Ausgelagert 12.10.2020, 09:35 Uhr

Test: Cloud-Backups mit Arq

Mit Arq kann fast jeder wichtige Cloud-Dienst für ein externes Backup hinzugezogen werden.
Direkt in die Cloud sichern: Arq macht es möglich
(Quelle: PCtipp.ch)
Wie haben sich die Zeiten geändert: Früher war Speicherplatz in einer Cloud so teuer, dass wir fast mit Organen bezahlen mussten. Heute werden einem die Terabytes nur so nachgeworfen. Bei Apple und Google kosten 2 TB zum Beispiel nur gerade 10 Franken im Monat. Und als Abonnent von Microsoft 365 (früher: Office 365) gehört 1 TB Speicher automatisch zu jedem Abo.
Nur: Diese Angebote schiessen weit über das hinaus, was man gemeinhin für eine Fotosammlung oder ein paar fette PowerPoint-Präsentationen benötigt. Doch statt den Speicher brachliegen zu lassen, drängen sich solche Kontingente geradezu für die Aufbewahrung von externen Backups auf.
Dabei müssen wir zwischen zwei Formen der Speicherung unterscheiden. Wenn Sie zum Beispiel den OneDrive-Ordner mit Dateien füllen, um ihn zwischen mehreren Rechnern zu synchronisieren, dann ist das ein bewusster manueller Akt. Sie bestimmen, welche Objekte wo gespeichert werden. Gleichzeitig wird dieser Ordner in der Cloud zu einer Sicherungskopie.
Bei einem klassischen Backup werden hingegen ganze Verzeichnisse oder sogar Laufwerke komplett gesichert, ohne dass eine manuelle Auswahl getroffen wird. Dabei kommt es auch zu Mischformen: So lassen sich unter macOS über iCloud die Ordner «Dokumente» und «Schreibtisch» nahtlos zwischen Rechnern abgleichen – ganz egal, was sich darin befindet.

So funktioniert Arq

Arq 6 sichert auf externe Festplatten, auf einen Netzwerk-Speicher (NAS) und eben auch in die Cloud. Dabei spannt die Software einen direkten Draht. Wenn Sie zum Beispiel ein Verzeichnis mit Google Drive synchronisieren möchten, muss dazu der Google-Drive-Client nicht installiert werden; den brauchen Sie nur, wenn Sie den Speicher auch anderweitig füllen möchten.
Die Ziele sind mannigfaltig, iCloud fehlt allerdings
Quelle: PCtipp.ch
Tipp: Wenn der Client trotzdem installiert ist, sollten die Einstellungen überprüft werden. Der Backup-Ordner sollte von der Synchronisierung ausgenommen werden, denn sonst landen die Sicherheitskopien über diese Hintertür zum zweiten Mal auf der Festplatte.

Das kostet Arq

Arq ist leider nur in Englisch verfügbar. Die Demo steht auf der Seite des Herstellers bereit und funktioniert ohne Einschränkungen für 31 Tage, wobei auch eine Windows-Version angeboten wird. Ganz schwach: Arq 6 erschien im April 2020, aber bis heute gibt es auf der Website des Entwicklers nur eine Dokumentation zur Version 5.
Für die Nutzung stehen zwei Optionen zur Auswahl.
Einmal-Kauf. Entweder wird die Arq 6 einmalig für etwa 45 Franken gekauft. Diese Lizenz gilt für einen Rechner und kann nur auf Cloud-Dienste sichern, die Sie bereits abonniert haben, also zum Beispiel Dropbox – und natürlich auf externe Festplatten oder einen NAS.
Abonnement. Oder Sie entscheiden sich für das Abo für etwa Fr. 5.50 pro Monat. Diese Lizenz schliesst alle Updates ein, gilt für 5 Rechner und kommt mit einem eigenen Datenkontingent von 1 TB. Jedes weitere Gigabyte kostet etwa einen halben Rappen pro Monat, was auf ein weiteres TB hochgerechnet auf 5 Franken hinausläuft. Bei diesem Angebot besteht keine Gefahr, dass aus Sicherheitsgründen vorsorglich ein zu grosses Kontingent gekauft wird oder der Speicher plötzlich knapp wird. Diese Option ist deshalb für Familien besonders attraktiv.



Kommentare
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karnickel
17.10.2020
Hallo Klaus Ich kenne halt nur Duplicati und nicht dieses Arc hier. Aber wenn ich roh in meine Duplicati-Ablage blicke, sieht es dort natürlich ebenso nachteilig aus. Mit dem GUI von Duplicati selber sehe ich dann sehr wohl wieder das Abbild meiner Ordnerstruktur. Zu jedem Backup-Test gehört ja auch auch ein Restore-Test - im optimalen Fall von einem anderen Rechner aus. Gemacht?

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Gaby Salvisberg
19.10.2020
Hinweis für jene, die es interessiert: Duplicati habe ich hier mal vorgestellt: https://www.pctipp.ch/praxis/backup/duplicati-kostenlose-backupsoftware-windows-linux-mac-2562412.html Herzliche Grüsse Gaby

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Klaus Zellweger
19.10.2020
Aber wenn ich roh in meine Duplicati-Ablage blicke, sieht es dort natürlich ebenso nachteilig aus. Mit dem GUI von Duplicati selber sehe ich dann sehr wohl wieder das Abbild meiner Ordnerstruktur. Das Problem ist eben, dass die echten Dateiinformationen nur innerhalb der Backup-Software zu sehen sind. Andere Programme bilden das Backup so ab, dass es eine exakte 1:1-Kopie widerspiegelt – natürlich mit offen einsehbaren Datei- und Ordnernamen. (Meine persönliche Referenz ist Carbon Copy Cloner, der aber leider nur für macOS erhältlich ist.) Dann spielt es auch keine Rolle, ob die Software für den Restore gerade verfügbar, überhaupt noch erhältlich oder mit dem neusten System kompatibel ist – und diese Eigenschaft finde ich zu wichtig, um sie einfach aus der Hand zu geben.

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karnickel
20.10.2020
Hallo @Klaus Zellweger Natürlich ist das ein "Problem", bei sich lokal. In der Wolke will ich mein Zeugs halt eben verschlüsselt haben. Deshalb verwende ich für lokale Spiegelungen Tools wie "unison" oder "rsync" - bei mir läuft sowas dann halt unter Linux. @Gaby Salvisberg Natürlich hätte ich ahnen müssen, dass es zu Duplicati auf PCTipp einen Artikel gibt. Es gibt ja schliesslich nichts, was es auf PCTipp nicht gibt. :cool: