten.
Auf einem Foto leider nicht wiederzugeben: Selbst die Qualität bei Streaming-Diensten überzeugt auf der ganzen Linie, wenn das Ausgangsmaterial etwas taugt
Quelle: PCtipp.ch
Das Schwarz ist so schwarz, wie es nur bei einem OLED-Gerät sein kann, die Kontraste sind knackig und verleihen dem Bild eine hervorragende Dynamik. Es gibt keinen seitlichen Blickwinkel, aus dem die Qualität auch nur ein Jota nachlässt.
Diese Eindrücke haben allerdings einen Preis: Das Display spiegelt sehr stark, sodass ein Fenster im Rücken den Filmgenuss bei Tageslicht deutlich reduziert oder sogar verunmöglicht. Es reicht nicht ganz für das Prädikat «Schminkspiegel» – aber es fehlt nicht viel dazu.
Der LG CX bietet unzählige Möglichkeiten zur Bildoptimierung, die durchforstet werden müssen. Dabei ist positiv zu vermerken, dass die zehn mitgelieferten Voreinstellungen praktisch unverändert übernommen werden können. Die Grundeinstellungen (Kino, Lebhaft, Game usw.) sind durchs Band gelungen, sodass eigentlich nur der persönliche Geschmack entscheidet.
Allerdings wirkt sich eine Änderung der Voreinstellung auch auf andere Parameter aus, die bereits angepasst wurden, indem etwa die Zwischenbild-Berechnung erneut aktiviert wird. Deshalb sollten Sie zuerst für Bildquelle die gewünschte Farbgebung aussuchen und erst danach die Einstellungen verfeinern, sofern nötig.
Zum Funktionsumfang gehört auch der «Filmmaker Mode», der auf Drängen von Hollywood-Grössen geschaffen wurde. Wenn ein Film diesen Modus unterstützt und auch durch Metadaten anfordert, werden die Einstellungen automatisch so geändert, dass sie den Absichten des Regisseurs entsprechen: Die Farben werden angepasst, die Zwischenbildberechnung deaktiviert und mehr. Der Modus lässt sich auch manuell ein- und ausschalten, aber das ist noch nicht so wichtig; bis jetzt gibt es noch keine Discs oder Streaming-Dienste, die ihn unterstützen.
Des Weiteren bietet der LG CX praktisch alle angesagten Technologien wie Dolby Vision und die Unterstützung verschiedener HDR-Standards, den Google Assistant und Alexa sowie viele weitere top-aktuelle Eigenschaften, deren Auflistung hier zu weit führen würde.
Der Ton
Ein solcher Fernseher verdient ein anständiges Home-Cinema-Setup oder wenigstens eine potente Soundbar. Wenn beides nicht gegeben ist, liefern die integrierten Lautsprecher ein ansprechendes Resultat. Der Ton klingt natürlich und kräftig, natürlich immer im Rahmen der Möglichkeiten der kleinen Lautsprecher. Diese strahlen nach vorne ab, wenn der Fernseher im Standfuss montiert ist – und nach unten bei der Wandmontage.
Hilfreich ist hier die Optimierung «AI-Ton Pro», bei dem LG den Klang durch Deep-Learning-Techniken verbessert. Die Soundkulisse wirkt plötzlich sehr plastisch, die Dialoge werden hervorgehoben und verbessern das Verständnis deutlich, fast schon leicht überspitzt. Je nach Actionszene klingen die Effekte jedoch ein wenig so, als wären sie von Hall unterlegt. Hier muss der persönliche Geschmack entscheiden, aber die Optimierung ist an sich gut gelungen. Sie wirkt jedoch nur auf die internen Lautsprecher.
«AI-Ton Pro» verbessert die Soundkulisse mit den integrierten Lautsprechern deutlich
Quelle: PCtipp.ch
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