Tipps & Tricks 18.09.2018, 11:14 Uhr

Windows 10: So sind Sie stets auf dem neusten Stand

Microsoft entwickelt das Betriebssystem Windows 10 laufend weiter. Sie müssen die Kontrolle über die Updates aber nicht abgeben. Wir zeigen, wie Sie Software und Betriebssystem im Griff behalten.
Wissen Sie, ob die Software und das Betriebssystem auf Ihrem Computer auf dem neusten Stand sind? Nein? Das Beruhigende: Selbst wenn Sie sich wenig oder gar nicht darum kümmern und falls Sie keinen allzu alten Rechner haben, aktualisieren sich die meisten installierten Programme ohne Ihr Zutun. Doch das ist nicht die optimale Methode. Wir zeigen, wie Sie Betriebssystem und weitere Software in Schuss halten und was Sie tun können, wenn Sie mit einem Update nicht zufrieden sind. Stets up to date Schauen wir uns zuerst Windows an: Sofern ein Computer regelmässig mit dem Internet verbunden ist, kümmert sich Windows 10 im Prinzip alleine um seine Aktualisierung. Wenn Sicherheitslücken gestopft werden müssen oder der Funktionsumfang erweitert wird, lädt das Betriebssystem die benötigten Dateien selbstständig von einem Microsoft-Server auf den Rechner.
Beim nächsten Neustart werden diese installiert, sofern sie nicht während der Arbeit auf den neusten Stand gebracht werden können. Geschieht die Aktualisierung beim Neustart des Computers, sehen Benutzer die Meldung «Updates werden installiert» und einen Prozentwert, der den Fortschritt angibt. Stehen grössere Veränderungen an – Microsoft spricht von Funktions-Updates –, sind es grosse Datenmengen, die auf den Computer geladen werden, und der Installationsprozess erfordert mehrere Neustarts. Das kann dazu führen, dass der Computer während bis zu einer Stunde nicht ausgeschaltet werden darf und mit sich selbst beschäftigt ist. Bei solchen aufwendigen «Revisionsarbeiten» am System werden Sie mit einem Warnhinweis rechtzeitig informiert. Damit Sie von diesen grossen Updates nicht auf dem falschen Fuss erwischt werden, ist es wichtig, wenn Sie wissen, was bevorsteht und wie Sie den Zeitpunkt beeinflussen können. Sonst kann es unangenehm werden: Stellen Sie sich vor, Sie müssen ein wichtiges Referat halten und just, als Sie Ihre PowerPoint-Folien zeigen möchten, meldet sich Ihr Rechner ab. 

Ist das System aktuell?

Möchten Sie wissen, ob Updates anstehen oder das System aktuell ist? Diese Antwort finden Sie in den Einstellungen: Klicken Sie mit der linken Maustaste auf das Windows-Symbol links unten und anschliessend auf das Zahnrad-Symbol, um das Fenster Windows-Einstellungen zu öffnen.
Hier klicken Sie auf Update und Sicherheit. Sie sehen bei Updatestatus, welche Updates noch nicht installiert sind, Bild 2. Sie erkennen auch, ob die benötigen Dateien heruntergeladen oder allenfalls sogar bereits installiert wurden.
Ist das Betriebssystem aktuell, steht hier Sie sind auf dem neusten Stand, ergänzt mit dem Hinweis, wann zum letzten Mal nach Updates gesucht wurde. Sie können in diesem Fall trotzdem per Auf Updates prüfen nach Aktualisierungen suchen.
Bild 2: Windows informiert, ob es auf dem neusten Stand ist
Sind Updates bereits vorbereitet, aber noch nicht installiert, weil ein Neustart erforderlich ist, werden Sie ebenfalls darauf hingewiesen. Sie können das Betriebssystem mit einem Klick auf Jetzt neu starten sofort aktualisieren oder unter Neustart planen einen geeigneten Zeitpunkt wählen.

Zeitpunkt kontrollieren

Damit Windows Sie nicht mitten im Arbeitstag mit Updates nervt, lassen sich Zeitbereiche definieren, in denen Sie das Gerät nutzen. Das Betriebssystem wird sich fortan hüten, Sie bei Ihrer Arbeit zu unterbrechen. Diese Einstellung finden Sie bei Nutzungszeit ändern. Sie können eine Zeitspanne von maximal 18 Stunden definieren, in der Sie Microsoft mit den Updates verschont.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Bandbreite drosseln, Updates deinstallieren und Blick in den Updateverlauf

Bandbreite drosseln, Updates deinstallieren ...

