Nexus 9 im Test: Das erste iPad mit Android?
Akkulaufzeit, Preise und Versionen, Fazit
Enttäuschende Akkulaufzeit
Auch ohne Energiesparmodus soll Android 5.0 schonender mit den Ressourcen umgehen und damit längere Akkulaufzeiten ermöglichen. Überprüfen lässt sich das freilich nur auf Geräten, auf denen vorher Android 4.4 installiert war. Was die Ausdauer des Nexus 9 betrifft, haben wir allerdings Enttäuschendes zu vermelden. Nach sechs Stunden und zwanzig Minuten Webbrowsing am Stück ging unserem Testgerät die Puste aus. Die Helligkeit des Displays haben wir dabei wie immer auf rund 66 Prozent eingestellt. Mit diesem Wert fällt das Nexus 9 weit hinter die Konkurrenz zurück, das iPad Air 2 schaffte beispielsweise neuneinhalb Stunden im selben Test.
Mit aktiviertem Energiesparmodus ist deutlich mehr möglich, in einer Stunde hat das Nexus 9 dann nur 12 Prozent Akku verzehrt, was hochgerechnet eine Laufzeit von gut acht Stunden ergibt. Allerdings wird angesichts der massiv gedrosselten Leistung kaum jemand permanent den Energiesparmodus aktiviert lassen wollen. Etwas mühsam zudem: Der Akku nimmts bei Aufladen recht gemütlich. Für eine volle Ladung muss man vier bis fünf Stunden einkalkulieren.
Für Technik-Fans: Mit Android 5.0 hat Google auch eine neue Laufzeitumgebung namens ART eingeführt, die im Vergleich zum Vorgänger deutlich leistungsfähiger sein soll. Dazu kommt die bereits erwähnte neue Unterstützung für 64-Bit-CPUs – der Leistungshorizont ist also nach oben hin offen. Hinter den Kulissen serviert Google mit Lollipop zudem mehr als 5000 neue APIs (Programmierschnittstellen), reichlich neues Futter für Entwickler ist also auch dabei.
Preise und Versionen
Das Nexus 9 ist in der 16-GB-Version ohne LTE bereits ab gut 400 Franken erhältlich – und damit rund 100 Franken günstiger als sein direkter Rivale iPad Air 2. Die 32-GB-Version kostet um die 500 Franken, für die LTE-Variante (nur mit 32 GB) werden rund 600 Franken fällig. Zum Vergleich: Die 16-GB-Version des iPad Air 2 mit LTE kostet bereits rund 700 Franken.
Wer mit dem Nexus 9 auch mal produktiv sein will, dürfte sich für die optional erhältliche Tastatur-Hülle interessieren. Allerdings wird er sich gedulden müssen, denn diese ist in der Schweiz laut HTC erst zum Weihnachtsgeschäft erhältlich – und wird recht happige 150 Franken kosten.
Fazit
Das Nexus 9 macht keinen Hehl daraus, von wem es sich inspirieren liess. Die Anleihen an das iPad sind offensichtlich: Seitenverhältnis, Bildschirmauflösung, Metallrahmen, 64-Bit-Prozessor, um nur einige zu nennen. Leider hat HTC auch einige Schwächen wie das Fehlen eines MicroSD-Slots vom Apple-Tablet übernommen.
Insgesamt gelingt die Imitation recht gut, die Verarbeitung ist sehr gut, wenn auch aufgrund der leicht eindrückbaren Plastikrückseite nicht ganz auf iPad-Niveau. Allerdings schwächelt das Nexus 9 bei der Akkulaufzeit und auch die Kamera ist enttäuschend. Dafür bietet der 64-Bit-Prozessor reichlich Power und die neue Android-Version Lollipop ist definitiv eine Bereicherung.
Das Nexus 9 ist zweifellos eine gute Wahl für iPad-Umsteiger oder solche, die von Apples Design fasziniert sind, jedoch lieber ein Android-Gerät möchten. Und für alle, die jetzt sofort ein Tablet mit Android 5.0 haben möchten, denn die Mitbewerber kommen erst im Laufe der nächsten Monate in den Genuss von Lollipop. Alle anderen finden jedoch gleichwertige oder gar bessere Alternativen im Android-Kosmos – was nicht heisst, dass das Nexus 9 schlecht wäre. Das ultimative Android-Tablet ist es aber definitiv nicht.
Alternativen gesucht? Hier gehts zu den Tablet Top 5. Dort nimmt das Nexus 9 neu Rang 4 ein.
Testergebnis
Display, Verarbeitung, Tempo, Lautsprecher, Android 5.0
Kein MicroSD-Slot, Kamera, Akkulaufzeit
Details: 8,9"-Display (IPS), Auflösung: 2048 x 1536, Nvidia Tegra K1 (Zweikern, 64 Bit, 2,3 GHz), 2 GB RAM, 16/32 GB Speicher, WLAN-ac, NFC, 8-/1,6-Mpx-Kamera, Android 5.0, 22,8 x 15,4 x 8 cm, 425 g
Preis: Fr. 401.60
Infos:www.htc.com
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