Kaufberatung
20.01.2022, 08:45 Uhr
Seine eigene Webseite mit Homepage-Baukästen erstellen
Wer seinen eigenen Internetauftritt gestalten will, kann bei Homepage-Baukästen aus dem Vollen schöpfen. Der PCtipp vergleicht die Angebote von sechs grossen Schweizer Providern ausgiebig miteinander.
Dass sprichwörtlich «Viele Wege ans Ziel führen», trifft auch auf den eigenen Internetauftritt zu. Dieser lässt sich beispielsweise in Form einer Blogseite oder über soziale Netzwerke wie Facebook realisieren. Doch oft dauert es nicht lange und man stösst mit diesen Möglichkeiten an Grenzen, da solche Internetpräsenzen doch nicht alles bieten, was sich Anwender wünschen. Vielleicht soll die Webseite früher oder später um ein Forum oder einen Onlineshop erweitert werden. Spätestens dann schlägt die Stunde eines professionellen Webauftritts. Hört sich kompliziert an? Ist es aber nicht. Denn die Arbeit wird Ihnen – und das ist die gute Nachricht – von Webhostern und deren Schritt-für-Schritt-Homepage-Baukästen weitgehend abgenommen. Programmierkenntnisse sind genauso wenig Voraussetzung wie tiefes technisches Grundwissen.
Bedienung
Eine intuitive und einfache Bedienung sowie ein Schritt-für-Schritt-Assistent sind das A und O der Homepage-Baukästen und zugleich auch ihr grösster Vorteil. Dies erfüllt jedes der sechs getesteten Baukastensysteme. Im ersten Schritt wird das Design ausgewählt. Hier zeigen sich alle Hersteller vielseitig. Die Designs von Hostfactory, Hosttech und Webland überzeugen allerdings am meisten, weil diese Anbieter sowohl unauffällige als auch frische Vorlagen bereithalten.
Ist die Vorlage ausgewählt, gehts an das Beschriften der einzelnen Seiten. Dies funktioniert in der Regel mithilfe des Editors; die gewünschten Elemente werden per Drag&Drop platziert. Zu diesen Elementen gehören typischerweise Textkästen für Überschriften und Bilderplatzhalter. Zusätzlich halten die Provider Erweiterungen bereit. Zu diesen zählen etwa Bildergalerien, ein Kontaktformular, Umfragemodule, ein Videoplayer, ein Onlineshop oder auch Bezahlmöglichkeiten. Aber Obacht: Denn diese Erweiterungen, die im Fachjargon auch als Widgets bezeichnet werden, sind nicht bei jedem Provider gratis.
Ein Pluspunkt für den Anbieter Hostfactory: Die Shop-Funktion ist bereits im günstigsten Starter-Paket inbegriffen. Die Provider Hosttech und Novatrend bieten im Gegenzug für etwas mehr Geld eine grössere Palette unterschiedlicher Tools an.
Auch die Erweiterungen von Green.ch machen positiv auf sich aufmerksam. Anwender können auf eine grosszügige Oberfläche zurückgreifen und die angebotenen Elemente frei positionieren.
Tipp: Beim Erstellen des Grundgerüsts sollten Anwender auf jeden Fall genügend Zeit (rund ein bis zwei Stunden) einkalkulieren, um sich grundlegende Gedanken über Aussehen, Form und benötigte (Unter-)Seiten zu machen. Schliesslich ist das Design die Visitenkarten der Homepage nach aussen.
Administration/Support
Je nach Zweck der Homepage ist es wichtig, Bescheid zu wissen, von wem und wie vielen Personen die Homepage pro Tag besucht wird. Für solche administrativen Zwecke und Statistikauswertungen halten alle sechs Provider entsprechende Trackingdienste parat, die bereits Teil der Starter-Pakete sind und nicht extra bezahlt werden müssen.
Ein 365-Tage-E-Mail-Support wie auch kostenloser Telefon-Support sind ebenso Usus. Der 24-Stunden-Notfallservice ist meist nicht mehr Teil der günstigsten Starter-Pakete und kostet zusätzlich.
