Windows-Tipps
03.10.2024, 11:56 Uhr
PC optimal verwalten mit dem «PC Manager»
Anfang 2024 hat Microsoft nach rund zwei Jahren Testzeit das Gratisprogramm «PC Manager» veröffentlicht. Wozu das Tool gut ist und wie Sie es optimal einsetzen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
(Quelle: Shutterstock/Maxx-Studio)
Unter Windows 11 gibt es etliche praktische Funktionen. Leider sind diese meist in den Tiefen des Betriebssystems begraben. Immer wieder wurde kritisiert, dass Microsoft nützliche Werkzeuge in der Benutzeroberfläche von Windows verstecke. Tatsächlich ist es manchmal etwas umständlich, gewisse Optionen zu finden, und bestimmte Funktionen sind nur verfügbar, wenn man sich vorher durch etliche Menüpunkte durchgeackert hat. Das soll nun ein Ende haben.
Die neue Software «PC Manager» will das «Optionen-Versteckis» beenden. Erstmals 2022 als Beta vorgestellt, ist das Programm jetzt für alle Nutzer verfügbar. Richtig eingesetzt, kann das Programm Ihnen das Windows-Leben um einiges leichter machen. Im Folgenden lernen Sie, was Sie wissen müssen, um die Anwendung zu meistern.
Was tut «PC Manager»?
Damit Ihr Computer die beste Leistung erbringt, sollten Sie regelmässig das Betriebssystem des Geräts warten. Sie können zum Beispiel unnötige Dateien und Programme von Ihrem PC löschen, den Computer auf Viren und Malware scannen, die neuesten Windows-Updates installieren oder Ihren Rechner entrümpeln.
Windows 11 hat für all diese Wartungsarbeiten integrierte Tools, um das zu erledigen. Zum Beispiel kann die Datenträgerbereinigung unnötige Objekte finden und löschen. Und natürlich gibt es auch eine eingebaute Update-Funktion. Leider sind diese Features oft an ganz unterschiedlichen Orten (meist in den Einstellungen) untergebracht. Microsofts «PC Manager» will hier Erleichterung schaffen: Microsoft hat all seine nützlichen Wartungsfunktionen in eine einzige App eingebaut. Nebst den bekannten Optionen hat Microsoft noch einige neue Werkzeuge in das Programm gepackt, etwa einen Pop-up-Blocker.
Software herunterladen
Der «PC Manager» ist im Microsoft Store im Windows-Startmenü erhältlich. Suchen Sie dort nach Microsoft PC Manager, öffnen Sie das Resultat und klicken Sie auf den Befehl Herunterladen, Bild 1.
Es kann sein, dass danach ein Pop-up-Fenster mit einer Warnung erscheint: «Möchten Sie zulassen, dass durch diese App Änderungen an Ihrem Gerät vorgenommen werden?» und darunter steht der Hinweis «Hostprozess für Windows-Dienste». Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Klicken Sie auf Ja.
Ist die Installation beendet, startet der «PC Manager» automatisch. Falls nicht, finden Sie das Programm, indem Sie in der
Taskleistensuche PC Manager eintippen. Wenn der «PC Manager» gestartet ist, präsentiert sich Ihnen ein Willkommensfenster auf Englisch, Bild 2. Das ist korrekt so, denn im Moment ist dieses Programm leider noch nicht auf Deutsch verfügbar. Wann die deutsche Version erscheint, ist noch unklar. Allerdings lässt sich die englische Version problemlos mit deutschen Windows-Versionen nutzen.
Bevor Sie beim Willkommensfenster auf Start klicken, entfernen Sie den Haken bei Start automatically when sign in to Windows. Damit wird das Programm nicht jedes Mal geöffnet, wenn Sie Ihren Computer einschalten, was das Hochfahren beschleunigt.
Tipp: Heften Sie das Icon des «PC Manager» an der Taskleiste an, damit Sie das Programm schnell öffnen können, wenn Sie es brauchen. Klicken Sie mit rechts auf das Icon, wenn das Programm offen ist, und wählen Sie An Taskleiste anheften, Bild 3.
Bild 3: Per Schnellzugriff ist die wöchentliche Wartung schnell gemacht
Quelle: PCtipp.ch
Bild 4: Die Hauptmenüs vom «PC Manager»
Quelle: PCtipp.ch
- Startseite (Home)
- Schutz (Protection)
- Speicher (Storage)
- Apps
- Toolbox
Damit Sie die Software besser verstehen, stellen wir Ihnen die fünf Hauptfunktionen mit ihren jeweiligen Optionen kurz vor.
