Hands-on: Windows 11 unter der PCtipp-Lupe

Viel Neues: Startsound, Startmenü, Taskleiste, Explorer

Nach einem Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 stechen einem einige Punkte ins Auge und sogar ins Ohr. Eins vorweg: Die installierten Anwendungen wurden auf unserem Testgerät übernommen; uns wäre keine aufgefallen, die gefehlt oder aufgemuckt hätte (Firefox, Thunderbird, LibreOffice, Notepad++, eine Banking-Anwendung, Slack, Wire, Gimp etc.).
Windows mit Start-Sound! Zwar zu übersehen, aber kaum zu überhören ist der Startsound, den Microsoft Windows 11 spendiert hat, nachdem einige der Vorgängerversionen beim Hochfahren standardmässig stumm geblieben waren. Die Benachrich­tigungs-Sounds wurden zudem ersetzt. Die neuen klingen weicher, vielleicht eine Spur dumpfer, aber darum auch runder, angenehmer.
Der Sound, den Windows 11 beim Hochfahren abspielt, lässt sich nicht ändern. Via Start/Einstellungen/System/Sound/Weitere Soundeinstellungen gelangen Sie direkt ins entsprechende Systemsteuerungsmodul. Im Reiter Sounds bietet Ihnen Windows 11 hier – nebst dem Anpassen aller anderen Töne – für den Windows-Startsound nur ein generelles Ein- oder Ausschalten, Bild 3. Nebenbei: Das geht bereits bei Windows 10; dort ist er standardmässig auf Aus.
Bild 3: Den Windows-Startsound können Sie nicht ändern, nur deaktivieren
Quelle: PCtipp.ch
Das Eckige wird rund: Als Nächstes dürften Ihnen die abgerundeten Ecken auffallen, die Sie in jedem Fenster antreffen. Wir zeigen später eine Situation, in der die Fenster­ecken nicht mehr rund sind. Ob man die runden Ecken mag, ist Geschmackssache. Die Autorin kann definitiv damit leben.
Zentrierte Taskleiste: Die Icons auf der Taskleiste sind in die Mitte gerückt, dies inklusive Startknopf; das hat sich Microsoft ein wenig von Apple und einigen Linux-Distributionen abgeschaut. Wer dies nicht mag, ändert das wieder: Gehen Sie zu Start/Einstellungen/Personalisierung/Taskleiste. Bei Verhalten der Taskleiste finden Sie Taskleistenausrichtung, die Sie wieder auf Links setzen können. Bedenken Sie hierbei: Bei sehr grossen oder breiten Monitoren dürften die Mauswege bei zentrierter Taskleiste etwas kürzer sein.
Was Ihnen ebenfalls auffallen wird: Solange die Taskleiste zentriert angezeigt wird, erscheint auch das Startmenü in der Mitte des Bildschirms. Probieren Sie diese Anordnung also zuerst einmal aus, Bild 4.
Bild 4: Hier machen Sie die Taskleiste wieder linksbündig. Aber vielleicht gefällt Ihnen die zentrale Anordnung sogar besser
Quelle: PCtipp.ch
Das Startmenü: Es gehört in fast jedem komplett neuen Windows zu den am stärksten veränderten Elementen. Die mit Windows 8 und 10 genutzten Kacheln sind verschwunden, damit ebenso die Live-Kacheln. Leider ist zusätzlich die direkt zugängliche Liste aller Apps verloren gegangen. Zu dieser gelangen Sie über einen Zusatzklick auf Alle Apps. Es gab in früheren Preview-Versionen von Windows 11 einen Registry-Hack, der das Windows-10-Startmenü wiederherstellte. Den hat Microsoft aber bei einem Update stillgelegt.
Im oberen Teil befinden sich angepinnte Apps, durch die Sie auch per Mausrad scrollen können. Der Rechtsklick auf eine davon erlaubt Folgendes: Ganz nach oben verschieben, Von Start lösen, An Taskleiste anheften oder App-Einstellungen öffnen, Bild 5. Bei Apps, die nicht zum «verpflichtenden» Liefer­umfang von Windows 11 gehören (z. B. bei PicsArt), finden Sie auch Deinstallieren.
Bild 5: Ausgekachelt – das Startmenü enthält angepinnte Anwendungen und Verknüpfungen zu zuletzt genutzten Dokumenten
Quelle: PCtipp.ch
Der Explorer: Sein Menüband ist keins mehr, da es keine Reiter mehr enthält. Die meisten Befehle sind in die Kontextmenüs (Rechtsklick) gewandert und ins Drei-Punkte-Menü in der Menüzeile. Standardbefehle wie Ausschneiden, Kopieren oder Löschen stecken hinter mehr oder weniger selbsterklärenden Icons, Bild 6. Damit ist zum Beispiel Netzlaufwerk verbinden nur noch via Rechtsklick auf Netzwerk nach Auswahl von Weitere Optionen verfügbar. Die Ansichtsmodi haben das Menü Anzeigen erhalten anstelle eines Reiters. Die Bildtools sind verschwunden; es lässt sich derzeit auf diese Weise zum Beispiel keine Diashow mehr starten. Im Windows-10-Explorer gabs oben links im Titelbalken noch die kleine Schnellzugriffsleiste, in der man häufig genutzte Befehle, die im Standardmenüband fehlten, noch anbringen konnte. Die gibts in Windows 11 derzeit nicht mehr.
Bild 6: Der Windows-11-Explorer kommt ohne Menüband mit Reitern aus
Quelle: PCtipp.ch



