… und dann Enter 16.05.2020, 11:00 Uhr

Mac-Tipp: Rechner mit UPN

Wenn Ihnen der Ausdruck «Umgekehrte Polnische Notation» nichts sagt, ist dieser Tipp wohl nichts für Sie.
Welcher Banause würde ein solches Kleinod freiwillig hergeben?
(Quelle: PCtipp.ch)

Einleitung mit nostalgischer Note

Wer den ganzen Tag am Computer sitzt, hat nur wenig Verwendung für einen Taschenrechner. Das Thema ist auch nicht besonders prickelnd: Kennst du einen, kennst du alle – mehr oder weniger. Ein Modell würde ich jedoch nie hergeben: meinen alten Hewlett-Packard 11C, der immer in Griffweite liegt und doch so gut wie nie benutzt wird. Wie selten ich ihn (leider) zur Hand nehme, erkennt man daran, dass immer noch dieselben Knopfzellen in ihm arbeiten, die beim Kauf dabei waren. Das Kaufdatum: April 1988.
Erstaunlicherweise funktioniert die Knopfzelle auch nach 32 Jahren noch!
Quelle: PCtipp.ch
Aber diese alten HP-Geräte sind auf ihre eigene Art so faszinierend und unglaublich hochwertig verarbeitet, dass ich ihn allein aus Gründen der Nostalgie und Ästhetik behalten muss. Vor allem aber rechnen sie noch mit UPN.

UPN – die Umgekehrte Polnische Notation

Ein Crashkurs über das Rechnen nach dem Prinzip der Umgekehrten Polnischen Notation (UPN) würde an dieser Stelle wohl zu weit führen, doch wenn Sie sich dafür interessieren, sei Ihnen dieser Wikipedia-Artikel ans Herz gelegt. Im Englischen lautet der Begriff übrigens «Reverse Polish Notation» oder kurz «RPN». Leider habe ich auch im allumfassenden Wissenspool von YouTube kein wirklich brauchbares UPN-Tutorial gefunden, obwohl die Sache nicht halb so kompliziert ist, wie sie aussieht.
Das Prinzip für Unkundige: Bei UPN werden zuerst die Werte eingegeben und erst am Schluss der Operator bestimmt. Die Rechnung «3×4=» wird also gelöst, indem die Tasten «3 ENTER 4 ×» gedrückt werden. Eine «=»-Taste sucht man auf solchen Rechnern vergebens. Das wirkt zu Beginn ein wenig umständlich und vielleicht sogar verwirrend, doch wenn man nach wenigen Minuten den Bogen raushat, möchte man nicht mehr anders rechnen. Auch die kompliziertesten Aufgaben lösen sich fast wie von selbst – und zwar ohne, dass dabei Klammern oder Zwischenspeicher zum Einsatz kommen.
Und nun zum Tipp selbst:
Starten Sie im Ordner Programme den Rechner und wählen Sie im Menü Darstellung den Befehl Umgekehrte Polnische Notation.
Der Rechner hätte eine etwas würdigere Darstellung verdient
Quelle: PCtipp.ch
Ist das nicht fantastisch, dass Apple an solche Feinheiten denkt? Schade nur, dass sich das nicht in der Gestaltung der Oberfläche widerspiegelt. Wenn Ihnen die Optik des Rechners nicht zusagt, die UPN aber schon, versuchen Sie es stattdessen mit Calculator RPN im Mac App Store für 2 Franken.


Kommentare
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smily44
17.05.2020
Schade, dass im Artikel nich erwähnt wird, dass es auch einen Rechner mit UPN für Android gibt --> Free42, emuliert einen HP 42S. Super Smily44

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stebra
17.05.2020
Achtung Fehler! Ich lernte UPN vor 40 Jahren mit dem HP33E, hatte dann einen HP15C, HP41CX und am Schluss einen HP42S. Diesen fand ich am vernünftigsten. Leider hat er während seiner jahrelangen Nichtbenützung den Geist aufgegeben. Ich würde aber sagen, dieser UPN-Rechner von Apple wurde noch nicht viel benutzt, denn es müsste heissen "y hoch x" und nicht "x hoch y", das entsprechende gilt für die "x-te Wurzel aus y"! Gerechnet wird dann auf jeden Fall nicht so, wie auf den Tasten angeschrieben!

