Stimmiges Bild
07.08.2024, 19:30 Uhr
Monitor: Ihrem Bildschirm «richtige» Farben beibringen – so gehts
Ich sehe was, was du nicht siehst, und zwar weil unsere Bildschirme nicht kalibriert sind. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Bildschirm «richtige» Farben beibringen und warum das manchmal gar nicht nötig ist.
Rot ist nicht gleich rot. Und zwischen dem Rot einer Rose im Garten und einem gedruckten Foto der Blume wird dieses «Rot» mehrmals interpretiert; vom Kamerasensor, von der Kamera-Software, in der Bearbeitungs-Software (sowohl technisch als auch vom Nutzer), beim Komprimieren und schliesslich noch durch mehrere Arbeitsschritte beim Druck. Daher kommt es beispielsweise, dass ein Foto die berühmten «Canon-Farben» hat. Der Canon-Sensor interpretiert die Lichtwellen leicht anders als etwa ein Sony-Sensor. Einen grossen Einfluss hat ausserdem der Bildschirm, an dem Sie ein Foto anschauen und bearbeiten, Bild 1.
Bildschirme sind unterschiedlich und ungenau. Das liegt einerseits in der Natur der Technologien, aber auch darin, dass eine einheitliche Farbdarstellung für die allermeisten Nutzer nicht das Wichtigste ist. Das führt dazu, dass viele Bildschirme die Farben nicht homogen, sondern leistungs- und medienabhängig anzeigen. Smartphones optimieren ihre Bildschirme so, dass die Fotos der eigenen Kamera besonders gut aussehen. Fernseher sind auf Filme getrimmt, Bild 2. Viele Displays bieten auch mehrere Modi an, zwischen denen man wählen kann. Diese sind in der Regel auf einen bestimmten Zweck ausgelegt, nicht aber darauf, eine möglichst realitätsgetreue Abbildung der Farben zu erreichen.
Eine Kalibrierung macht den Bildschirm nicht besser und die Farben nicht schöner. Oftmals kann sogar das Gegenteil der Fall sein. Bildschirme, die knalligere Farben darstellen, werden von vielen Menschen als «besser» wahrgenommen. Genau deshalb sind unsere Fernseher so schön poppig bunt.
15.05.2023