Tipps & Tricks 18.05.2021, 12:10 Uhr

Kaufberatung: Das sollten Sie vor einem Monitorkauf wissen

Die Hi-DPI-Displays gefallen mit hoher Auflösung und versprechen komfortables Arbeiten. Doch der Einsatz ist nicht ohne Tücken. Die folgenden Zusammenhänge sollten Sie vor dem Erwerb eines solchen Monitors kennen.
Einige Dinge können gar nicht schnell genug von der Bildfläche verschwinden – und dazu zählen Displays, deren Auflösung von vorgestern ist. Moderne Smartphones und Laptops überzeugen seit Jahren mit hochauflösenden Displays, etwas knackiger mit «Hi-DPI-Displays» beschrieben («Displays mit hoher Pixeldichte»), Bild 1. Texte, Grafiken, Fotos, aber auch Bedienelemente wirken auf ihnen gestochen scharf. Ein Wechsel zurück zu einem regulären Display wirkt wie ein Rückfall in die technische Steinzeit.
Bild 1: Im Consumer-Markt gehört der iMac 27 Zoll mit seinem 5K-Display zur Spitze der Hi-DPI-Geräte
Quelle: PCtipp
Wann eine Auflösung als «hoch» gilt, ist eine Sache des Ermessens. Früher wurde die Grenze bei 100 ppi (points per inch = Pixel per Zoll) angegeben, aber selbst das ist heute nicht mehr zeitgemäss. Die Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln mag vor zehn Jahren noch ein Verkaufsargument gewesen sein. Doch heute sorgt sie eher für Kopfschmerzen und für eine Darstellung, die mit «verwaschen» noch positiv umschrieben ist.

Die 4K-Auflösung

Deshalb verlassen wir an dieser Stelle die Pixeldichte. Weil die meisten Bildschirme heute zwischen 21 Zoll und 27 Zoll gross sind, ist die Auflösung der bessere Massstab. Das Format der Stunde hört auf das Schlagwort 4K. Im Vergleich zu Full HD bietet diese Auflösung sowohl horizontal als auch vertikal etwa die doppelte Pixeldichte, also ungefähr die vierfache Auflösung. Es gibt leicht abweichende Definitionen von 4K, auf die wir an dieser Stelle nicht eingehen. Stattdessen zeigt dieses Rechenbeispiel den Fortschritt: Die 4K-Auflösung von 3840 × 2160 Bildpunkten bietet etwa dieselbe Auflösung wie ein Foto mit 8 Megapixeln. Damit lässt sich arbeiten – und zwar sehr angenehm. Die 4K-Auflösung punktet nicht nur bei Grafiken, im Gegenteil: Vor allem die gestochen scharfen Texte sorgen für ein angenehmes, entspanntes Arbeiten. Auch die Bedienelemente und Menüs sind sehr viel schärfer und damit einfacher zu entziffern. Wer einmal in den Genuss dieser Schärfe gekommen ist, will nie wieder zurück.
Andere Kriterien
Doch einige Spielregeln bleiben auch bei den 4K-Displays gleich. Die Auflösung allein sagt noch nichts über die Darstellungsqualität aus. Genauso wichtig ist eine komplette Abdeckung des RGB-Farbraums, eine gute Entspiegelung und eine hohe Ergonomie. Diese Faktoren beeinflussen den Preis des Monitors massgeblich, aber weil ein Display einige Jahre halten muss, ist dieses Geld gut investiert.

Tücken der Darstellung

Wie befriedigend die Erfahrung mit Hi-DPI-Displays ausfällt, hängt vom System und den Anwendungen ab, die daran angepasst werden müssen. Unterdessen sind die namhaften, gut gepflegten Anwendungen ebenfalls daran angepasst, aber es kann immer wieder zu Ausreissern kommen. Hier stehen die Entwickler in der Bringschuld.
Mehrere Displays
Probleme treten oft auch dann auf, wenn zwei Displays mit deutlich unterschiedlicher Auflösung am selben Rechner angeschlossen werden, indem das Hi-DPI-Display zum Beispiel die schlechtere Auflösung übernimmt. In solchen Fällen kann es helfen, sich bei Windows ab- und anzumelden. Leider ist diese Lösung temporär, denn sobald sich die Konfiguration ändert, muss die Prozedur wiederholt werden; und das nervt bei Notebooks mit externem Display ziemlich schnell.
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Anschlüsse und Kabel

