Der Smartphone-Tastatur-Vergleich
Typewise Keyboard
Was ist Typewise?
Typewise ging 2019 mit der offiziellen Version online. Die Gründer von Typewise Keyboard versprechen, dass sich damit die eigenen Tippfehler um 80 Prozent verringern lassen. Hinter Typewise steht ein Schweizer Start-up. Die Schweizer wollen dem rund 150 Jahre alten Tastatur-System (QWERTZ), welches ursprünglich für Schreibmaschinen entwickelt wurde, den Kampf ansagen, wie sie sagen.
Vor dem Typewise-Release wurde ein Prototyp der App unter dem Namen WRIO Keyboard lanciert. Die Entwickler haben das Produkt komplett überarbeitet und waren Ende 2019 nach eigenen Angaben in der Beta-Phase mit über 20'000 Nutzern. Am 11. Dezember 2019 ging die Keyboard-App live. Nun ist Typewise etwas über zweieinhalb Jahre alt. Bei den Swiss-App-Awards hat Typewise 2020 Gold für Functionality und Silber für Innovation gewonnen.
Wie funktioniert Typewise?
Die Tastatur-App fällt einerseits durch die grossen, Waben-förmigen Tasten (Hexagon-Modus) auf. Andererseits durch die zahlreichen Optionen durch Wischen in alle Richtungen sowie Drücken.
Die ersten zwei Tage musste ich ziemlich durchbeissen; es ist einfach eine Umstellung- und Gewöhnungs-Zeit. Die Tastatur funktioniert etwas anders, als man das gewohnt ist: Für Grossbuchstaben wischt man nach oben, Umlaute erhält man durch Drücken und Halten, z. B. das französische à erhält man durch Drücken und Halten und danach einem Rechts-Wisch. Prinzipiell kann man in alle Richtungen wischen.
Wer schon einmal einen Cursor irgendwo in der Mitte eines Wortes platzieren wollte und mehrmals auf das Display «tääple» musste, oder einfach das Löschen umständlich findet, dem dürfte dies gefallen: Durch langsames Bewegen, ohne den Finger zu heben, löscht man schnell mehrere Worte oder einzelne Buchstaben. Überlegt man es sich anders, bewegt man den Finger ohne loszulassen einfach wieder zurück und der Text erscheint wieder.
Update 18.08.22: Schade, das fand ich einen der grossen Vorteile von Typewiese. Lange lief Typewise, anders als Gboard oder SwiftKey, offline. Das ist nun kein kostenloses Feature mehr und nur für zahlende Kunden verfügbar.
Wer das Hochwischen für die grossen Buchstaben nicht mochte: Mittlerweile gibt es eine Shift-Taste für Grossbuchstaben. Seite einem kürzlichen Update sind die Zahlen und Sonderzeichen etc. in einer Übersicht mit Schnellzugriff zusammengefasst. Grundsätzlich eine gute Idee, doch die Ziffern sind recht klein, die Autorin hat sich seither viel häufiger vertippt.
Auch 2022 gibt es keine GIFs, aber Emojis sind verfügbar. Mittlerweile sind über 40 Sprachen verfügbar, Umlaute können personalisiert werden. Dialekt-Support ist übrigens vorhanden, aber ein Pro-Feature.
Tipp: Starten Sie zu Beginn mit dem Tutorial und spielen Sie dann das «Typing-Game». So lernt man die Position der Buchstaben nebenbei rasch kennen, während man das «Ragetli» vor dem Absturz oder Vögel-Töten bewahren muss.
Download und Kosten
- Update 18.08.2022: Mittlerweile gibt es drei Abo-Varianten: Fr. 2.– pro Monat, 14 Tage gratis Testphase und danach 1 Jahr für Fr. 9.50 oder die Lifetime-Variante für Fr. 25.–.
PCtipp meint
Für wen ist Typewise geeignet? Für solche, die sich oft vertippen und offen sind für Neues. Ich habe die Typewise-Tastatur über längere Zeit verwendet. Darum werde ich Ihnen nichts vormachen: Die ersten Tage müssen Sie sich durchbeissen. Doch mit dem Lernmodus, bei dem sich die Buchstaben am gewohnten Platz befinden, gewöhnt man sich erst mal an die verschiedenen Wisch- und Drück-Gesten sowie die Smartbar (die Leiste mit Wortvorschlägen und Korrekturen). Im Hexagon-Modus muss man etwas dran bleiben.
Aber hat man diese Phase überstanden, finde ich das Schreiben am Smartphone angenehmer als mit anderen digitalen Tastaturen. Mal von der grosszügigen Grösse der Bienenwaben-Tasten abgesehen, sind Wischgesten so in unser Blut übergegangen, dass es für mich so schliesslich schneller und intuitiver ging.
Üblicherweise schreibe ich mit beiden Daumen, was mir erst gegen Schluss der Testzeit gelang. Dafür machte ich deutlich weniger Tippfehler als mit Gboard oder sogar SwiftKey. Einzig das Löschen von einzelnen Buchstaben stellte sich als ein wenig knifflig heraus, man sollte nicht zu schnell nacheinander nach links wischen. Typewise-Keyboard ist zu alledem gratis (es gibt auch mehrere Varianten der kostenpflichtigen Pro-Version).
13.12.2019
17.12.2020
25.12.2020
20.08.2022
22.08.2022
22.08.2022