Windows-Suche besser nutzen

Startmenü oder Explorer

Windows verwendet zwei Arten der Suche. Eine davon ist die Taskleisten-/Startmenü­-Suche, die andere die Explorer-Suche.

Startmenü/Suchfeld

Die erste Art finden Sie je nach Windows-Einstellungen in Ihrer Taskleiste oder im Startmenü. In der Taskleiste sehen Sie entweder ein Lupensymbol oder eine Suchleiste, die Sie anklicken können. Als alternativen Weg öffnen die Tastenkombinationen Windowstaste+S oder Windows­taste+Q jeweils die gleiche Ansicht.
Ein weiteres Suchfeld gibt es im Startmenü. Unter Windows 11 ist dieser Suchbalken sogar am oberen Rand des Startmenüs sichtbar, Bild 5. In Windows 10 ist der Balken unsichtbar, funktioniert aber beim Eintippen trotzdem.
Bild 5: Im Startmenü finden Sie die Suche am oberen Rand
Quelle: PCtipp.ch
Für einfache Suchen ist das Startmenü am einfachsten. Drücken Sie die Windowstaste und tippen Sie darauflos. Auch unter Windows 10 gelangen Sie so direkt in die Suche. Der Vorteil der Suche mittels Windowstaste+S, Windowstaste+Q oder Taskleiste ist, dass Sie auch ohne zu tippen bereits Voreinstellungen zur Suche angeben können. Beide Felder finden jedoch die gleichen Inhalte, Bild 6.
Bild 6: Im Suchfeld sieht alles etwas anders aus, funktioniert aber etwa gleich
Quelle: PCtipp.ch
Falls Sie die Sprachassistentin Cortana verwenden, war diese bei früheren Versionen von Windows 10 in dieser Suche eingebunden. Mit neueren Versionen von Windows 10 und dem aktuellen Windows 11 ist Cortana eine eigene App. Wie auch andere Apps kann Cortana jedoch weiterhin in der Suche auftauchen.
Speziell an der Suche im Startmenü ist, dass hier ausschliesslich indizierte Dateien und Web-Ergebnisse angezeigt werden. Dafür wird jeweils der gesamte Rechner durchsucht und nicht nur der jeweilige Ordner, wie das bei der Explorer-Suche der Fall ist. Dadurch ist diese Suche nur dann wirklich gut, wenn Sie sinnvoll indiziert ist.
Filtern können Sie in der Startmenü-Suche vor allem über die Tabs direkt unter dem Suchfeld. Dort erhalten Sie Optionen wie Apps, Dokumente, Web, Fotos oder Musik.
Achtung: Sie müssen diese Filter anwählen, ohne die Enter-Taste nach der Eingabe zu drücken. Mit der Enter-Taste wählen Sie das markierte Suchergebnis aus.

Windows-Explorer

Die zweite Suche in Windows finden Sie im Windows-Explorer. Dort ist jeweils oben rechts ein Suchfeld platziert, in dem geschrieben steht: [Name des Ordners] durchsuchen. Die Wortwahl hier ist nicht zufällig. Denn im Unterschied zur Suche im Startmenü suchen Sie hier nur im aktiven Ordner und in dessen Unterordner. Dafür sehen Sie auch alle relevanten Dateien, egal ob diese indiziert sind oder nicht, Bild 7.
Bild 7: Die Suche im Explorer befindet sich oben rechts
Quelle: PCtipp.ch
Tipp:
Das Suchfeld lässt sich mit der F3-Taste schnell anwählen.
Die Indizierung beeinflusst hier primär zwei Dinge: das Tempo und die Metadaten. Ohne Index kann eine Suche in einem grösseren Ordner oder sogar in einem ganzen Laufwerk schnell sehr lange dauern. Mit Index geht alles flotter. Bei kleineren Ordnerstrukturen fällt das nicht besonders ins Gewicht. Wichtiger hingegen ist der Index für die Metadaten und Inhalte von lesbaren Dokumenten (z. B. Textdokumente oder Tabellen). Mit einem Index kann Windows nicht nur nach Dateinamen suchen, sondern auch Inhalte und Metadaten einbeziehen. Beispielsweise können Sie nach Fotos einer bestimmten Kamera, Songs von Interpreten oder nach Dokumenten mit bestimmten Wörtern im Inhalt suchen.
Bild 8: Mit den Suchoptionen können Sie weiter filtern
Quelle: PCtipp.ch
Suchoptionen können Sie auf zwei Arten hinzufügen. Einerseits mit einem Textbefehl, andererseits mit dem Menü Suchoptionen am oberen Rand, Bild 8. Das Ergebnis ist das Gleiche. Bei der Auswahl über das Menü werden schlicht die Textbefehle in das Suchfeld eingetragen. Aber: Verwenden Sie die Menübefehle, können Sie das Suchfeld nachher nicht mehr anpassen. Klicken Sie ins Suchfeld, wird dieses auf null zurückgesetzt und Sie müssen die gesamte Suche neu eintippen. Warum das so ist, weiss wohl nur Microsoft. Tippen Sie die Befehle von Hand ein, kann die Suchanfrage problemlos editiert werden.