Anschlüsse und Kabel

Bei einem 4K-Display steigt die Datenmenge rasant, sodass auch die Hardware mithalten muss. Das gilt nicht nur für die Grafikkarte, sondern auch für die Kabel und die Standards. Wichtig ist, dass die ganze Kette mitmacht: Die Grafikkarte des Rechners, das Display und das Kabel – gerade Letzteres wird oft ignoriert, weil die Stecker ja schliesslich «passen».
HDMI
Bild 2: HDMI-Kabel sehen alle gleich aus, aber sie sind es nicht; achten Sie auf dieses Signet
Quelle: PCtipp
Über den älteren HDMI-1.4-Standard lassen sich 4K-Inhalte anzeigen, aber nur mit 30 Hz. Das spielt bei Büroarbeiten keine grosse Rolle, doch die Bedienelemente, das Blättern in Dokumenten oder die Wiedergabe von Videos laufen vielleicht nicht so flüssig, wie Sie es gerne hätten. Ab HDMI 2.0 lassen sich 4K-Inhalte mit 60 Hz und sogar HDR übertragen.
Tipp: Gerade bei den HDMI-Standards kann ein altes HDMI-Kabel zum Flaschenhals werden, weil man ihm die Qualität von aussen nicht ansieht. Um ganz sicher zu sein, sollten Sie ein neues Kabel kaufen und darauf achten, dass es mit dem Etikett HDMI High Speed geadelt ist, Bild 2. Die Ergänzung with Ethernet tut in unserem Fall nichts zur Sache. Unter Umständen funktionieren auch andere Kabel; aber wenn in der Installation der Wurm drin ist, können Sie zumindest das Kabel als Fehlerquelle ausschliessen – und das macht die Neuanschaffung mehr als wett.
DisplayPort
Bild 3: Die DisplayPort-Stecker gibt es in zwei Varianten
Quelle: PCtipp
DisplayPort-Stecker sehen einem HDMI-Stecker sehr ähnlich, Bild 3. Die Mini-Display-Port-Stecker überzeugen durch geringe Abmessungen. Auch hier müssen alle Beteiligten auf der Höhe der Zeit sein. DisplayPort 1.1 überträgt 4K-Inhalte nur mit 30 Hz, für 60 Hz braucht es DisplayPort 1.2 oder höher.
USB-C
USB-C nimmt mehr als nur Fahrt auf, sondern wird in Kürze die bestimmende Schnittstelle sein. Mit USB-C 3.1 oder 3.2 lassen sich aber nicht nur Videodaten in 4K und Sound übertragen. Das Power Delivery 2.0 gehört zu den Spezifikationen und speist die angeschlossenen Geräte mit bis zu 100 Watt. So ist es zum Beispiel möglich, ein USB-C-Display mit einem Notebook zu verbinden, das via Kabelverbindung gleichzeitig geladen wird.

5K: Es wird noch besser

Noch besser als 4K- sind die 5K-Displays. Sie zeigen ein 4K-Video in der Schnitt-Software im Massstab 1:1 und haben noch Reserve für die umliegenden Bedienelemente. Allerdings wird hier eine Grenze überschritten, die technisch anspruchsvoller ist. Für die Ansteuerung mit 60 Hz benötigen Sie gleich zwei Kabel vom Typ DisplayPort 1.2 – und das muss sowohl die Grafikkarte als auch das Display erst einmal verdauen. Deutlich einfacher wird es, wenn die aktuell schnellste Schnittstelle zum Einsatz kommt, Thunderbolt 3. Sie überträgt neben Videosignalen auch Ton und sogar Strom mit bis zu 100 Watt. Der Nachteil: Es gibt aktuell nur wenige Rechner und Displays mit einer Thunderbolt-3-Schnittstelle.

Fazit: 4K lohnt sich

Hi-DPI-Displays sind ein Fest für die Augen. Investieren Sie bei Ihrem nächsten Display ein wenig mehr und achten Sie darauf, dass mindestens die 4K-Auflösung unterstützt wird. Ihre Augen werden es Ihnen danken.




Kommentare
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Umakosto
19.05.2021
"Blöde" Frage: ich habe ein Notebook mit Full HD. Kann ich einen externen Monitor anschliessen, der eine höhere Auflösung hat als das Notebook?

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Billmar
19.05.2021
Hallo Umakosto Ja, aber entscheidend sind die Schnittstellen und die Grafikkarte. Ich habe an einem HP2170p (Standardauflösung 1.366 × 768) einen 32" Philips 328E hängen mit 2560 x 1440. Braucht zwar einige manuelle Einstellungen aber funktioniert einwandfrei :-). Gruss Mario

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Umakosto
19.05.2021
Habe Acer Aspire 5 mit Intel Iris Xe Grafik und HDMI 2.0 ,Auflösung Full HD. Einstellen kann man nicht viel. (Will mal mit 4k aufrüsten)

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Charlito
19.05.2021
https://ark.intel.com/content/www/us/en/ark/products/211014/intel-iris-xe-dedicated-graphics-card-80-eu.html