Die Startseite
Die Registerkarte Home fasst die wichtigsten Funktionen zusammen und ist in zwei Bereiche unterteilt. Der erste ist der Bereich PC boost, der eine schnelle Option zur Steigerung der Speichernutzung und zum Entfernen temporärer Dateien bietet, Bild 5. Klicken Sie dazu einfach auf den Button Boost und nach ein paar Sekunden ist alles erledigt.
Bild 5: Der Boost ist schnell gemacht und kann Ihren PC beschleunigen
Quelle: PCtipp.ch
Health Check (Gesundheitscheck)
Bild 6: Auf der Startseite des «PC Manager» finden Sie die nützlichsten Schnellzugriffe
Quelle: PCtipp.ch
Process (Prozess)
Hier sehen Sie, wie viele Programme (Apps) aktuell ausgeführt werden, Bild 7. Mit einem Klick auf die Kachel gelangen Sie in die Übersicht der laufenden Apps (Process management). Dort können Sie Apps manuell beenden, indem Sie auf End klicken. Das ist beispielsweise nützlich, wenn ein Programm eingefroren ist und nicht mehr reagiert.
Deep cleanup (Tiefenreinigung)
Hier sehen Sie Informationen über die letzte Tiefenreinigung Ihres Computers. Auch diese Funktion kann Ihren Rechner schneller machen. Im Gegensatz zum Gesundheitscheck ist die Tiefenreinigung – wie der Name schon andeutet – viel umfangreicher.
Startup (Aufstarten)
Über diese Kachel gelangen Sie in das Menü Startup Apps. Dort erscheinen alle Programme, die beim Hochfahren Ihres Computers automatisch starten, Bild 8. Da dies das Hochfahren verlangsamen kann, deaktivieren Sie am besten alle Programme, die Sie nicht unbedingt benötigen, indem Sie den entsprechenden Schalter auf die Position Off stellen.
Wichtig: Deaktivieren Sie das Programm Windows Security notification nicht, damit Windows Sie weiterhin warnen kann, wenn eine Bedrohung festgestellt worden ist. Schalten Sie nur Programme ab, die Sie kennen.
Grundsätzlich können Sie den Boost und den Health Check einmal pro Tag ausführen – zum Beispiel, bevor Sie Ihren Computer herunterfahren. Die Tiefenreinigung müssen Sie nicht täglich machen. Hier reicht es, wenn Sie diese einmal pro Woche oder mindestens einmal pro Monat ausführen.
Protection – Schutz
Als Erstes gehen wir die Funktionen rund um den PC-Schutz durch, die Sie unter dem Menü Protection finden.
Virus & threat protection
Hier dreht sich alles um die Sicherheit Ihres Computers. Sie sehen sofort, ob ein Update verfügbar ist und können auch einen Schnellscan Ihres Computers starten. Leider ist die Virenscan-Möglichkeit aktuell nur ein Shortcut zum Windows-Sicherheitscenter in den Einstellungen. Das heisst, dass sich ein neues Fenster öffnet, in dem der Scan gestartet wird.
Default browser settings
Das ist eine ganz einfache Funktion: Hier können Sie mit wenigen Klicks, den Standard-Webbrowser ändern.
Task repair
Falls Sie an den Einstellungen Ihrer Taskleiste herumgespielt haben und den Ursprungszustand wiederherstellen möchten, tun Sie das in diesem Menü, Bild 9.
Restore default apps
In diesem Menü haben Sie die Möglichkeit, Standardprogramme für das Öffnen von Dateien einzustellen.
Pop-up management
Eine der neuen Funktionen, die mit der «PC Manager»-App eingeführt worden ist, ist die Pop-up-Verwaltung. Mit dieser können Sie Pop-up-Fenster in Anwendungen blockieren, was für ein reibungsloses und unterbrechungsfreies Benutzererlebnis von grossem Vorteil ist. Stellen Sie dazu den Schieberegler einfach von links nach rechts, Bild 10.
Bild 10: Besonders praktisch und lange gewünscht: Mit dem «PC Manager» können Sie nervige Werbe-Pop-ups in Programmen deaktivieren
Quelle: PCtipp.ch
Storage – Speicher
In diesem Menü können Sie ebenfalls eine Tiefenreinigung ausführen, um überflüssige Dateien loszuwerden.
Wichtig: Wenn Sie sich nicht auskennen, lassen Sie die Optionen Manage large files und Storage sense besser in Ruhe.
Klicken Sie unter Deep Cleanup auf Scan, Bild 11. Warten Sie nun, bis die Analyse ausgeführt wurde. Jetzt wird Ihnen eine Übersicht angezeigt, in der Sie mit an- oder abwählen von Kästchen bestimmen, welche Dateien gelöscht werden sollen, um Speicherplatz auf der Festplatte freizugeben.
