Tipps & Tricks
17.09.2007, 18:02 Uhr
USB-Harddisk nimmt grosse Datei nicht an
Problem: Ich habe eine Datei von etwas mehr als 8 GB Grösse, die ich auf eine externe Festplatte kopieren möchte. Beim Versuch mit «Kopieren/Einfügen» erscheint immer die Meldung «Zuwenig Speicherpatz». Dabei sind dort noch mindestens 400 GB frei. Dateien mit 3.8 GB können jedoch problemlos kopiert werden. Haben Sie einen Rat?
Lösung: Es gibt verschiedene Dateisysteme, mit denen eine Festplatte formatiert sein kann. Externe Harddisks werden sehr häufig ab Werk mit FAT32 formatiert, welches Dateien von maximal 4 Gigabytes Grösse erlaubt. Bestimmt ist genau das die Grenze, an die Ihr Windows im Moment stösst.
Prüfen Sie den Sachverhalt: Stöpseln Sie die Platte an und starten Sie per Start/Ausführen und Eintippen von diskmgmt.msc die Datenträgerverwaltung. Höchstwahrscheinlich steht bei der fraglichen Partition nicht NTFS, sondern FAT32.
Ist dies der Fall? Das folgende Vorgehen klappt normalerweise ohne Datenverlust; ein Backup kann jedoch nie schaden.
Merken Sie sich den Laufwerksbuchstaben Ihrer FAT32-Partition (zum Beispiel «F:») sowie die «Volumebezeichnung», sofern vorhanden. Die Bezeichnung ist quasi der «Name», der in der Datenträgerverwaltung direkt vor dem Laufwerksbuchstaben steht. Schliessen Sie alle Programme und Explorer-Fenster, damit im Moment keine Anwendung auf das Laufwerk zugreift. Öffnen Sie per Start/Ausführen und Eintippen von cmd ein Konsolenfenster. Tippen Sie dort den Befehl nach dem Muster «convert Laufwerksbuchstabe: /fs:ntfs» ein, also im konkreten Falle Ihres Laufwerks «F:» wäre dies:
convert f: /fs:ntfs
convert f: /fs:ntfs
Schliessen Sie den Befehl per Enter-Taste ab. Windows fordert Sie noch zur Eingabe der Volumenbezeichnung auf. Beantworten Sie auch die Frage betreffs der «offenen Bezüge» mit «Ja». Jetzt wird das Laufwerk konvertiert. In den meisten Fällen geschieht das sofort. Nur wenn kein exklusiver Zugriff darauf möglich ist (z.B. beim Konvertieren des System-Laufwerks C:), dann nimmt Windows die Änderung beim nächsten Reboot vor. Im Prinzip wars das schon!
Der Vollständigkeit halber aber noch ein paar wichtige Hinweise:
Fehler? Wenn das FAT32-Dateisystem auf dieser Platte Fehler aufweist, verweigert Windows die Konvertierung beim ersten Anlauf. In diesem Fall sollten Sie die Partition einem Checkdisk mit Reparatur unterziehen. Geben Sie im Konsolenfenster das folgende ein und bestätigen Sie es mit Enter, ersetzen Sie aber allenfalls «f:» durch den tatsächlichen Laufwerksbuchstaben:
chkdsk f: /f /r
Danach wird Windows den Checkdisk durchführen. Auch hier gilt wieder: Sollte ein exklusiver Zugriff nicht möglich sein, wickelt Windows die Aufgabe beim nächsten PC-Neustart ab. Sobald der Checkdisk beendet ist (ein anschliessender Reboot ist empfohlen), können Sie es mit der Konvertierung (convert f: /fs:ntfs) nochmals versuchen.
chkdsk f: /f /r
Danach wird Windows den Checkdisk durchführen. Auch hier gilt wieder: Sollte ein exklusiver Zugriff nicht möglich sein, wickelt Windows die Aufgabe beim nächsten PC-Neustart ab. Sobald der Checkdisk beendet ist (ein anschliessender Reboot ist empfohlen), können Sie es mit der Konvertierung (convert f: /fs:ntfs) nochmals versuchen.
Umgekehrt? Ein Zurückkonvertieren von NTFS zu FAT32 ist nicht möglich. Sollte das aus irgendeinem Grund notwendig sein, müssten Sie die Daten erst in Sicherheit bringen und die Partition nochmals formatieren (diesmal mit FAT32). Allerdings ist NTFS das zuverlässigere Dateisystem.
Kompatibilität? Ältere Betriebssysteme wie z.B. Windows 98 und Me sowie ältere Linux-Versionen können nicht auf NTFS-Partitionen zugreifen. Wenn Sie also eine solche Harddisk auch an einem der erwähnten Betriebssysteme verwenden wollen, müssen Sie sie als FAT32 belassen - oder Sie erstellen auf der Harddisk je eine NTFS- und eine FAT32-Partition. Für neue Linux-Distributionen (z.B. Ubuntu Linux ab Version «Feisty Fawn 7.04») gibt es hingegen brauchbare NTFS-Treiber. Details finden Sie im Wiki der deutschsprachigen Ubuntu-Users. (PCtipp-Forum)
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