Filterbefehle

Mit ebendiesen Filterbefehlen lässt sich die Suchanfrage weiter einschränken. Das Prinzip ist einfach: Sie verwenden einen Befehl, gefolgt von einem Doppelpunkt und einem Parameter, alles ohne Leerzeichen. Ein Beispiel: screen typ:bild
Das findet sämtliche Bilder mit dem Wort «screen» im Dateinamen.
Sehr praktisch ist auch der Platzhalter *. Damit können Sie beispielsweise unvollständige Dateinamen suchen oder sogar komplett auf einen Dateinamen in der Suche verzichten. Etwa: *.mp4
Das zeigt sämtliche Dateien mit der Dateiendung .mp4 an. Der Stern ohne jegliche Suchbefehle findet sämtliche Dateien im Ordner und allen Unterordnern auf einer Ebene. Das kann praktisch sein, um Dateien aus diversen Unterordnern zu verschieben.
Dazu lassen sich die Befehle beliebig kombinieren. So finden Sie mit *.docx inhalt:Kameras grösse:>10mb alle Word-Dokumente, in denen das Wort «Kameras» vorkommt und die grösser als 10 MB sind. Für die Suche nach Inhalten muss die Datei indiziert sein. Suchen lassen sich in diesem Fall so ziemlich alle Metadaten, die Windows verarbeiten kann: Art, Grösse, Datum und mehr.

Ergebnisansicht

Aus unerklärlichen Gründen hat Windows eine separate Ansicht für Suchergebnisse erstellt. Diese ist nicht nur unübersichtlicher als viele der Standardansichten, sondern irritiert auch mit ihrer Präsenz. Schliesslich wählen die meisten Windows-Benutzer ja eine bestimmte Ansicht aus einem Grund. Dass dann in der Suche einfach eine andere Ansicht verwendet wird, ist unnötig verwirrend. Wir empfehlen daher: Wechseln Sie bei jeder Suche direkt die Ansicht auf etwas Gewohnteres. Die Ansicht Details ist besonders nützlich für Suchanfragen, da sie einfache Sortiermöglichkeiten bietet und wenig Platz verbraucht. Klicken Sie im Explorer-Fenster auf Anzeigen/Details für diese Ansicht, Bild 9.
Bild 9: In der Details-Ansicht haben Sie mehr Übersicht
Quelle: PCtipp.ch

Web-Ergebnisse und Privatsphäre

Der erstellte Index wird laut Microsoft nur lokal verwendet. In diesem Zusammenhang müssen Sie sich keine Sorgen um Ihre Privatsphäre machen. Allerdings ist in der Windows-Suche bereits in Windows 10 eine Web-Suche verbaut, die gewisse Dinge nach aussen geben kann; beispielsweise wenn Sie intern nach einem Ausdruck suchen, der für Sie privat ist, Microsoft diesen Ausdruck aber im gleichen Suchfeld für Web-Ergebnisse verwendet. Das einfach in den Einstellungen auszuschalten, geht leider nicht. Sie benötigen Zugriff auf den Gruppenrichtlinien-Editor und dafür wiederum Admin-Rechte, Bild 10.
Bild 10: Um Web-Ergebnisse auszuschalten, brauchts den Zugriff auf den Gruppenrichtlinien-Editor
Quelle: PCtipp.ch
Tippen Sie in die Suchfunktion gpedit ein und wählen Sie Gruppenrichtlinie bearbeiten. Navigieren Sie unter Nutzereinstellungen über Windows-Komponenten zu Datei-Explorer. Suchen Sie den Eintrag Anzeige der letzten Sucheinträge im Datei-Explorer-Suchfeld deaktivieren. Doppelklicken Sie darauf und wählen Sie im aufgehenden Fenster Aktiviert. Bestätigen Sie mit Übernehmen und OK.
Loggen Sie sich aus Ihrem Nutzerkonto aus und wieder ein; die Web-Ergebnisse sind aus der Suchfunktion verschwunden, Bild 11.
Bild 11: keine lästigen Web-Ergebnisse mehr
Quelle: PCtipp.ch



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