Bild 11: Der «PC Manager» hilft Ihnen beim verwalten des Speichers
Quelle: PCtipp.ch
Apps
In diesem Bereich dreht sich alles um die Verwaltung von Programmen. Mit der Prozessverwaltung können Sie sehen, welche Programme und Dienste gerade laufen. Bei Bedarf können Sie deren Beendigung erzwingen. Es ist die gleiche Verwaltung, auf die Sie auch via die Schaltfläche Process im Reiter Home zugreifen können. Auch hier untergebracht, ist die Option, um automatisch startende Programme zu verwalten. Sie greifen über die Option Startup apps darauf zu.
Manage apps ist nur ein Icon, das Sie in die Windows-Einstellungen weiterleitet. Über die Schaltfläche gelangen Sie in die Programmverwaltung, wo Sie unter anderem Apps deinstallieren können, Bild 13.
Bild 13: Die Programmverwaltung ist bisher nur ein Shortcut zu den entsprechenden Menüs in Windows
Quelle: PCtipp.ch
Toolbox
Diese Registerkarte dient als Verknüpfung für eine Vielzahl von Windows-Dienstprogrammen für Screenshots, Screenshot-Ordner, Rekorder, Beschriftungen, Rechner und Notizblock. Wenn Sie auf eine der Optionen klicken, wird die Anwendung oder der Ordner gestartet, sodass Sie bestimmte Aufgaben durchführen können.
Ausserdem gibt es die Option Edge Quick Links, den Bing-Übersetzer und einen Währungsrechner. Des Weiteren können Sie Shortcuts zu den Apps hinzufügen, auf die Sie häufiger zugreifen möchten.
Ausserdem lässt sich der Regler bei Show toolbar on the desktop aktivieren, um eine Werkzeugleiste mit den hinterlegten Windows-Tools auf dem Desktop anzuzeigen, Bild 14. So müssen Sie nicht jedes Mal den «PC Manager» starten, um die Verknüpfungen zu nutzen.
Bild 14: Wer möchte, kann eine schwebende Werkzeugleiste mit den Schnellzugriffen einblenden
Quelle: PCtipp.ch
Kritik am PC Manager
Der «PC Manager» kam in den letzten Monaten einige Male in die Kritik. Grund war, dass das Programm einen Ordner löscht, der dazu da ist, Programme schneller zu starten. Wird der Ordner namens Windows Prefetch entfernt, macht das den Computer langsamer, da Programme länger brauchen, um aufzustarten, sagen Kritiker. Daher hat auch Microsoft in der Vergangenheit davon abgeraten, diesen Ordner zu löschen.
Allerdings scheint man sich nicht ganz einig zu sein, ob dem wirklich so ist. Es gibt auch Expertenstimmen, die sagen, dass es sinnvoll sei, diesen Ordner zu bereinigen, um den Computer schneller zu machen. Microsoft scheint inzwischen eine pragmatische Lösung gefunden zu haben: Der Ordner wird nicht mehr standardmässig gelöscht, wenn man die Geschwindigkeit via Tiefenreinigung im «PC Manager» optimiert. Man muss bei den Optionen angeben, welche Dateien und Ordner man bereinigen möchte – also aktiv den Ordner Windows Prefetch auswählen, um diesen zu bereinigen. Damit überlässt es Microsoft jedem User, ob er diesen Schritt ausführen möchte oder nicht. Wenn Sie bei der Tiefenreinigung also alles so belassen, wie es voreingestellt ist, wird der «PC Manager» diesen Ordner nicht anfassen.
Fazit: Lohnt es sich?
Auch wenn man grundsätzlich jedes erwähnte Feature ohne «PC Manager» in den Tiefen von Windows findet, hat das Programm gegenüber den Windows-Einstellungen drei wesentliche Vorteile:
- Alle nützlichen Funktionen sind zentral und schnell erreichbar in einem Programm zu finden. Sie bekommen so nicht nur eine rasche Übersicht. Es ist auch eine grosse Zeitersparnis, wenn Sie nicht jede Funktion in den Einstellungen suchen müssen.
- Sie finden womöglich Tools, um Ihren Computer zu verbessern, die Sie noch gar nicht gekannt haben. Ein wertvolles Beispiel ist der neue Pop-up-Blocker, der ohne «PC Manager» wohl einfach in den Tiefen der Windows-Einstellungen verschollen wäre.
- Für Laien, die sich nicht mit dem manuellen Bereinigen von Windows auskennen, ist das Programm eine ideale Möglichkeit, die Reinigung selbst durchzuführen, ohne etwas kaputt zu machen. Das Tool erlaubt es, zeitsparend und einfach Dinge zu optimieren. Vor allem, wer einen Computer mit älterer Hardware hat, kann so womöglich noch etwas Geschwindigkeit aus dem Gerät kitzeln.
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