Test: RNI-Presets für Lightroom und ACR
Vergleiche, Profile, Camera Raw und Fazit
Vergleiche
Es ist unvermeidlich, dass sich RNI den Presets von VSCO stellen muss. Dabei werden jedoch fast mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet – zum Beispiel jene nach der Qualität. Hier ein Beispiel des Fuji Fortia, der bei beiden Paketen zum Lieferumfang gehört:
Dieser direkte Vergleich ist auch deshalb beispielhaft, weil VSCO bei fast allen Simulationen ein wenig entschlossener vorgeht. Die Presets von NRI arbeiten hingegen subtiler, weniger aufdringlich. Achtung: Den einzelnen Presets liegen hochkomplexe Einstellungen zugrunde – es ist also nicht möglich, einfach über einen Regler «ein wenig mehr Gas zu geben» oder den Effekt abzuschwächen.
Und welches Produkt simuliert die analogen Filme nun besser? Diese Frage ist praktisch nicht zu beantworten – auch deshalb, weil heute nur noch wenige Fotografen überhaupt wissen, wie ein Kodacolor- oder ein Astia-Film die Farben wiedergegeben hat.
Profile
Im Gegensatz zu RNI liefert VSCO zu jedem Paket zahlreiche Kameraprofile. Diese werden automatisch aktiviert, sobald ein Foto in Lightroom geöffnet wird. Das korrekte Profil wird dabei durch die EXIF-Daten in der Aufnahme ermittelt. Diese Profile nehmen auf die technischen Eigenheiten einer Kamera Rücksicht – also zum Beispiel, wie Grüntöne erfasst werden.
Vorteil: Konsistentere Ergebnisse und – laut VSCO – eine genauere Simulation der Filme.
Nachteil: Jedes Kameramodell muss ausdrücklich unterstützt werden. Zurzeit sind das die wichtigsten Modelle von Canon, Fujifilm, Leica, Nikon, Olympus und Sony. Eine Übersicht finden Sie hier am Ende der Seite. VSCO reicht ausserdem regelmässig kostenlose Updates nach, die neue Profile enthalten. Wenn jedoch eine Kamera nicht unterstützt wird, sind wir wieder am gleichen Punkt wie bei RNI.
Allerdings wird das Thema «Profile» oft ein wenig überbewertet, denn jedes einzelne dieser Presets verfolgt schliesslich den Zweck, das Bild von der Realität eine Stück weit zu entfernen.
Preis
Bei den Kosten bietet RNI sehr viel mehr fürs Geld als VSCO. VSCO bringt es unterdessen auf 7 Pakete. Das erste Paket kostet 119 US-Dollar. Ab dem zweiten Paket reduziert sich der Preis für den frischgebackenen «Stammkunden» um 25 Prozent auf rund 89 US-Dollar.
Bei RNI kostet ein Paket nur 49 US-Dollar, alle fünf Pakete kosten zusammen 122 US-Dollar. Dazu kommt, dass jedes Paket die Presets für Lightroom und für Adobe Camera Raw (ACR) enthält – das heisst, die Presets lassen sich auch verwenden, wenn eine Raw-Datei in Photoshop geöffnet wird. Bei VSCO müssen die ACR-Presets hingegen separat erworben werden.
Fazit
Die Presets von RNI bieten clevere Umsetzungen von analogen Filmen. Gemessen am Leistungsumfang sind die Pakete ausserdem sehr günstig – nicht zuletzt deshalb, weil neben Lightroom auch Adobe Camera Raw unterstützt wird. Wenn Sie sich einen breit gefächerten Grundstock an Presets mit analoger Anmutung zulegen möchten, finden Sie bei RNI eine erstklassige Anlaufstelle.
Testergebnis
Gelungene Umsetzungen, Preis, Unterstützung von Lightroom und ACR
Keine Kameraprofile, teilweise fast zu subtile Unterschiede
Details: Ab Lightroom 4, ab Photoshop 6, für Mac und PC
Preis: 122 US-Dollar (einzelne Pakete je 49 US-Dollar)
Infos:http://reallyniceimages.com
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