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acu
17.05.2020
Für alle, die bereit sind etwas mehr auszugeben, gibt es im App Store eine "Original"-Version des HP 15C. P.S.: Ich benutze meinen HP 11C nach 35 Jahren immer noch …

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Klaus Zellweger
17.05.2020
Für alle, die bereit sind etwas mehr auszugeben, gibt es im App Store eine "Original"-Version des HP 15C. P.S.: Ich benutze meinen HP 11C nach 35 Jahren immer noch … Ja, ich kenne diese Apps. Aber sie fühlen sich nicht richtig an, sondern eher wie eine Bratwurst aus Tofu. Entweder man besitzt ein waschechtes Original oder eben nicht. Und falls nicht, dann empfehle ich lieber einen HP-fremden UPN-Rechner als ein digitales Abziehbild der alten Meister. ;) Aber es ist toll, dass du deinen 11C ebenfalls in die Gegenwart retten konntest.

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Martin Maschek
17.05.2020
Es gibt auch eine sehr gute Desktop-Version von 15C bei https://www.thgsoft.ch/. Die ist bei mir fast täglich auf dem Schirm. Das Original habe ich natürlich auch noch, für mich gibt es keinen besseren Rechner. Vor ein paar Jahren gab es eine neue Auflage des 15C - nummerierte Limited Edition - bei www.hp.com/calculators. Spezielles Kennzeichen: Zwei CR2032 Batterien. Den kann ich auch bestens empfehlen.

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Poldi
17.05.2020
Herrlich, diese Nostalgie. Ich bin mit dem HP 35 und dann mit der programmierbaren Version HP65 in die mathematisch digitale Berufswelt eingestiegen. Bis heute habe ich meinem HP15C die Treue gehalten. Das Rechnen mit UPN geht mir immer noch flüssiger von der Hand als die übliche Notation.

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Smart58
18.05.2020
Meinen ersten Taschenrechner, ein HP45 den ich vor 46 Jahren von meinem Götti aus den USA geschenkt gekriegt habe (kostete hier um die CHF 800.00) stand bis vor einem Jahr auf meinem Schreibtisch und wurde täglich benutzt (am Netzteil ohne Akku). Leider ist die dünne Kontaktplatte bei der Taste 5 gebrochen und ich habe noch keinen Ersatz gefunden. Jetzt muss ich mit meinem später gekauften 11C arbeiten. Auf dem Handy (Android) läuft aber weiterhin der 45. Leider habe ich den für Windows 10/64 noch nicht gefunden. Ja, damals mit 16 war ich der erste im ganzen Schulhaus mit einem HP Rechner, lustig war immer, dass keiner sonnst damit rechnen konnte auch nicht unsere Lehrer. Im Unterricht war es verboten ihn zu benutzen. Wir sasen alle noch mit unseren Rechenschiebern von Castell im Schulbank.

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Klaus Zellweger
18.05.2020
Ja, damals mit 16 war ich der erste im ganzen Schulhaus mit einem HP Rechner, lustig war immer, dass keiner sonnst damit rechnen konnte auch nicht unsere Lehrer. Bei uns war nur die selbsternannte Elite mit den HP-Rechnern unterwegs, wobei der HP 41C mit Magnetkarten-Leser natürlich die Königsklasse repräsentierte – und sich damals weit ausserhalb meiner finanziellen Möglichkeiten befand. Der Pöbel war hingegen mit dem Texas Instruments TI 57 unterwegs, dieser ollen Plastikschachtel mit den winzigen Anzeigen. Doch auch dort konnten sich einige mit dem TI 58 absetzen. Der wirkte sogar irgendwie gefährlich. Was alle High-End-Rechner-Besitzer gemein hatten: Niemand brauchte mehr als die vier Grundoperationen und vielleicht noch die Wurzel. Aber haben ist viel besser als brauchen. Das ist ja auch heute noch so. :cool:

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Klaus Zellweger
18.05.2020
Ich würde aber sagen, dieser UPN-Rechner von Apple wurde noch nicht viel benutzt, denn es müsste heissen "y hoch x" und nicht "x hoch y", das entsprechende gilt für die "x-te Wurzel aus y"! Gerechnet wird dann auf jeden Fall nicht so, wie auf den Tasten angeschrieben! Scharf beobachtet! Ich finde es ausserdem ein wenig irritierend, dass nur drei Stack-Ebenen sichtbar sind, obwohl es scheinbar sehr viel mehr gibt. (Bei 20 habe ich aufgehört zu zählen.)

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erikiwi
19.05.2020
Hier gibts den HP 15C kostenlos für Windows, Mac, Linux: https://www.chip.de/downloads/HP-15C-Simulator_54670345.html Für Android im Playstore von 7 bis 15 Fr.