Tests
25.08.2017, 11:23 Uhr
Test: Carbon Copy Cloner 5
Eine der besten Backup-Lösungen für den Mac legt einen Zahn zu.
Ich habe seit Mitte der 90er-Jahre kein einziges Byte durch Hardware-Fehler verloren. Alle Datenverluste sind dem eigenen Versagen geschuldet: Dateien werden zu früh gelöscht, versehentlich überschrieben oder achtlos weggeworfen. Das passiert zum Glück nicht oft; doch wenn es passiert, dann trifft es mich – natürlich – immer im dümmsten Moment und zwar dort, wo es richtig weh tut.
Oder zumindest traf es mich, denn eine solche Situationen ist schon lange nicht mehr vorgekommen. Unterdessen sind wasserdichte Backups fast zu einer Obsession geworden, die sich auf drei Pfeiler stützt:
Apples Time Machine (ist bei jedem Mac dabei) garantiert die Wiederherstellung alter Versionen und versehentlich gelöschter Dateien.
Zweitägliche Backups auf den NAS (Netzwerk-Speicher) sorgen dafür, dass die Sicherheitskopien in einer frei zugänglichen Struktur jederzeit greifbar sind.
Eine weitere Kopie der Daten auf dem NAS werden extern in einem Bankschliessfach gelagert. Die Festplatte wird monatlich durch eine aktualisierte Version ausgetauscht. Speicher ist billig, Daten sind kostbar.
Die Rolle von Carbon Copy Cloner
Neben der unverzichtbaren Time Machine erledigt Carbon Copy Cloner (kurz: CCC) sämtliche anfallenden Sicherungen. Die Software überzeugt seit Jahren mit einer unerschütterlichen Verlässlichkeit. Der Leistungsumfang deckt alle wichtigen Anforderungen an ein Backup ab. Trotzdem ist die Oberfläche so übersichtlich und durchschaubar, dass sich auch Laien in wenigen Minuten damit vertraut fühlen.
Klonen
CCC erfüllt zwei grundsätzliche Aufgaben: Einerseits klont die Software eine Festplatte bis zum letzten Bit auf eine andere. Von diesem Zielvolume kann der Mac auch gestartet werden. Die Kopie enthält sogar die kleine Recovery-Partition, die macOS auf jeder Festplatte anlegt, um damit ein neues System via Internet zu installieren.
Dieses Klonen der Festplatte ist bei mir längst zu einer Standardprozedur geworden, bevor zum Beispiel ein neues grosses Systemupdate eingespielt wird oder wenn vor den Ferien eine bitgenaue Kopie irgendwo im Keller versteckt wird. Mit CCC bewegt sich der Aufwand nahezu gegen Null zu.
Zeitgesteuerte Backups
Die zweite wichtige Funktion sind Backups, die auf Knopfdruck oder nach Zeitplan ablaufen. Dazu werden beliebige Volumes oder Ordner definiert, die zum Beispiel nachts um zwei Uhr in Sicherheit gebracht werden.
Und das funktioniert prächtig. Der Mac wird in der Früh aus seinem Dämmerzustand geweckt und der Synology-NAS bei Bedarf aktiviert. Wenn Backups länger dauern und sich dadurch in die Quere kommen, wird der Zeitplan auf Wunsch ignoriert und die Sicherungen einfach der Reihe nach abgespult. Neu in CCC 5 ist die Möglichkeit, mehrere Sicherungen zu gruppieren. Dabei kann sich ein und dasselbe Backup in mehreren Gruppen befinden, damit die Daten bei verschiedenen Gelegenheiten gesichert werden.
Besonders praktisch ist die Ausführung eines Backups, sobald das Zielvolume verfügbar ist. Wenn es sich dabei zum Beispiel um eine externe Festplatte handelt, wird diese einfach eingestöpselt, damit die Dinge im Hintergrund vollautomatisch den gewünschten Lauf nehmen.
SafetyNet
Jedes Backup lässt sich auf Wunsch durch die Funktion SafetyNet ergänzen. Dabei werden alte oder gelöschte Dateien solange neben dem Backup aufbewahrt, bis auf dem Zielvolume kein Platz mehr vorhanden ist. Wenn SafetyNet jedoch auf einem NAS verwendet wird, sollte für solche Zwecke ein eigener Benutzer mit einem begrenzten Speicherplatz angelegt werden («Disk Quota»), damit die Sicherung nicht aus dem Ruder läuft.
Fazit
Carbon Copy Cloner ist ein Muss für alle Mac-Anwender, die ein solides Backup zu schätzen wissen. Einmal eingerichtet, laufen alle Prozesse vollautomatisch ab und ergänzen die Sicherungen von Time Machine auf eine ideale Weise.
Aktuell ist Version 5 verfügbar, die vollständig mit Apples neuem Dateisystem APFS kompatibel ist (Standard ab macOS 10.13 «High Sierra»). Im Gegensatz zur Website des Herstellers ist die Software komplett in Deutsch lokalisiert und kostet 40 Franken. Updates von älteren Versionen kosten bis zum 31. August nur 20 Franken. Eine voll funktionstüchtige Demoversion für 30 Tage ist unter bombich.com erhältlich.
Testergebnis
Zuverlässigkeit, Funktionsumfang, Bedienung
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Details: Ab macOS 10.10 «Yosemite», kompatibel mit macOS 10.13 «High Sierra» und APFS, Deutsch
Preis: 40 Franken
Infos:bombich.com
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28.08.2017