Getestet: So tickt GeForce NOW

Zielgruppe und Fazit

GeForce NOW ist zweifellos ein sehr faszinierender und technisch überzeugender Dienst. Das Killer-Argument ist die Einbindung der bestehenden Spiele-Bibliothek, wobei zurzeit vor allem Steam gemeint ist. Die Lags sind bei den meisten Spielen verschmerzbar, während die Qualität gerade beim kostenpflichtigen Abo durch RTX und DLSS kaum mehr Wünsche offenlässt. Es braucht einen fetten, teuren, grossen, hässlichen und bestimmt auch lauten Gamer-PC, um da mitzuhalten.
Dabei spielt GeForce NOW seine Stärken nahezu überall aus: am Fernseher mit Android-TV, am Mac, am PC oder am Smartphone respektive Tablet.
Zu den Vorzügen gehören natürlich auch die fast schon surrealen «Steam-Sales», bei denen Games verschleudert werden. Allerdings ist die Suche nach einem passenden Spiel etwas mühsam, weil es ja explizit von GeForce NOW unterstützt werden muss. Hier wäre es ein Segen für alle Beteiligten, wenn innerhalb von Steam mit einem Klick alle Spiele gefiltert werden, die zum Nvidia-Dienst passen. Eigentlich mutet es sogar seltsam an, dass diese Funktion nicht längst implementiert ist.
Die schönste Übersicht der unterstützten Spiele findet man in der GeForce-NOW-Umgebung – aber dort lässt sich nichts kaufen
Quelle: PCtipp.ch

Kein Konsolen-Ersatz

Gerade in Haushalten, die bis anhin nicht viele Berührungspunkte mit PC-Games hatten, wäre GeForce NOW eigentlich ein hervorragender Einstieg. Doch eine Empfehlung kommt nicht leicht über die Zunge. Denn GeForce NOW bietet alles Mögliche – aber keinen unbeschwerten Zugang zu Spielen. Eine gewisse Leidensfähigkeit wird also vorausgesetzt, um sich durch Dialoge, Verträge und Anmeldungen zu kämpfen, bis ein Spiel endlich läuft.
Deshalb ist GeForce NOW in erster Linie ein Dienst für gestandene PC-Spieler, die den Horizont über den Schreibtisch erweitern möchten. Das kann der Fernseher sein, ein Mobilgerät oder ein altes Notebook, das auf Geschäftsreisen den Abend im Hotel ein wenig interessanter gestaltet.

Fazit

Schlussendlich kann nur ein Test die Frage beantworten, ob GeForce NOW etwas für Sie ist. Schnappen Sie sich einen Controller und laden Sie den gewünschten Client herunter. Hier geht es zur (kostenlosen) Anmeldung. Machen Sie sich selbst ein Bild davon, denn Sie haben nichts zu verlieren. Selbst wenn Sie zum Schluss kommen, dass der Dienst nicht infrage kommt: Eine interessante Gamer-Erfahrung ist Ihnen gewiss.



Kommentare
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karnickel
03.04.2021
Wow, dieses Now klingt ja schon mal richtig gut. Ich mag es, wenn Artikel mit soviel Emotion geschrieben werden und trotzdem neutral rüberkommen. Exzellente Arbeit @Klaus Zellweger ! (y) Das Konto hatte ich mir zu Weihnachten bei NVidia bereits eingerichtet, weil ich GeForce Experience für Streamen vom Windows-Gaming-PC auf mein glaub über zehn Jahre altes Netbook übers lokale Netzwerk und übers Internet getestet hatte. Latenzen hatten mit damit nicht so gestört. Aber auch anspruchsvollere Autorennen waren prinzipiell spielbar. Hier bei Geforce Now, wo ja aus der Ferne Bewegtbild angeliefert wird, werde ich mir dies nun gerne auch mal anschauen. Die kostenlose Nutzung bis zu einer Stunde klingt wirklich nett. Bei mir ist eh nach 45min Dauerrasen mein Hasenhirn Matsch. Passt.

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karnickel
13.04.2021
Übers Wochenende habe ich ein bisschen über Geforce Now gezockt. Zu den vorherigen Posts hier meine Erfahrungen, für euch vielleicht Tipps:

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Klaus Zellweger
13.04.2021
Hallo Karnickel Besten Dank für dein ausführliches Feedback. Ich habe zwar die von dir erwähnten Spiele nicht gespielt, aber deine grundlegenden Erfahrungen sind doch ziemlich deckungsgleich mit meinen eigenen. GeForce NOW hat eine Menge Potenzial; aber es bedingt auch, dass mehr oder weniger grosse Kompromisse beim Komfort in Kauf genommen werden müssen. Von dem her sind deine Kritikpunkte keine grosse Überraschung. ;-)