Bandbreite drosseln

Wenn grössere Updates anstehen, müssen so viele Daten von den Servern von Microsoft heruntergeladen werden, dass andere Programme eventuell ausgebremst werden. Das Problem verschärft sich, wenn mehrere Computer im selben Haushalt gleichzeitig Daten herunterladen.
Bild 3: Müssen mehrere PCs aktualisiert werden, können sich diese gegenseitig unterstützen
Hier helfen zwei Funktionen, die beide nach einem Klick auf Erweiterte Optionen/Übermittlungsoptionen zu finden sind: Aktivieren Sie den Schalter bei Downloads von anderen PCs zulassen, Bild 3. Beschränken Sie diese Funktion auf PCs in meinem lokalen Netzwerk – es sei denn, Sie wollen explizit auch Daten via Internet anbieten.
Klicken Sie ausserdem auf Erweiterte Optionen. Hier lässt sich die Bandbreite sowohl für Downloads als auch für Uploads beschränken, Bild 4. Dazu markieren Sie an der entsprechenden Stelle das Kontrollkästchen und wählen mit dem Schieber den gewünschten Wert. Falls andere PCs die Dateien von Ihrem Gerät beziehen können, haben Sie die Möglichkeit, auch noch eine maximale monatliche Datenmenge anzugeben.
Bild 4: Bestimmen Sie hier genau, wie hoch die Bandbreite für Downloads ist
In welcher Geschwindigkeit und Menge Daten hoch- und heruntergeladen werden, lässt sich per Klick auf Aktivitätsmonitor eruieren.

Blick in den Update-Verlauf

Windows 10 führt ein Protokoll über alle installierten Updates, das Sie nach einem Klick auf Verlauf installierter Updates anzeigen finden, Bild 2. Die Updates werden gegliedert in:
  • Funktions-Updates: Die Funktions-Updates erweitern Windows um neue Funktionen. Sie beinhalten teilweise auch grössere Erweiterungen für Microsoft-Programme
  • Qualitäts-Updates: Behebung von Fehlern oder Sicherheitslücken in wichtigen Programmen
  • Definitions-Updates: Neue Antiviren-Signaturen, die das Antivirenprogramm Windows Defender nutzt, um Schädlinge zu erkennen
  • Weitere Updates: Einige Updates schliessen neu aufgetauchte Sicherheitslücken Zu den Funktions-Updates gibt es mittels Link eine detaillierte Beschreibung. Die neuen Programme und ihre Funktionen werden einzeln ausführlich beschrieben. Für die anderen Updates ist teilweise nur ein englischer Text mit einigen Angaben vorhanden, Bild 5.
Es kann auch sein, dass neue Funktionen (wie die kürzlich eingeführte Anmeldung bei Windows mit Gesichtserkennung oder die Möglichkeit, Texte zu diktieren) so grosse Auswirkungen haben, dass Sie beim ersten Aufstarten nach der Installation Ihre Zustimmung für die Nutzung geben müssen. Lesen Sie in solchen Fällen genau durch, was Sie erlauben und wo Sie Einschränkungen in Kauf nehmen möchten. Einige Funktionen verlangen Zugriff auf Daten, die Ihre Privatsphäre tangieren. Der Blick in den Update-Verlauf lohnt sich auch, wenn Sie negative Veränderungen feststellen, für die Sie keine unmittelbare Erklärung haben. Es kann immer auch sein, dass ein Update einen Fehler auslöst oder eine Hard- oder Software beeinträchtigt. Anhand des Datums erkennen Sie, wann die letzten Veränderungen am System vorgenommen wurden. Im Zweifelsfall können Sie ein Update auch wieder rückgängig machen.

