Test: iPhone 16 (Plus)

Die Kameras

Die Kameras bilden für das Gros der Käufer das Herzstück eines iPhones und sind massgeblich für den Kaufentscheid verantwortlich. Wie schon in den Vorjahren setzen die Pro-Modelle den Standard – denn wenn nicht bei den Kameras: wo sonst? Trotzdem schliesst das iPhone 16 überraschend nahe an seinen grossen Bruder auf.
Kein Tele. Der offensichtlichste Unterschied ist die fehlende Telekamera. Ohne Software-Spielereien endet die Brennweite bei 52 Millimetern (auf Vollformat umgerechnet). Das gilt in der klassischen Fotografie als Standard-Brennweite ohne jegliche Ambitionen: weder im Weitwinkel- noch im Telebereich. Das iPhone 16 Pro bietet hingegen ein echtes Tele mit umgerechnet 120 Millimetern Brennweite.
Natürlich sind die Ansprüche verschieden. In meinem fotografischen Alltag nutze ich das Tele allerdings deutlich weniger als das Weitwinkel. Die 120 Millimeter des iPhone 16 Pro sind auch eher als moderates Tele einzustufen und hervorragend für Porträts geeignet – aber nicht, um das Rotkehlchen im Baumwipfel formatfüllend abzulichten.
Makros und Weitwinkel. Neu schafft auch das iPhone 16 Makrofotos, sogar mit Autofokus. Die Auflösung beschränkt sich dabei auf 12 Mpx, genau wie beim Ultraweitwinkel mit seiner Brennweite von umgerechnet 13 Millimetern. Das Pro-Modell bringt es dank seinem neuen Ultra-Weitwinkel auf bis zu 48 Mpx Auflösung.
Endlich nah dran: Jetzt bekommt auch das reguläre iPhone eine Makrofunktion
Quelle: PCtipp

Neue Fotografische Stile

Die vielleicht wichtigste neue Funktion sind jedoch die «Fotografischen Stile der neusten Generation». Sie erlauben es endlich, die Farbgebung im Allgemeinen und die Hauttöne im Speziellen so anzupassen, dass sie den eigenen Vorlieben entsprechen. Dabei wird jedes Foto automatisch einer Behandlung unterzogen, die zwischen Umfeld, Himmel und Hauttönen unterscheiden kann. Das Beste aber: Diese Änderungen lassen sich auch im Nachhinein anpassen oder zurücknehmen. Auch darauf sind wir im Test zum iPhone 16 Pro ausführlich eingegangen – und auch diese feine Einrichtung ist kein Grund, um zum Pro-Modell zu greifen.
Die Stile wirken je nach Ausführung subtil bis übertrieben, lassen sich aber nachträglich anpassen oder zurücknehmen
Quelle: PCtipp

Videos

Auflösung und Formate. Bei den Videos werden die Unterschiede vor allem im Detail sichtbar. So zeichnet das Pro-Modell 4K-Videos mit bis zu 120 fps auf, während es beim iPhone 16 bei 60 fps bleibt. Auch die Rohformate ProRes und Log fehlen dem kleinen Modell.
QuickTake. Zu den besten Neuerungen aus meiner Amateur-Sicht gehören die verbesserten QuickTake-Videos: Die werden jetzt endlich in 4K mit bis zu 60 fps und in Dolby Vision HDR aufgenommen – also so, wie es eigentlich seit jeher sein sollte. Denn bis anhin wurden diese Streifen aus unbekannten Gründen nur in 1440p (1920×1440 Pixel) bei 30 fps aufgezeichnet.
Zur Erinnerung: QuickTake-Videos sind die beste Möglichkeit, um in der Kamera-App auch im «Foto»-Modus sofort ein Video zu schiessen. Dazu wird der virtuelle Auslöser in der Kamera-App einfach gedrückt gehalten. Wenn Sie es hingegen gewohnt sind, über die «Lauter»-Taste ein Bild zu schiessen, muss in den Kamera-Einstellungen die Option «‹Lauter› für Serie verwenden» deaktiviert werden. Die neue Kamerasteuerung kann auf keinen Fall für Serienaufnahmen verwendet werden, sondern dreht immer ein Video.
Audiomix. Eine Funktion, die es ebenfalls in das reguläre iPhone geschafft hat, ist der «Audiomix». Dabei wird der Sound räumlich aufgezeichnet. Später wird der gewünschte Modus bei der Nachbearbeitung ausgewählt, was sogar in der Fotos-App möglich ist.
Der neue Audiomix verändert die Charakteristik der Mikrofone, auch nach der Aufnahme
Quelle: Apple Inc.
Der Modus «Im Bild» reduziert die Aufnahme von Gesprächen auf jene Personen, die tatsächlich im Bild zu sehen sind. «Studio» filtert alles weg, was nicht Stimme ist – also auch Gemurmel im Hintergrund oder ganz allgemein die Umgebungsgeräusche. Und mit «Kino» werden alle Stimmen gesammelt und akustisch zusammengeführt – auch von Personen, die sich nicht im Bild befinden. Dabei kann das iPhone 16 zwar nicht auf die neue Anordnung von vier Mikrofonen zurückgreifen, wie es beim Pro der Fall ist; doch für Videografen ohne spezielles Equipment ist die Funktion definitiv ein Gewinn.


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