Test: Wie gut ist die Wilmaa Box?

Bildqualität und Sender

Bildqualität und Sender

Wilmaa empfiehlt für die Box eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 10 Mbit/s. Dies, obwohl selbst die HD-Streams eigentlich nur 2,5 Mbit/s benötigen. Der Grund: Als Over-the-Top-Box kann Wilmaa die Streams nicht priorisieren. Das heisst, die verfügbare Bandbreite wird unter allen Teilnehmern im Heimnetzwerk aufgeteilt.
Die effektiv benötigte Bandbreite von 2,5 Mbit/s für HD-Streams ist erstaunlich tief. So benötigt Swisscom für HD-Streams etwa 9 Mbit/s. Wilmaa will die tiefe Bandbreite mit einer besonders effizienten Kompression erreicht haben. In unserem Test bestätigte sich aber die Vermutung, dass die Bildqualität dennoch nicht ganz auf Top-Niveau ist. Insgesamt attestieren wir den HD-Programmen zwar eine gute Bildqualität. Im Direktvergleich mit den HD-Sendern via Swisscom TV kann Wilmaa aber nicht ganz mithalten.
Was uns im Gegensatz zur Bildqualität sehr negativ aufgefallen ist, ist die enorme Verzögerung. Tatsächlich haben wir im Test eine Verzögerung des Wilmaa-Programms von zwischen 70 und 80 Sekunden im Vergleich zu Swisscom TV festgestellt. Und dabei ist auch Swisscom TV bekanntlich ein IP-basiertes Produkt und weist damit selbst schon eine stattliche Verzögerung gegenüber analogem Fernsehen auf. Man stelle sich vor, es ist WM-Finale und die Nachbarn jubeln bereits über eine Minute, bevor man das Tor selbst zu sehen kriegt … Auch was diesen Kritikpunkt betrifft, will Wilmaa aber noch nachbessern.
Auch die Senderauswahl selbst hat uns enttäuscht. Zwar propagiert Wilmaa über 200 Sender, davon gut 40 in HD. Tatsächlich sind es aber praktisch ausschliesslich öffentlich-rechtliche Sender, die in HD-Qualität vorliegen. Private Sender wie Pro7, RTL oder 3+ sucht man hingegen vergeblich in HD. Zudem umfasst die Senderliste zwar 205 Kanäle, das beinhaltet jedoch auch die gut 40 doppelten Programme, die sowohl in SD als auch in HD vorliegen.
Über eine Webseite können wir unsere eigene Senderliste zusammenstellen
Die Senderliste lässt sich übrigens online über ein Webinterface verwalten. Das ist bequem und funktioniert gut. Nur: Hat man einmal eine persönliche Senderliste zusammengestellt, hat man auf der Box selbst nur noch auf diese Zugriff. Eine Möglichkeit, zwischen den Favoriten und allen Sendern zu wechseln, fehlt.
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