Tests 02.12.2013, 12:48 Uhr

Test: Netatmo Wetterstation

Die Wetterstation für den Innen- und Aussenbereich sieht nicht nur toll aus, sondern überzeugt auch durch die Smartphone-Apps.
Das Gerät von Netatmo als schnöde «Wetterstation» zu bezeichnen, wird ihm nicht gerecht. Genau genommen ist das Wetter sogar die uninteressante Information, die es liefert – denn dafür gibt es schliesslich unzählige Apps. Vielmehr messen die Sensoren auch die Qualität der Innen- und Aussenluft, die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur, den CO2-Gehalt, den Schallkomfort (lies: die Lärmbelastung) und den Luftdruck. Das Set besteht aus der grossen Innenstation, die über das mitgelieferte Netzteil an Strom hängen muss. Ergänzt wird sie durch die kleine Aussenstation, die über Funk die gemessenen Werte nach Innen überträgt. Bis zu drei weitere Stationen lassen sich gegen Aufpreis hinzufügen, um mehrere Innenräume zu überwachen.
Die beiden Messstationen mit der iOS-App (Bild: Netatmo)
Die Aussenstation wird mit Batterien betrieben und kann an einem beliebigen Ort aufgestellt werden, solange dieser vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen geschützt ist. Allerdings bringt es die Abhängigkeit von Batterien mit sich, dass diese in der klirrender Kälte des Winters schneller ihre Kapazität verlieren – doch dafür kann das Gerät nichts. Im Lieferumfang ist ausserdem eine Schraube für die Wandmontage enthalten, sowie ein Klettband, mit dem sich die Aussenstation zum Beispiel an einem Rohr befestigen lässt.

Die Installation

Am besten wird noch vor der Installation ein kostenloses Konto auf der Website des Herstellers angelegt. Dieses Konto ist der Leim, der die Innenstation und die Smartphone-Apps zusammenhält: Die Messwerte werden über Wifi an die Server übertragen, die wiederum vom Smartphone angezapft werden. Unterstützt werden iOS ab Version 4.0, Android ab Version 4.0 und Windows Phone ab Version 7.5. Allerdings sieht die Version für Windows Phone komplett anders aus und unterstützt nur Englisch und Holländisch, während die anderen beiden Versionen auch in Deutsch lokalisiert sind.
Nachdem das Konto eingerichtet ist, kommt die kostenlose App ins Spiel. Nachdem das Smartphone über Bluetooth gekoppelt worden ist, lädt sie zuerst die aktuelle Firmware herunter. In unserem Fall funktionierte die Konfiguration über Android einwandfrei, während sich die Innenstation nicht mit dem iPhone 5s verkuppeln lassen wollte; die Anzeige der Messwerte funktionierte jedoch einwandfrei. In solchen Fällen kann die Konfiguration auch am Mac oder PC durchgeführt werden, indem die Basis via USB anschlossen wird. Die nötige Software findet man auf der Website des Herstellers.

Die App

Natürlich dreht sich bei der Wetterstation alles um die App, die einen tadellosen Eindruck vermittelt. Auf engstem Raum werden alle wichtigen Daten gemessen und auf eine dekorative Weise dargestellt. Im unteren Teil der Anzeige werden die Wetterprognosen dargestellt, im oberen die gemessenen Werte. Zur Chartansicht wird gewechselt, indem das Gerät ins Querformat gedreht wird. Die Charts lassen sich mit der Spreizgeste zusammen- respektive auseinanderziehen, sodass sich der Verlauf beliebig genau unter die Lupe nehmen lässt. Auf Wunsch meldet sich die App mit Push-Meldungen – zum Beispiel dann, wenn der CO2-Gehalt im Raum langsam zu hoch wird und eine Lüftung angezeigt ist.
Die App zeigt alle Informationen auf engstem Raum
Ausserdem steht es anderen Apps offen, die Daten der Netatmo-Station anzuzapfen. So kann die beliebte Wetter-App WeatherPro mit den Konto-Angaben von Netatmo ergänzt werden und zeigt anschliessend die Wetterprognosen zusammen mit den Messwerten der Station an:
Andere Apps wie WeatherPro können sich in das Konto einklinken und die Werte integrieren

Nur wenige Schwachpunkte

Zu den negativen Punkten gehört die dürftige Anleitung, die aus einem Faltblatt mit schematischen Erklärungen besteht. Zwar kann das Handbuch innerhalb der App-Einstellungen abgerufen werden, aber darauf muss man erst einmal kommen. Der zweite Punkt betriff das Aussenmodul, das relativ träge reagiert. Bis es von der Zimmertemperatur auf den Nullpunkt abkühlte, vergingen rund 90 Minuten. Allerdings spielt das vor allem bei der Inbetriebnahme eine Rolle, während so krasse Temperaturwechsel in der Natur eher selten anzutreffen sind.
Fazit: Die Netatmo Wetterstation gefällt durch die gut gemachte App und die einfache Konfiguration. Wer an solchen Informationen Freude hat oder einfach sein Wohnklima beobachten möchte, liegt hier richtig.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von digitec.ch zur Verfügung gestellt. Über diesen Link gelangen Sie direkt zur Produkteseite.

Testergebnis

Umfangreiche Messungen, App-Design, einfache Konfiguration
Handbuch, Aussensensor reagiert eher träge

Details:  Ab iOS 4.0, ab Android 4.0, ab Windows Phone 7.5

Preis:  209 Franken

Infos: 
www.netatmo.com

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