Nexus 9 im Test: Das erste iPad mit Android?

Prozessor, Leistung, Kamera

64-Bit-Power für Android

Technisch hat das Nexus 9 ebenfalls einiges zu bieten. Es ist das erste Android-Tablet überhaupt mit 64-Bit-Prozessor. Möglich macht dies nämlich erst die neue Android-Version 5.0, zuvor wurden 64-Bit-CPUs nicht unterstützt. Und ja, die 64-Bit-Architektur ist eine weitere Parallele zum iPad Air 2. Im Nexus 9 kommt ein SoC (System-on-Chip) von Nvidia zum Einsatz, das Tegra K1. Es verfügt in der 64-Bit-Variante über zwei Prozessorkerne, die mit bis zu 2,3 GHz takten. Der 64-Bit-Prozessor lässt in den Benchmarks seine Muskeln spielen, erreicht beispielsweise im AnTuTu starke 56'426 Punkte, deutlich mehr als jedes von uns getestete Android-Tablet bislang.  Das zeigt das Potenzial von 64-Bit-CPUs, schliesslich stellt das Nexus 9 auch Geräte mit Vier- oder sogar Achtkernprozessoren wie das Samsung Galaxy Tab S weit in den Schatten. Beeindruckend ist auch der Wert von 2313 im Browser-Benchmark Peacekeeper. Flotter surft man mit kaum einem anderen Tablet im Web.
In der Praxis lässt sich das Nexus 9 sehr flüssig bedienen. Beispielsweise lässt sich in Sekundenbruchteilen zwischen einem aktiven Spiel wie Asphalt 8 und anderen Apps wechseln. Wenn sich der Prozessor anstrengen muss, wird das Tablet allerdings an einer bestimmten Stelle links oben auf der Rückseite recht warm. Jedoch nicht in einem Ausmass, das stören oder gar Besorgnis erregen würde.
Die Ausstattung umfasst unter anderem 2 GB Arbeitsspeicher, WLAN-ac und NFC. Der interne Speicher beträgt wahlweise 16 oder 32 GB. Schade: HTC hat auf einen MicroSD-Slot verzichtet. Auch hier liess man sich (leider) vom iPad inspirieren. Optional ist das Nexus 9 auch mit LTE erhältlich, unser Testgerät musste jedoch ohne Mobilfunk auskommen.

Mässige Kamera

Das Nexus 9 ist mit zwei Kameras ausgerüstet. Die rückseitige Kamera hat eine Auflösung von 8 Megapixeln und wird erfreulicherweise von einem LED-Blitz begleitet – ein Feature, auf das man beim iPad Air 2 beispielsweise verzichten muss. Leider weiss die Kamera qualitativ nicht ganz zu überzeugen. Fotos wirken stets etwas verwaschen und unscharf. Hier liefert das iPad klar die besseren Resultate.
Fotos vom Nexus 9 wirken etwas verwaschen und unscharf
Quelle: hw/IDG
Wie alle in Kooperation mit Google entstandenen Nexus-Geräte läuft auch das Nexus 9 auf einer originalen, unveränderten Android-Version. Obwohl das Gerät von HTC produziert wurde, finden sich darauf also keinerlei HTC-spezifische Software-Features wie etwa der Blinkfeed oder die Videoverarbeitungs-App Zoe. Die einzigen Apps die vorinstalliert sind, sind die Standard-Android-Apps wie E-Mail-Client, Kalender oder Rechner (einige davon übrigens in neuen, überarbeiteten Versionen, die in den kommenden Wochen für alle Android-Geräte verteilt werden) und natürlich eine ganze Handvoll Google-Apps. Diese umfassen unter anderem den Browser Chrome, Googles Office-Anwendungen Docs, Tabellen und Präsentationen, Gmail, YouTube, Google Maps, Play Music und den Cloud-Speicherdienst Drive. Alles in allem also dennoch eine reichhaltige Grundausstattung.
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