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02.11.2013, 14:01 Uhr
Test: iPad Air
Dünner, leichter, schneller, schöner: Für das neuste Apple-Tablet scheint es zurzeit keinen würdigen Gegner zu geben.
An der Spitze ist man der Gejagte – wer wüsste das besser, als Apple? Umso erstaunlicher ist es, wie die Produkte der Kalifornier stur auf Kurs gehalten werden: Das iPad ist unterdessen in der fünften Generation angekommen und unterscheidet sich optisch nur wenig vom iPad 2. Erst wenn man genau hinsieht, werden die Änderungen sichtbar.
Das Design
Das iPad will mit dem Zusatz «Air» von Anfang an klar machen, worum es geht: Mit 469 Gramm hat die Wifi-Version 28 Prozent an Gewicht verloren, die Cellular-Version mit Anbindung an das Mobilfunknetz wiegt gerade einmal 10 Gramm mehr. Die Höhe beträgt noch 7.5 Millimeter – damit kann das Air tatsächlich mit einem Bleistift verstecken spielen, auch wenn man dabei zu spüren glaubt, dass es dabei den Bauch einzieht.
Die Länge des Geräts ist dieselbe, die Breite wurde um 16 Millimeter reduziert. Das geht zulasten der Ränder, denn die Grösse des Displays ist dieselbe geblieben. Das System erkennt jedoch den Unterschied zwischen einem Tippen mit dem Daumen und einer Berührung durch den Handballen, so dass ungewollte Eingaben verhindert werden. Wer auf dem iPad also gerne Magazine liest, muss sich diesbezüglich keine Sorgen machen.
Das Display misst nach wie vor 9.7 Zoll und bietet dieselbe Auflösung wie der Vorgänger, also 2048x1536 Pixel. Damit sind fast eine halbe Millionen iPad-Apps kompatibel – und zwar auf den letzten Pixel genau.
Von der Seite betrachtet ähnelt es jetzt mehr dem iPad Mini. Farblich stehen «Silber» und «Spacegrau» zur Auswahl, wobei Letzteres auch «Anthrazit» oder «Graphit» hätte heissen können – nur klingt das weniger attraktiv.
Die Reduktion der Masse und des Gewichts wirken auf dem Papier eher bescheiden, und doch sind die Unterschiede deutlich zu spüren. Durch die geringere Bauhöhe fühlt sich das ganze Gerät eleganter an. Der Gewichtsunterschied wirkt im direkten Vergleich vernachlässigbar; erst wenn man sich mit dem iPad Air ein wenig beschäftigt hat und zum Vorgänger zurück wechselt, spürt man die Speckröllchen auf den Hüften. Auch mit dem iPad Air möchte man ein Buch nicht freihändig lesen – doch bei den täglichen Arbeiten und dem Surfen auf der Couch ist das geringere Gewicht ganz klar ein Gewinn.
A7 Hauptprozessor: mehr Tempo, mehr Grafik
Die grössten Veränderungen haben im Inneren stattgefunden. Im iPad Air arbeitet der neue A7-Prozessor von Apple, der kurz zuvor auch im iPhone 5s Einzug gehalten hat. Nicht zuletzt durch die exklusive 64-Bit-Architektur bringt dieser Chip etwa die doppelte Leistung des Vorgängers. Das macht sich vor allem bei leistungshungrigen Apps und aufwendigen Spielen bemerkbar. Optimiert sind bereits Spiele wie Call of Duty: Strike Team, die Grafikanwendung Sketchbook Mobile und natürlich der Spielehit «Infinity Blade 3», der bereits zum dritten Mal als Referenz-App zeigen muss, wie ein Spiel auf einem Tablet auszusehen hat.
Tatsächlich ist Infinity Blade nichts weniger als spektakulär. Neben der gestochen scharfen Grafik überzeugt die App auf dem iPad Air vor allem durch optische Effekte wie Blendenflecken und andere Lichtspiele, die dem Prozessor so einiges abverlangen. Ein Fest für die Augen, auch wenn die Spielegattung selbst vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Doch der Kauf lohnt sich schon deshalb, weil man mit der Grafik so toll angeben kann.
M7 Coprozessor: der digitale Knecht Ruprecht
Die nächste Parallele zum iPhone 5 kommt mit dem M7-Coprozessor. Dieser genügsame Chip dient einzig dazu, die Bewegungen des iPads zu interpretieren, indem er den Kompass, den Gyrosensor und den Beschleunigungssensor beobachtet und damit den weniger genügsamen A7 entlastet.
Wir werden bald sehen, was den Entwicklern zum M7 einfällt. Durch den Chip erkennt eine App zum Beispiel, ob der Besitzer ruht, spaziert oder mit dem Auto fährt. iOS 7 nutzt die Informationen bereits auf eine ganz pragmatische Weise: Stellt das Gerät fest, dass es nicht bewegt wird, beendet es in fremden Umgebungen die Suche nach möglichen WLAN-Netzen – und spart damit Energie.
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