Getestet: So tickt GeForce NOW
Knacknuss: der Komfort
GeForce NOW strotzt vor positiven Eigenschaften. Aber an einem Punkt hört der Spass auf, und zwar bei der Oberfläche – oder besser: den Oberflächen. Plural. Zuvor sollte erwähnt werden, dass ich ein eingefleischter Konsolen-Spieler bin – und daran wird kein einziges Argument der PC-Fraktion etwas ändern. Denn egal, welche Vorzüge eines Gamer-PCs ins Feld geführt werden: Die spielerisch-einfache Handhabung und die durchschaubare Oberfläche einer Konsole sind mir heilig.
Doch hier tun sich Abgründe auf. Dabei ist die Oberfläche von GeForce NOW sehr plakativ, überschaubar und hübsch anzusehen.
An der plakativen Darstellung von GeForce NOW gibt es nichts auszusetzen; sie ist nicht das Problem
Quelle: PCtipp.ch
Das Problem sind die Dienste selbst, die nach Anmeldung und Bestätigung verlangen – sei es nun Steam, GOG, Epic oder wer auch immer. Bei Steam wurde ausserdem immer wieder das Kennwort verlangt; ganz egal, wie oft ich das Auswahlfeld «Speichern» anklickte. Ein gutes Kennwort mit einem Controller eingeben zu müssen, ist einfach nur ein Krampf – und zwar bereits beim ersten Mal. Und dann wird der Zorn nur noch grösser.
Und immer wieder das Kennwort: Besten Dank auch, Steam!
Quelle: PCtipp.ch
Es gilt also, Lizenzbedingungen abzunicken und Hinweise zur Kenntnis zu nehmen. Bei Ubisoft wird sogar die Erstellung eines Kontos bei Ubisoft Connect verlangt, bevor es weitergeht. Manchmal werden auch Eingaben verlangt, die nach der virtuellen Tastatur und Maus schreien, die sich immerhin auf Knopfdruck einblenden lassen. Und so weiter.
Zuerst noch ein Konto anlegen, sonst geht es bei den Ubisoft-Spielen nicht weiter. Es ist einfach nur tragisch …
Quelle: PCtipp.ch
An der Basis sieht es auch nicht besser aus, etwa an der Shield TV oder am Fernseher: Android TV ist weiss Gott keine Augenweide und versprüht dabei ein solches Chaos, dass die Motivation für ein Spiel bereits beim Anblick die ersten Dellen abbekommt:
Abgründe tun sich auf: Android TV in seiner ganzen Pracht
Quelle: PCtipp.ch
Ist das die Schuld von GeForce NOW? Nein. Aber das hilft mir auch nicht weiter, wenn die daumendicke Ader des Zorns auf der Stirn pulsiert.
Kurz, bei GeForce NOW offenbart sich mit voller Härte, was passieren kann, wenn Hard- und Software nicht aus demselben Haus stammen. Und es zeigt auch, dass GeForce NOW eigentlich kein richtiges Produkt ist, sondern eine Dienstleistung, die fast keinen Einfluss auf die Darbietung des Inhaltes hat.
Kleiner Tipp: Es wird ein wenig besser, wenn Sie ein Spiel bei einer Plattform kaufen und zuerst einmal am PC spielen, bevor Sie es am Fernseher starten. Aber sorgenfrei macht das noch lange nicht.
03.04.2021
13.04.2021
13.04.2021