Einführung in die Messenger-App Telegram

Im Namen der Diskretion

Telegram hat sich Anonymität und Verschwiegenheit auf die Fahne geschrieben. Wenn Sie sich mit Ihrer richtigen Mobilnummer anmelden, dann werden Sie von allen Personen gesehen, die ebenfalls Telegram installiert und Ihre Nummer im Adressbuch gespeichert haben. Hingegen werden Sie von fremden Telegram-Anwendern nicht gefunden. Und wenn Sie einer Chat-Gruppe mit Unbekannten beitreten, sehen diese Ihre Telefonnummer ebenfalls nicht.

Der Benutzername

Damit Sie mit neuen Bekanntschaften über Telegram in Kontakt bleiben können, ohne dabei Ihre Mobilnummer preiszugeben, erstellen Sie für Ihren Account einen Benutzernamen, der nicht mit Ihrem richtigen Namen übereinstimmen muss. Tippen Sie in den Einstellungen von Telegram ganz oben auf die Schaltfläche Benutzername festlegen. Hier geben Sie nun das gewünschte Pseudonym ein. Jeder Name wird nur einmal vergeben – und wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Geheime Chats

Das klingt so verschwörerisch, wie es tatsächlich ist. Bei einem «geheimen Chat» wird zwischen zwei Geräten eine direkte Endezu-Ende-Verschlüsselung (E2E) aufgebaut, die von niemandem abgehört werden kann – auch von Telegram nicht. Das klingt nach einem Pluspunkt für Telegram, doch die E2E-Verschlüsselung ist unterdessen bei allen namhaften Chat-Systemen längst Standard.
Allerdings gibt es einige Punkte zu beachten. So werden geheime Chats nicht in der Telegram-Cloud gespeichert (dazu gleich mehr). Die Chats sind ausserdem nur auf den beiden beteiligten Geräten zu sehen: Wenn Sie also einen geheimen Chat am PC starten, können Sie ihn später nicht am Smartphone fortsetzen. Und schliesslich ist es nicht möglich, Nachrichten aus einem geheimen Chat weiterzuleiten.
Ein neuer geheimer Chat ist schnell erstellt: Tippen Sie auf das Symbol für einen neuen Chat und wählen Sie die Option Neuer geheimer Chat. Dieser Chat mit seinen definierten Eigenschaften bleibt bestehen, sodass Sie jederzeit darauf zugreifen können. Parallel steht es Ihnen frei, derselben Person ganz normale
Nachrichten zu schicken. Um einen geheimen Chat unter iOS zu löschen, ziehen Sie ihn von rechts nach links und tippen auf die Schaltfläche Löschen. Unter Android halten Sie den Titel des Chats ein wenig länger gedrückt, bis am oberen Rand das Papierkorb-Symbol erscheint. Doch der geheime Chat wird endgültig filmreif, wenn Sie den Selbstzerstörungsmodus verwenden, bei dem er sich nach einer bestimmten Zeit automatisch löscht; Ethan Hunt aus der Agentenreihe «Mission: Impossible» lässt grüssen.
Bild 4: Ein geheimer Chat kann sich selbst zerstören und kennt auch für Fotos ein Ablaufdatum
Quelle: PCtipp.ch
Bild 5: Geben Sie die «Lebenserwartung» für die Mitteilung ein
Quelle: PCtipp.ch
Dazu tippen Sie unter iOS zuerst neben dem Eingabefeld auf das Symbol der Uhr, Bild 4, und bestimmen die «Lebenserwartung» einer Mitteilung, Bild 5. Unter Android tippen Sie hingegen auf die drei Punkte in der rechten oberen Ecke und wählen im Einblendmenü die Option Selbstzerstörungs-Timer setzen.
Bild 6: Auch Fotos werden auf Wunsch von Telegram «zerstört»
Quelle: PCtipp.ch
Diese Gnadenfrist schwankt zwischen einer völlig sinnlosen Sekunde und einer Woche. Sie wird ausserdem auch Ihrem Chat-Partner aufgezwungen, gilt also in beide Richtungen. Der Countdown zur Selbstzerstörung läuft, sobald der Empfänger die Nachricht antippt. Fotos werden durch einen starken Weichzeichner unkenntlich gemacht, Bild 6, und erst sichtbar, wenn sie angetippt werden – und dann tickt die Uhr.

Verwirrung um Screenshots

Fotos lassen sich zwar nicht speichern, doch Vorsicht: Screenshots sind unter iOS weiterhin möglich – und bei der mickrigen Auflösung von Telegram sind die meistens so gut wie das Original. Allerdings wird der Absender des Bildes darüber informiert, wenn der Empfänger einen Screenshot anfertigt.
Auf der Android-Seite sind Screenshots von Bildern und dem Chat-Verlauf nicht bei allen Android-Modellen möglich, bei einigen jedoch schon. Kurz: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre geheime Beziehung viel zu entspannt verläuft, dann wird es jetzt richtig schön kompliziert – denn Telegram ist der Stoff, aus dem Dramen gemacht werden.



Kommentare
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Lowrider
03.09.2020
Ebenfalls ein grosser Vorteil gegenüber Whatsapp ist, dass sich über Telegram viel grössere Dateien verschicken lassen.