Updates deinstallieren

Den Link Updates deinstallieren finden Sie oben im Fenster Updateverlauf. Sie erhalten dort eine Liste aller Updates. Sie können jedes einzelne auswählen und danach auf Deinstallieren klicken. Die Aktualisierung wird danach rückgängig gemacht.
Bild 5: Je nach Update-Art ist der Beschrieb von Microsoft mehr
oder weniger ausführlich
Wenn Sie zu einer früheren Version (Microsoft nennt sie «Build») von Windows 10 zurückkehren möchten, benutzen Sie den Link Wiederherstellungsoptionen im Fenster Updateverlauf. Nach einem Klick auf Los geht’s unter dem Titel Zur vorherigen Windows Version zurückkehren startet ein Assistent, der Sie durch die weiteren Schritte des Löschvorgangs führt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: MS-Software einbeziehen und Updates für Office & Co.

MS-Software einbeziehen und Updates für Office ...

MS-Software einbeziehen

In ein Windows-Update können auch Aktualisierungen für andere Microsoft-Programme einbezogen werden. Voraussetzung ist aber, das die entsprechende Option aktiviert ist. Sie versteckt sich unter Erweiterte Optionen, Bild 2. Aktivieren Sie hier den Schalter bei der Option Updates für andere Microsoft-Produkte bereitstellen, wenn ein Windows-Update durchgeführt wird, Bild 6.
Bild 6: Befehlen Sie Windows, weitere Microsoft-Programme automatisch zu aktualisieren

Updates für Office & Co.

Wie beim Betriebssystem ist es heute auch bei anderer Software keine Hexerei mehr, immer auf dem neusten Stand zu sein. Im Gegenteil: Wer nicht mit der aktuellsten Version arbeiten will, muss sich oft sogar aktiv gegen Updates wehren.
Microsoft Office
Bei Microsoft Office ist das zum Beispiel der Fall. Wer ein Office365-Abo hat, erhält laufend die neusten Programmversionen. Anwender merken das in der Regel nur, wenn sie vom Betriebssystem aufgefordert werden, ein Programm zu schliessen, weil Office die neusten Versionen installiert. Wichtige Updates werden aber auch von allen anderen OfficeVersionen automatisch installiert. Wenn Sie nicht warten möchten, bis die neusten Funktionen für alle Anwender zur Verfügung stehen, können Sie sich als «Office Insider» registrieren. Diese Nutzergruppe erhält schon vor der breiten Masse Zugriff auf die jüngsten Office-Versionen. Falls Sie daran Interesse haben, registrieren Sie sich in einem Office-Programm via Datei/Konto/Office Insider, gefolgt von einem Klick auf An Office Insider teilnehmen. Sie müssen dies noch einmal mit einem Klick auf ein Kontrollkästchen bestätigen, bevor Sie bestimmen, welche der beiden Optionen für Sie infrage kommt, Bild 7:
 
Bild 7: Wählen Sie das gewünschte Insider-Programm
  • Monatlicher Kanal: Sie erhalten lediglich Zugriff auf stabile Versionen und können Feedback dazu geben
  • Insider: Sie erhalten auch noch nicht fertig getestete Funktionen zur Verfügung gestellt
Apps aus dem Store
Ebenfalls automatisch auf den neusten Stand gebracht werden die Apps aus dem Microsoft Store. Wenn Sie das Programm öffnen und oben rechts auf die drei Punkte und danach auf Downloads und Updates klicken, finden Sie alle installierten Apps und Programme aufgelistet. Sie sehen, wann Apps installiert oder allenfalls geändert wurden.
Webbrowser, Adobe & Co.
Auch andere grosse Programmhersteller prüfen regelmässig, ob ihre Software in der neusten Version installiert ist. So zum Beispiel Browserhersteller wie Mozilla oder Google oder der Grafikspezialist Adobe. Letzterer stellt für die Verwaltung seiner Programme beispielsweise eine eigene Anwendung bereit, die alle Adobe-Software verwaltet. Hier sehen die Nutzerinnen und Nutzer auch jederzeit, wenn ein Update zur Verfügung steht. Die meisten Programme verbinden sich aber beim Aufstarten via Internet mit einem FirmenServer und prüfen selbstständig nach, ob es eine neue Version gibt. Sie geben eine entsprechende Meldung aus und fordern den Nutzer im Bedarfsfall auf, sich die neuste Version zu holen. Befolgen Sie diesen Rat, da Updates oft wegen Sicherheitsmängeln installiert werden müssen. Nur das Update schliesst die empfindlichen Lücken.
Manuelle Updates
Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine App oder ein Programm auf Ihrem PC automatisch nach Updates sucht, können Sie aktiv nachschauen. Meist finden Sie im Menü des Programms im Reiter Hilfe einen Eintrag, der zum Beispiel Nach Aktualisierungen suchen heisst. Klicken Sie auf den Eintrag, so sucht das Programm nach einer neueren Version und installiert diese.



