AMD, ARM oder Intel?

Prozessor-Grundwissen

Wenn Sie herausfinden wollen, welcher Prozessor derzeit ich Ihrem Computer steckt, dann leistet das Tool CPU-Z gute Dienste. Sie finden es unter cpuid.com. Dort steht seit Kurzem auch eine ARM-Version zur Auswahl. Sie merken, es tut sich etwas. CPU-Z zeigt nach dem Start den Namen des Prozessors an, aber auch technische Details wie Sockel, Fertigungstechnik, Taktfrequenz und Anzahl der Kerne, Bild 1.
Bild 1: Das Tool CPU-Z liest alle wichtigen Informationen zum Prozessor wie Modell, Sockel und Zahl der Kerne aus
Quelle: PCtipp.ch

Anzahl Kerne

Ein CPU-Kern ist eine einzelne Verarbeitungseinheit innerhalb der CPU, die Anweisungen ausführen kann. Über je mehr Kerne eine CPU verfügt, desto mehr Aufgaben kann sie gleichzeitig erledigen.
Die Anzahl der Kerne, die Sie benötigen, hängt davon ab, wofür Sie Ihren Computer verwenden möchten. Wenn Sie nur im Internet surfen und alltägliche Anwendungen einsetzen, genügen zwei oder vier Kerne. Für rechenintensive Aufgaben wie Videoschnitt oder Spiele sollten es sechs oder acht Kerne sein. Das High-End-Modell Ryzen 9 9950X aus dem Hause AMD verfügt über ganze 16 Kerne, Intels Core i9-14900K sogar über stattliche 24 Kerne.

Namen entschlüsselt

Die Bezeichnungen der Prozessoren zu entziffern, ist eine Kunst für sich. Nehmen wir gleich die zwei vorhin erwähnten Prozessoren als Beispiele: Bei Intel steht etwa das i9 am Anfang für die Prozessormarke, gefolgt von der Generation – im Beispiel 14, der Modellnummer (900) und der Produktlinie (K).
Bei AMD gilt: Die Zahlen 3, 5, 7 und 9 ganz am Anfang bezeichnen die Leistungsstufen der Prozessoren. Je grösser die Zahl hinter dem Wort «Ryzen», desto leistungsfähiger und teurer ist der Prozessor. Es folgt die Prozessorgeneration, im Beispiel 9, der Leistungslevel (9) und die Modellnummer (50). Das X am Ende steht für eine leistungsfähigere Variante als das CPU-Modell ohne X, Bild 2.
Bild 2: Ryzen 3 steht für die Einstiegsklasse, Ryzen 5 für die Mittelklasse, Ryzen 7 für die Oberklasse und Ryzen 9 für High-End
Quelle: PCtipp.ch

Der richtige Sockel

Der Sockel sagt zunächst nicht viel über die Leistungsfähigkeit aus, schränkt aber der Auswahl der CPUs ein. Er sitzt auf dem Mainboard. Wenn Sie dort einen AM4-Sockel vorfinden, passen Prozessoren darauf, die eine entsprechende Anordnung der Pins aufweisen. Je neuer die Sockel-Generation, desto mehr und schnellere Funktionen bietet sie.
Bei AMD ist die Welt recht übersichtlich in die beiden Sockel AM4 und AM5 aufgeteilt. Der Sockel AM4, bekannt durch die Ryzen-Prozessoren der 5000er-Serie, ist ebenso populär wie der jüngere Sockel AM5 für Ryzen 7000 und neuer.
Der Sockel 1200 hatte bei Intel nur ein kurzes Gastspiel. Intels Schwerpunkt liegt heute auf dem Sockel 1700, Bild 3. Der Nachfolger soll 1851 heissen. Ende 2021 kam Intels Alder Lake auf den Markt, die 12. Prozessorgeneration. Sie setzt auf einen Sockel mit 1700 Pins. Raptor Lake, die 13. und 14. Generation, setzt ebenfalls auf diesen Sockel.
Bild 3: Moderne Intel-CPUs verwenden den Sockel 1700. Der Name kommt von der Zahl der Pins, die der Sockel aufnehmen kann
Quelle: PCtipp.ch

Auch der Takt zählt

Die Taktrate kann wichtiger sein als die Anzahl der Kerne: Höhere CPU-Taktraten bedeuten eine schnellere Leistung bei einfachen Aufgaben, während mehr Kerne helfen, rechenintensive Arbeitslasten schneller zu bewältigen. Die Taktfrequenz eines CPU-Kerns entscheidet darüber, wie viele Instruktionen der Kern innerhalb einer bestimmten Zeitspanne bewältigen kann.
Üblich sind je nach Anforderung zwischen 3000 und 4500 MHz. Kombinieren Sie eine starke CPU nicht mit langsamem Arbeitsspeicher und einer schwachen Grafikkarte. Das schwächste Glied entscheidet.

Andreas Dumont
Autor(in) Andreas Dumont



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