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Hugen Dobler
21.05.2021
Ich finde es toll, dass hier über den Kauf eines Monitors aufgeklärt wird. Leider gehöre ich zu den Besitzern, welcher mit einem Surface Book der ersten Stunde, zwar eine wahsinns Auflösung auf dem Display haben, aber alle sehr klein dargestellt wird. Für ein zusätzliches Monitor fehlen mir auf dem Gerät die Anschlüse (nur 2x USB einer davon mit blauem Anschluss). Ein Surface Dock habe ich, aber dort gibts nur Anschlüsse die ich nicht verstehe https://www.microsoft.com/de-ch/p/surface-dock-2/8qd908364sg2?cid=msft_web_collection&activetab=pivot%3aoverviewtab Ich würde gerne einen Monitor entweder über USB oder wie im Artikel beschrieben über einen Mini Display Port oder USB-C anschliessen, sofern es überhaupt die Surface Dock erlaubt. Was könnt ihr mir empfehlen? Gruss Hugen Dobler

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Charlito
21.05.2021
Surface USB-C Travel Hub hat HDMI connection supports a maximum resolution of 3840 x 2160 at 60Hz. https://support.microsoft.com/en-us/surface/use-the-microsoft-or-surface-usb-c-travel-hub-6b98d568-3c81-1e8d-071e-d37a96b54b04 Unter Einstellung > Anzeige > Skalieren kannst du auch auf 125 %, z.B, vergrössern

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Hugen Dobler
21.05.2021
Surface USB-C Travel Hub hat HDMI connection supports a maximum resolution of 3840 x 2160 at 60Hz. https://support.microsoft.com/en-us/surface/use-the-microsoft-or-surface-usb-c-travel-hub-6b98d568-3c81-1e8d-071e-d37a96b54b04 Unter Einstellung > Anzeige > Skalieren kannst du auch auf 125 %, z.B, vergrössern Danke für Deine Antwort. Was ist denn der Unterschies zwischen Deinem Hinweis und dem Surface Dock, welchen ich bereits besitze? Betreffend Auflösung habe ich unter Einstellungen bereits auf 200% eingestellt, aber bearbeite mal eine Excel Tabelleo_O

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Nebuk
21.05.2021
@Hugen Dobler Ich habe ein SB2. Das Notebook hat eine Auflösung von 3240x2160. Die Skalierung ist bei mir ebenfalls mit 200% eingestellt. Mit Excel habe ich aber keinerlei Mühe, die Tabellen sehen bei mir alle normal aus. Am SurfaceBook 2 hängen bei mir zwei Dell U2415 Monitore. Beide haben eine Auflösung von 1920x1200 und sind via USB-C angehängt. Anders als du nutze ich aber nicht das Surface Dock sondern eines von Lenovo: https://support.lenovo.com/ch/de/solutions/pd500180-thinkpad-hybrid-usb-c-with-usb-a-dock-overview-and-service-parts Müsste bei Toppreise dieses Modell sein https://www.toppreise.ch/preisvergleich/Dockingstations/LENOVO-ThinkPad-Hybrid-USB-C-Dock-mit-USB-A-40AF0135EU-p547801 Excel sieht auf dem Notebook Monitor so aus: Auf dem anderen Monitor: Was ich sagen kann ist, dass es auf dem Notebook wesentlich schärfer aussieht, aber von der Grösse her ist es sowohl auf dem Notebook als auf dem dediziierten Monitor gleich gross. Beim Verschieben von Notebook auf den externen Monitor passt sich das Excel-Fenster aber automatisch an die Umgebung an. Heisst, es wird dort auf die Auflösung vergrössert bzw. verkleinert.

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Hugen Dobler
25.05.2021
@Nebuk Besten Dank für Deine Antwort. Die Dock war damals als Extra "Geschenk" dabei. Benutzt habe ich es jedoch noch nie. Betreffend Excel, ich habe einen Businessplan erstellt, wo ich von 1 - 62 (Zeilen) und von A bis R Spalten habe. Unten noch ca. 20 Register. Diese auf dem SB zu bearbeiten ist sehr mühsam und die Augen schmerzen mit der Zeit. Ich dachte, wenn ich einen grösseren Bildschirm habe, so kriege ich auch die ganzen Spalten drauf und muss nicht immer hin und her sowie auf und ab scrollen. Nochmals herzlichen Dank für Deinen Hinweis. Dein Dell Monitor hat aber eine Auflösung von 1920x1200, im Bericht empfehlen sie jedoch eine Auflösung von 3840x2160 Pixeln. Ich nehme an, je grösser die Pixel um so kleiner das Bild. Das würde bedeuten, dass ich den externen Bildschirm wieder auf 200% vergrössern müsste. Ist das korrekt oder liege ich falsch?

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Charlito
25.05.2021
Ich weiss nicht wie ist bei dir zu Haus Wenn dein Fernsehgerät einen HDMI-Eingang hat, kannst du deinen PC daran anschliessen.