Kommentare
Avatar
Pagnol
21.09.2018
Zwei Virenwächter kommen nie gut! Ich würde mal F-Secure deaktivieren bzw. sogar deinstallieren. Bei Windows 10 reicht der Windows Defender.

Avatar
Jürgen N.
22.09.2018
Es wurde öfters im Netz berichtet dass der Update auf 1803 nur sicher funktioniert wenn alle Fremd-"Virenwächter" entfernt und nicht nur stillgelegt werden. Windows Defender reicht für Otto Normalverbraucher völlig. Aber das ist schon fast eine Glaubensfrage... Gruss Jürgen

Avatar
edger
24.09.2018
Bei mir funktionierts Also die Aussage, dass Updates nur noch bei deinstallierten Virenscannern funktionieren halte ich für sehr fragwürdig. Wenn dem so wäre hätte es dieser Umstand wohl bis in die Tagespresse geschafft. Da wäre mit Sicherheit ein Aufschrei durch die Presse gegangen. Ich habe bei mir Avira Pro im Einsatz und seit dem 1803 Update am 12.6.2018 wurden 11 Qualitätsupdates, 1 Treiberupdate (von ACER) und 3 Updates zum 'Malicious Software Removal Tool' installiert.

Avatar
Pagnol
24.09.2018
Also die Aussage, dass Updates nur noch bei deinstallierten Virenscannern funktionieren halte ich für sehr fragwürdig. Das hat hier ja auch keiner behauptet. Aber Fakt ist, dass zwei gleichzeitig aktive Schutzprogramme sich immer mal wieder gegenseitig auf die Füsse treten. Aber auch ein deaktivierter Scanner kann Probleme machen. Da enteckt dann ein zweiter Scanner in den Virensignaturen des ersten eine verdächtige Zeichenfolge - und schon hast du einen Fehlalarm. Sowas könnte sich dann auch mal auf ein Update auswirken.

Avatar
Redan
28.09.2018
Updates Vielen Dank für die lieben Vorschläge, das hat leider auch nicht funktioniert: an den Virenschutzprogrammen liegt es nicht. Möglicherweise liegt es an der falsch eingestellten Windows-Uhr. Seit dem Update auf die Version 1803 am 12. Mai zeigt die Windows 10-Uhr eine Fantasiezeit. Sämtliche Versuche die Zeit einzustellen sind fehlgeschlagen: in der Ereignisanzeige bekomme ich die Fehlermeldung "Der Zeitanbieter 'VMICTimeProvider' hat angegeben, dass die aktuelle Hardware- und Betriebssystemumgebung nicht unterstützt wird und beendet wurde. Dieses Verhalten wird für VMICTimeProvider in Nicht-HyperV-Gastumgebungen erwartet. Dies kann auch das vom aktuellen Anbieter erwartete Verhalten in der aktuellen Betriebsumgebung sein." und "Zeitanbieter "NtpClient": Vom manuell konfigurierten Peer ptbtime1.ptb.de,0x9 wurde nach 8 Kontaktversuchen keine gültige Antwort empfangen. Dieser Peer wird als Zeitquelle verworfen. NtpClient versucht, einen neuen Peer mit diesem DNS-Namen zu ermitteln. Fehler: Der Peer ist nicht erreichbar." Ich vermute, dass Windows 10 keine Verbindung mit dem Microsoft-Zeit-Server herstellen kann. Möglicherweise ist eine genaue Zeit, Voraussetzung für die Update-Installation?

Avatar
Gaby Salvisberg
28.09.2018
Hallo Redan Versuche es eventuell einmal mit dem Tipp aus diesem Artikel, jenen zum "sauberen Minimalstart": http://www.pctipp.ch/tipps-tricks/kummerkasten/windows-10/artikel/windows-der-dauerkrampf-mit-dem-windows-update-87588/ Herzliche Grüsse Gaby