Tests
29.10.2018, 13:05 Uhr
Test: Retrobatch für macOS
Nur eine weitere Möglichkeit, um Fotos stapelweise zu verarbeiten – doch dieses Mal zu Ende gedacht.
Programme, die Fotos gleich stapelweise verarbeiten, gibt es wie Sand am Meer. Sie erfreuen Webdesigner, Grafiker und Profi-Fotografen sowieso. Allerdings sind die meisten dieser Programme problemlos austauschbar, denn scheinbar gibt es zu diesem Thema nicht viel mehr zu sagen.
Retrobatch: endlich anders
Und dann gibt es noch Retrobatch von Flying Meat Software, das endlich die Handbremse bei diesem Thema löst. Retrobatch arbeitet sehr visuell, indem es die einzelnen Schritte auf der Arbeitsfläche ausbreitet und durch «Nodes» (Knotenpunkte) verbindet, die sich wie Gummibänder verschieben und neu zusammensetzen lassen. Der Ablauf folgt diesen Nodes, was dann etwa so aussieht:
Im Beispiel oben werden die Bilder aus einem definierten Ordner ausgelesen, in Schwarz-Weiss umgewandelt, mit einem Rahmen versehen und in das gewünschte Verzeichnis exportiert.
Solche und andere Abläufe werden gesichert und in Zukunft auf Knopfdruck ausgeführt. Dabei macht es richtig Spass, sich immer weitere Abläufe auszudenken, die man in Zukunft nicht mehr manuell ausführen muss.
Vorsicht, Abzweigung!
Zu den ganz grossen Stärken von Retrobatch gehört die Möglichkeit, innerhalb der Abläufe eine Verzweigung einzubauen. So könnte ein Grafiker einen Bilderstapel in einem Ordner öffnen. Die Fotos sind viel zu hoch aufgelöst – also verwendet er einen Node, der die Fotos an der langen Kante auf 4000 Pixel beschränkt. Anschliessend werden die Dateien im TIF-Format in den gewünschten Ordner geschrieben.
Gleichzeitig verzweigt der Ablauf, indem ein weiteres Bild mit einer maximalen Höhe von 500 Pixeln berechnet und in zwei weitere Verzeichnisse geschrieben wird: einmal als TIF für den gedruckten Katalog und einmal als JPEG für den Onlineshop des Unternehmens. Das ist noch einfacher, als es hier dargestellt wird:
Die berüchtigte Spitze des Eisbergs
Doch damit sind die Möglichkeiten von Retrobatch nicht einmal angekratzt, wie die folgende Bildstrecke zeigt. So lassen sich zum Beispiel alle Bilder aus einem PDF extrahieren oder Photoshop-Dateien zusammenlegen. Hier einige Impressionen:
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Die Pro-Version und Fazit
Die Pro-Version
Retrobatch gibt es in der Standard-Version für 29.99 US-Dollar und in der Pro-Version für 49.99 US-Dollar, wobei die kleine Version nachträglich aufgerüstet werden kann. Doch bereits die Standard-Ausgabe hat es in sich. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht über die zusätzlichen Möglichkeiten der Pro-Version, zu denen das Schreiben von PDFs gehört oder die Möglichkeit, Regeln einzubauen: Sie analysieren ein Bild auf bestimmte Kriterien und entscheiden dann, welcher Ablauf verwendet wird.
Da fehlt noch was
Retrobatch bietet eine Fülle an Funktionen, aber Sie sollten unbedingt die 14-tägige Frist der Demoversion nutzen, um die Möglichkeiten und Schwächen auszuloten. Retrobatch ist eine sehr junge Software und Updates werden ganz bestimmt folgen, doch vielleicht finden Sie ja das eine oder andere K.o.-Kriterium. So könnte für meinen Geschmack der Schärfenalgorithmus ein wenig besser sein. Oder Photoshop-Dateien können nicht aus mehreren Ebenen bestehen, wenn Bilder in diesem Format exportiert werden.
Das alles sind nur Kleinigkeiten, die vielleicht an Ihrem Arbeitsablauf komplett vorbeigehen. Trotzdem: Testen Sie die Demo auf Herz und Nieren. Die Software ist übrigens nur in Englisch erhältlich.
Fazit
Retrobatch gehört in die Werkzeugkiste von allen Grafikern, Fotografen und Bildbearbeitern. Sie hilft nicht nur, Zeit zu sparen; sie sorgt ausserdem für ein tiefes Gefühl der Befriedigung, weil sich ein stumpfsinniger Routine-Job erledigt, während die Kaffeetasse aufgefüllt wird.
Testergebnis
Funktionsvielfalt, Bedienung, visuelle Präsentation, Tempo
Kleine Schwächen bei einigen wenigen Nodes, nur in Englisch verfügbar
Details: ab macOS 10.12 «Sierra», Englisch
Preis: Version 29.99 US-Dollar, Pro-Version 49.99
Infos:flyingmeat.com/retrobatch
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