Kommentar
30.03.2021, 13:41 Uhr
PostFinance: Der Kunde ist die Milchkuh
Nach der missglückten App setzt die PostFinance mit einer Gebührenerhöhung noch eins drauf. Und die hat es in sich.
Eines vorweg: Ich bin ein langjähriger und zufriedener Kunde der PostFinance – oder müsste ich besser sagen: war? Denn die Bank marschiert in eine Richtung, die ich nicht gut finde. Erst kürzlich wurde die sehr gute E-Banking-App durch ein noch halbgares Produkt ersetzt. Schon das stiess nicht nur mir, sondern zahlreichen Nutzern sauer auf.
Nun setzt die PostFinance noch eines drauf; in negativen Sinne. Per 1. Juli 2021 bündelt PostFinance «ihre Konten und Dienstleistungen in zwei übersichtliche Bankpakete: Smart und SmartPlus», so beschreibt es jedenfalls das Finanzinstitut (PCtipp berichtete).
Im Klartext handelt es sich um eine Gebührenerhöhung. Zwar kosten bereits jetzt das «Privatkonto» respektive das «Privatkonto Plus» 5 Franken bzw. 12 Franken pro Monat, wenn das Anlagevermögen weniger als 25'000 Franken beträgt, doch bei höheren Anlagevermögen, Lebensversicherungen oder Hypotheken war die Kontoführung gratis; auch beim Plus-Konto. Oder sie betrug beim Plus-Konto ohne Hypothek oder Lebensversicherung 5 Franken pro Monat.
Die neuen «Smart»-Produkte streichen das «kostenlos». Auch sie kosten 5 Franken bzw. 12 Franken pro Monat, gewähren aber nur noch einen Rabatt von monatlich 5 Franken bei Anlagevermögen (also Fonds, Vorsorgefonds etc.) über 25'000 Franken, bei einer Lebensversicherung oder Hypothek. So kommt man zumindest beim «Smart»-Konto wieder auf eine kostenlose Kontoführung (solange die Gebühr nicht erhöht wird).
Die neuen «Smart»-Produkte streichen das «kostenlos». Auch sie kosten 5 Franken bzw. 12 Franken pro Monat, gewähren aber nur noch einen Rabatt von monatlich 5 Franken bei Anlagevermögen (also Fonds, Vorsorgefonds etc.) über 25'000 Franken, bei einer Lebensversicherung oder Hypothek. So kommt man zumindest beim «Smart»-Konto wieder auf eine kostenlose Kontoführung (solange die Gebühr nicht erhöht wird).
Beim SmartPlus-Paket gehts allerdings nicht mehr unter 7 Franken pro Monat. Das sind 84 Franken im Jahr bei aktuell Null Zinsen. Fairerweise sei gesagt, dass noch eine Kreditkarte im Wert von 50 Franken im Plus-Paket dabei ist. Doch mit den zahlreichen Gratis-Kreditkartenanbietern ist es heute so oder so nicht mehr sinnvoll, für Kreditkarten eine Gebühr zu bezahlen.
Ach ja: die Papierauszüge kosten neu zusätzlich 5 Franken statt 1 Franken pro Monat. Nochmals 60 Franken mehr. Im Maximum über 140 Franken Gebühren fürs Konto im Jahr und keine Zinsen.
Ich muss zugeben, die neuen Produkte sind tatsächlich sehr, sehr smart. Die Frage ist nur: für wen?
Ich muss zugeben, die neuen Produkte sind tatsächlich sehr, sehr smart. Die Frage ist nur: für wen?
30.03.2021
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