Kommentare
Avatar
Kosmol
05.10.2021
Microsoft ein Umweltschädling ; Auch brauchbare Computer gehören für Microsoft nach einiger Zeit auf den Müll, indem man einfach Windows durch ein neues ersetzt, sodass es auf etwas älteren Computern nicht mehr funktioniert. Typisch amerikanischre Art. Schon vor mehr als 50 Jahren wurde mokiert: Kühlschrank Müll, da eine defekte Schraube nicht mehr lieferbar ist. Oder soll man auf Linux umsteigen ? Kosmol

Avatar
Adrian64
06.10.2021
Microsoft ist wirklich nicht umweltfreundlich. Auch mein nicht mehr ganz neues Surface der 5. Generation wird offiziell nicht unterstützt, da Prozessoren der 7th Generation und älter offiziell nicht unterstützt werden. Was für ein Schwachsinn. Man kann aber mit dem Media Creation Tool eine CD/ISO erstellen und dann sollte es doch gehen (Zitat aus den Tiefen des Internets: However, it is quietly making a second concession you won’t find in its post about this topic: Behind the scenes, Microsoft will allow enthusiasts who wish to upgrade non-compliant older PCs to Windows 11 to do so. These upgrades will not be officially supported, but those who wish to manually upgrade a PC to Windows 11, either by keeping it in the Windows Insider Program or by manually creating Windows 11 install media with the Media Creation Tool, will be allowed to do so. (This might be seen as similar to the quiet but ongoing ability to use a Windows 7 or newer product key to clean install and activate Windows 10.)

Avatar
Gaby Salvisberg
06.10.2021
Hallo Adrian64 - und willkommen im PCtipp-Forum! Es gibt für Windows 10 noch vier Jahre Update-Support. Damit können die nicht-"zugelassenen" Geräte noch ein paar Jahre weiterlaufen. Einige der neuen Windows-11-Funktionen lassen sich unter Windows 10 mehr oder weniger nachrüsten (z.B. das Terminal sowie winget; und mittels PowerToys auch die FancyZones, die so etwas ähnliches wie die Snap-Layouts sind). Mein Surface Pro 4 ist auch nur wegen des CPU-Typs nicht kompatibel, obwohl geforderte Mindesttaktrate und Anzahl Kerne übertroffen werden. Ich bin noch am Überlegen, ob ich es mittels ISO-File-Download und manueller Installation upgraden soll. Ich warte damit wohl noch ein Weilchen. Die Preview (via Windows-Insider) lief auf dem Surface-Gerät jedenfalls bestens. Die einzige Gefahr wäre, dass Microsoft bei Geräten, die trotz veralteter CPU von ihren Usern ein Windows 11 installiert bekommen haben, die Updates verweigert (wie z.B. hier vermutet wird: https://www.theverge.com/2021/8/28/22646035/microsoft-windows-11-iso-workaround-no-update-guarantee): ...but Microsoft has since told The Verge that unsupported PCs won’t be entitled to receive Windows Updates, and that even security and driver updates may be withheld. Nun bleibt die Frage, wie Microsoft dieses "won't be entitled to receive Windows Updates" ("erhalten nicht das Recht auf Windows-Updates") genau gemeint hat. Es hiess nicht, dass sie keine Updates erhalten werden, sondern, dass sie nicht das Recht auf Updates haben werden. Das könnte man so auslegen, dass die Updates wohl angeboten werden, aber dass sie keine Garantie geben können, dass sich diese auch problemlos installieren lassen. Herzliche Grüsse Gaby

Avatar
Adrian64
06.10.2021
Hallo Gaby Danke für die Rückmeldung. Die ganze Übung ist doch schon sehr fragwürdig, zumal versprochen wurde, dass W10 die letzte Fassung sein würde und einfach immer weiter entwickelt werde. Ich bin enttäuscht und frustriert, denn wie Kosmol richtig schreibt, generiert dieses Vorgehen von Microsoft noch mehr Elektroschrott. Statt alte Kisten weiterbetreiben zu können, solange sie hardwaremässig noch laufen, muss man sie ohne wirklichen Grund irgendwann wegschmeissen, weil Microsoft das so befiehlt. Beste Grüsse Adrian

Avatar
Billmar
06.10.2021
Statt alte Kisten weiterbetreiben ... die alte Kiste kannst Du ja noch bis zum 14. Oktober 2025 weiter betreiben, wenn sie bis dahin noch läuft... also im Moment kein Grund um diese zu Entsorgen :cool: