Dokumente digitalisieren ganz einfach
Scanner-Features
Bei der Auswahl eines Scanners gibt es einiges zu beachten, was die Ausstattung und den Funktionsumfang angeht.
- Bauart: Wer selten scannt, dem genügt ein günstiges Modell. In der Regel ist das ein Flachbettscanner. Digitalisieren Sie regelmässig Dokumente, dann lohnt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Die zusätzlichen Funktionen sparen viel Zeit und Aufwand. Flachbettscanner mit automatischem Einzug oder schnelle Dokumentenscanner wären hier die beste Wahl.
- Sensor: Bei den Sensoren gibt es verschiedene Ansätze. CCD-Modelle (Charge Coupled Device) arbeiten mit Leuchtstofflampentechnologie und CIS (Compact Image Sensor) mit LEDs. LiDE (LED indirect Exposure) entspricht weitgehend den CIS-Sensoren und ist eine Bezeichnung von Canon. Der Vorteil von Scannern mit CCD-Sensoren liegt in der hohen Genauigkeit für originalgetreue Scans, auch bei der Digitalisierung von Dias und Fotos. CIS- und LiDE-Modelle sind leichter, schneller und verbrauchen weniger Strom. Bei der Auswahl kommt es darauf an, welche Kriterien Ihnen am wichtigsten erscheinen.
- Auflösung: Je höher die Auflösung, desto mehr Details erkennt der Scanner. Die optische Auflösung gibt an, wie viele Pixel pro Zoll (dots per inch = dpi) der Scanner erfassen kann. Für die meisten Einsatzzwecke reichen 600 dpi. Höhere Auflösungen blähen die Dateigrössen auf und sind nur dann sinnvoll, wenn Sie stark vergrössern wollen. Für reine Textdokumente genügen 150 bis 300 dpi, Bild 10.
Bild 10: Die Auflösung lässt sich in der Software regeln. Für Texte reichen 150 dpi völlig ausQuelle: PCtipp.ch
- Dual Duplex: Der Scanner sollte beidseitig scannen können, um doppelseitige Dokumente schnell und komfortabel zu verarbeiten. Noch besser sind Scanner mit einer Dual-Duplex-Funktion. Damit muss der Scanner die Dokumente beim doppelseitigen Scannen nicht wenden. Über diese Funktion verfügen aber nur wenige Geräte.
- Geschwindigkeit: je höher die Scangeschwindigkeit, desto besser. Die Herstellerangaben beziehen sich jedoch auf ideale Bedingungen. Die Geschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab – etwa, ob es sich um ein Farb- oder Schwarz-Weiss-Dokument handelt. 20 Seiten pro Minute sind ein guter Wert.
- Formate: DIN-A4-Dokumente sind am häufigsten anzutreffen. Praktisch alle Geräte können das. Es gibt aber auch DIN-A3-Scanner und -Multifunktionsgeräte. Bei noch grösseren Formaten wird das Angebot dünn. Wer auch Fotos digitalisieren will, ist mit einem hochauflösenden Flachbettscanner mit Negativaufsatz gut bedient.
- Dateiformate: Die meisten Scanner unterstützen Ausgabeformate wie TIFF, JPG und PDF. Das TIFF-Format bietet einen höheren Farbumfang als JPG und lässt sich verlustfrei komprimieren. Zudem unterstützt es Ebenen und Transparenz. PDF bietet den Vorteil, dass sich mehrere Seiten in einer PDF-Datei abspeichern lassen. Durchsuchbare PDFs stellen in der Regel die beste Wahl dar.
- Grauskala: Die Grauskala gibt an, in wie vielen Graustufen sich die Scans speichern lassen. Eine 8-Bit-Skala bedeutet 256 Graustufen, was ausreicht. Eine 16-Bit-Skala umfasst 65 536 Grauwerte; noch höhere Werte sind selten anzutreffen.
- Farbtiefe: Je höher die Farbtiefe des Scanners, desto mehr Farben kann er darstellen. Eine gängige Farbtiefe beträgt 24 Bit pro Pixel. Bei einem Farbbild mit einer Farbtiefe von 24 Bit lassen sich rund 16,7 Millionen Farbtöne unterscheiden. Das nennt man auch True Colors. Für jeden der drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau stehen dabei 256 Tonwertabstufungen zur Verfügung.
Noch grössere Farbtiefen bis zu 48 Bit sind nur für Spezialanwendungen etwa in der Astronomie notwendig. Dazu kommt, dass nur wenige Bildformate 48-Bit-Bilder speichern können. Die bewährten Formate JPG oder GIF sind reine 24-Bit-Formate. Zudem sind viele Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop Elements nicht in der Lage, mit 48-Bit-Dateien umzugehen. Fazit: Eine Farbtiefe von 24 Bit ist ideal. - OCR: Per OCR-Software lassen sich Scans in bearbeitbare Dateien umwandeln (siehe auch «Dokumente digitalisieren», im letzten Teil). Meist sind dies PDF, Word- oder Excel-Files, die sich bequem verändern und speichern lassen. Einige Scanner können die Aufnahmen direkt im Netzwerk, auf einem mobilen Gerät oder auch auf einer Speicherkarte ablegen.
- Dokumentenvorrat: In den Dokumentenvorrat des Scanners sollten mindestens 20 Seiten passen. Ein grosser Vorrat vermeidet häufiges Nachlegen. Die Funktion ADF steht für «Automatic Document Feeder» also einen automatischen Dokumenteneinzug, und bezeichnet die Fähigkeit eines Scanners, ganze Papierstapel automatisch einzuziehen und zu verarbeiten.
- Schnittstellen: Zu den wichtigsten Aspekten eines Scanners zählen die Schnittstellen. Eine USB-Verbindung ist sinnvoll, um den Scanner in Verbindung mit einem PC oder Notebook zu nutzen. Auch eine Internetanbindung kann praktisch sein. Dann lassen sich Scanergebnisse nicht nur an Mobilgeräte schicken, sondern auch als Anhang an eine E-Mail heften oder direkt in die Cloud laden. Die digitalen Schnittstellen TWAIN, ISIS oder WIA ermöglichen das direkte Scannen in Drittherstellerprogramme wie Photoshop. Ohne diese Schnittstellen ist meist nur die herstellereigene Software kompatibel, was die Nutzung stark einschränken kann. Der Quasi-Standard ist TWAIN.
Wenn Sie hier das Installieren der Treiber-Software Windows überlassen, erhalten Sie oft nur einen abgespeckten Scannertreiber, den Sie an der Bezeichnung WIA (Windows Image Acquisition) erkennen. Er stellt zwar eine Verbindung zum Scanner her, bietet allerdings weit weniger Funktionen als die herstellereigenen Programme.
Autor(in)
Andreas
Dumont
vor 3 Stunden