Tests
21.06.2016, 08:05 Uhr
Lumia 650 im Test: Microsofts dünnes OLED-Smartphone
Das Lumia 650 ist ein günstiges Einstiegs-Handy für weniger als 200 Franken. Was Microsofts bisher dünnstes Edel-Smartphone im Alltag taugt, zeigt unser Test.
Das 200-Franken-Mittelklasse-Handy Lumia 650 hat trotz Microsofts schwierigen Gehversuchen auf mobilen Geräten durchaus etwas Attraktives. Es ist für ein 5-Zoll-Gerät mit 122 Gramm sehr leicht und mit nur 6,9 mm sehr dünn. Vorn und hinten ist das günstige Telefon von schwarzem Kunststoff umgeben. Dazwischen befindet sich sogar ein edler Metallrahmen.
Obwohl die abnehmbare Plastikschale der Rückseite ultradünn ist, wirkt das Mittelklassegerät insgesamt sehr kompakt und vermittelt einen äusserst wertigen Eindruck. Entfernt man die Abdeckung, finden wir Einschübe für die Nano-SIM-Karte und den Micro-SD-Speicher vor. Der wechselbare 2000-mAh-Akku dürfte etwas stärker sein. Auch wenn Windows 10 Mobile erstaunlich gut auf den täglichen Energieverbrauch optimiert ist: Gegen Abend muss das Windows-Handy schnell wieder an die Steckdose. Wer aber ohnehin keine Flatrate hat und nur zwischendurch mit vielen Apps in der Welt herumsurft, könnte in dieser Hinsicht mit dem Lumia 650 bestens klarkommen.
Schöner Bildschirm
Interessant: Microsoft setzt bei seinem Mittelklasse-Smartphone auf einen OLED-Bildschirm, belässt es aber bei einer Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten. Ein grosses Minus ist das aber nicht. Der Bildschirm ist sehr hell und die Farben leuchten stark. OLED bringt zudem den Vorteil mit, einzelne Pixel anzusteuern, um Strom zu sparen. Ähnlich wie das Galaxy S7 oder das LG G5 ist standardmässig ein Always-on-Modus in Betrieb, der das Datum und die Uhrzeit einblendet. Das nagt zwar nicht zu stark am Akku. Wer sich dennoch daran stört, kann das Feature in den Einstellungen jederzeit ausschalten.
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Langsames Chipset
Langsames Chipset
Im Inneren werkelt ein schmalbrüstiger Qualcomm-Vierkerner der Snapdragon-212-Serie. Der 1-GB-Arbeitsspeicher drückt dabei zusätzlich aufs Bremspedal. Für Mittelklasseverhältnisse unter 200 Franken würden wir hier aber auf hohem Niveau schimpfen. Dennoch: Selbst für Nichtspieler hätte ein wenig mehr Leistung nicht geschadet. Schnelles Wechseln zwischen Apps ist manchmal mit trägen Ladezeiten verbunden. Wenn man auf viele Apps verzichten kann, fällt das nicht sonderlich ins Gewicht. Störend daran ist vielmehr der Umstand, dass das Edeltelefon wegen seiner dünnen Rückschale öfter sehr warm wird, wenn man pausenlos mit vielen Apps hantiert, viel fotografiert oder den Hotspot-Betrieb nutzt.
Pixelsuppe
Die Acht-Megapixel-Kamera des Lumia 650 macht nur einen einigermassen guten Job, auch bei hellen Lichtbedingungen. Innenaufnahmen misslingen fast immer. Die Konturen aus Nah und Fern wirken oft zu verwaschen. Allgemein kommen die Farben etwas blass daher, wie unsere Probeaufnahmen zeigen.
Fazit
Für Anwender mit geringen Ansprüchen mag sich das Lumia 650 als treuer Alltagsbegleiter erweisen. Für Geschäftstüchtige, die ständig unterwegs sind und oft das Internet verwenden, gibt es bessere Alternativen. Das leistungsstärkere Lumia 950 mit Dual SIM und einem internen Speicher von 32 GB bekommt man mittlerweile schon ab 350 Franken.
Testergebnis
Verarbeitung, Bildschirm
Leistung, Akkulaufzeit
Details: 5-Zoll-Bildschirm (1280 x 768 Pixel), 1,3-GHz-Chip (Quadcore), 1 GB RAM, 8-Mpx-Kamera, NFC/WiFi/LTE, 16 GB Speicher, 2000-mAh-Akku, Windows 10 Mobile
Preis: ab Fr. 189.-
Infos:www.microsoft.com/de-ch
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Autor(in)
Simon
Gröflin
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