Test: Apple TV 4K (3. Gen.)
Die Hardware: aktualisiert
Apple TV wird in zwei Ausführungen angeboten. Wir testen hier explizit die grössere Version, denn das abgespeckte Modell sollten Sie tunlichst ignorieren. Wir werden am Schluss darauf zurückkommen.
HDMI. Der TV oder Receiver wird über HDMI 2.1 verbunden und unterstützt Videos bis zu 4K mit 60 fps und HDR bis hin zu Dolby Vision. Die Tonausgabe unterstützt ARC (Audio Return Channel) und eARC. Für die Wiedergabe von Dolby Atmos muss Apple TV allerdings direkt an den Receiver angeschlossen werden, statt ihn via eARC zu bespielen. Mehr dazu hier.
Verbindungen. Der Gigabit-Ethernet-Port garantiert eine ruckel- und störungsfreie Wiedergabe, wenn das Wi-Fi-Netz schwächelt. Ausserdem werden Bluetooth 5.0 und Wi-Fi 6 (AX) verstanden.
Innenleben. Die neuste Generation ist 5 Millimeter flacher und die Seitenlängen je 5 Millimeter kürzer. Das Gewicht von einst 425 Gramm wurde auf 214 Gramm quasi halbiert – das liegt auch daran, dass durch den effizienteren Prozessor kein Lüfter mehr verbaut ist. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass das in der Praxis unerheblich ist, weil eben dieser Lüfter beim Vorgänger nie zu hören war.
CPU. Im Inneren pumpt derselbe «A15 Bionic», der auch im iPhone 13 verbaut ist. Das bedeutet: Leistung satt, besonders für Spiele. Die Oberfläche reagiert ohne Verzögerung, die Animationen bewegen sich butterweich und auch grosse Apps werden in kürzester Zeit geladen. Apple spricht von einer Halbierung der Ladezeiten; aber eigentlich sind solche Schilderungen eher müssig: Bereits der Vorgänger liess nichts zu wünschen übrig, sodass solche Verbesserungen gerne genommen werden – aber es braucht wohl eine neue Generation von Spielen, um dieses Mehr an Leistung auszuschöpfen.
Handhabung: familienfreundlich
Ein Mediacenter muss für die ganze Familie so einfach zu bedienen sein, als wäre es das normalste der Welt – und hier erhebt sich das Apple TV über die Masse. Die Oberfläche mit den abgerundeten App-Symbolen ist so Apple-typisch, wie man es sich nur wünschen kann. Die Apps lassen sich zudem in Ordner stecken, um die Übersicht zu wahren. Wie bei vielen anderen versteckten Kommandos und Einstellungen wird dazu die Mitteltaste auf der Fernbedienung etwas länger gedrückt gehalten.
Die Siri Remote, also die Fernbedienung, liegt hervorragend in der Hand. Sie vermittelt einen gesunden Minimalismus und lässt doch nichts zu wünschen übrig. Der Ring in der Mitte funktioniert über Touch-Eingaben: So lässt wird zum Beispiel durch ein Wischen über den Kreis durch die Menüs oder Symbole navigiert. Doch wie bereits erwähnt, lässt sich die Touch-Bedienung glücklicherweise ausschalten.
Die Remote kommuniziert mit der Box über Bluetooth, sodass sich diese hinter dem Fernseher oder in einem Lowboard verstecken lässt. Dessen ungeachtet verstehen sich beide Geräte mit Infrarot. So lässt sich die Box auch mit einer programmierbaren Universal-Fernbedienung steuern. Umgekehrt kann die Remote den Fernseher kommandieren, der über HDMI-CEC die anderen Geräte steuert.
Äusserlich hat sich im Vergleich zur letzten Remote nichts geändert, vom Anschluss abgesehen. So wurde die Lightning-Buchse durch USB-C ersetzt. Das ist allerdings keine alltägliche Verbindung, denn einmal geladen, hält die Fernbedienung monatelang.
08.11.2022