Preise
Im Preis inbegriffen ist das Webhosting inklusive einer bestimmten Speicherkapazität. Die Faustregel: Je mehr Speicher zur Verfügung steht und je mehr Elemente sowie Widgets/Erweiterungen sich auf die eigene Homepage anwenden lassen, desto teurer ist das Gesamtpaket. Bis auf Green.ch bieten alle getesteten Anbieter entweder eine (zeitlich befristete) Version ihres Baukasten zum Ausprobieren. Dieses Angebot sollten Anwender auch wahrnehmen. Entscheidet man sich für den einen oder anderen Hoster, gibt es ordentliche
Starter-Pakete bereits für rund 10 Franken pro Monat. Dieser Preis hört sich erst mal nicht nach so viel an, bedenken Sie aber die Laufzeit: In der Regel verpflichten Sie sich mindestens für sechs oder zwölf Monate, das Angebot des Hosters zu nutzen. Berücksichtigen Sie deshalb immer auch die gesamten Laufzeitkosten in Ihrer Rechnung.
Die Baukästen im Test
Beim Test liegt unser Augenmerk auf einer möglichst einfachen Bedienung, den Designmöglichkeiten und der Funktionalität der Baukästen. Zudem haben wir auch die Support-Leistungen geprüft.
Hinweis: In den Boxen auf der zweitletzten Seite – Teil 6, finden Sie unsere Empfehlungen. Die Einzeltests zu den anderen Anbietern lesen Sie gleich nachfolgend.
Green.ch Baukasten
Das von Green.ch angebotene Baukasten-System zum Aufbau der eigenen Webseite ist Bestandteil der Webhosting-Pakete. Die Preise beginnen für das «S»-Paket bei Fr. 8.90 und enden bei Fr. 24.90 für die XL-Variante. Inbegriffen sind in jedem Paket ein Webspeicher und Datenbanken, Domains sowie auch Mailspeicher und -konten. Der Baukasten beinhaltet rund 200 Designvorlagen. Unterstützt werden auch mobile Endgeräte wie Tablets oder Handys mit speziellen Templates, die auf einem responsiven Design basieren. Der Editor ist dabei jederzeit transparent gehalten und bietet typische Drag&Drop-Funktionen, um etwa Textkästen, aber auch Erweiterungen frei auf der Webseite zu platzieren.
Oben in der Auswahlleiste befinden sich dazu typische Menüpunkte wie Text oder Bild- Galerie. Hier kann die Webseite auch um verschiedene Buttons und Formulare erweitert werden. Die Menüstruktur lässt sich ebenfalls verändern. Um etwa Textplatzhalter mit eigenem Text zu füllen, genügt ein Klick darauf. Schön: Green.ch stellt verschiedene Video-Tutorials für Anwender bereit, die den Einstieg zusätzlich erleichtern.
Fazit: Die vier All-inclusive-Webhosting-Pakete des Schweizer Hosters Green.ch überzeugen mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Der darin vorhandene Webseiten-Baukasten zeichnet sich durch eine einfache und stringente Bedienung aus. Schade, gibt es keinen Testzugang, um das Angebot vorgängig auszuprobieren.
Hostfactory Sitebuilder
Gleich mit drei Sitebuilder-Paketen geht der Schweizer Hoster Hostfactory an den Start. Für die «Starter»-Version verlangt der Provider im Monat Fr. 9.90, das Pro-Paket kommt auf Fr. 14.90 und für das Business-Paket werden monatlich Fr. 39.90 fällig.
Beim Sitebuilder-Tool handelt es sich um die Version des bekannten Anbieters Weebly. Dementsprechend decken sich die Funktionen des Baukastensystems mit denen, die auch der Provider Webland anbietet (siehe Box unten). Unterschiede gibt es dennoch, und zwar bei den für die Webseite bereitgestellten Services. Erst ab der Pro-Version, die wir Interessenten ans Herz legen, sind Erweiterungen wie etwa ein Audio-/Videoplayer, Passwortschutz und Suchfunktion Bestandteil. Zudem wurde im Vergleich zur Starter-Version die Anzahl der möglichen Produkte in einem Onlineshop von 10 auf 25 erhöht. Die PayPal-Bezahlfunktion ist allerdings ausschliesslich der Business-Variante vorbehalten. Ausserdem im Pro-Paket integriert ist ein Webspeicher von 10 GB sowie auch eine Testphase von zehn Tagen, in denen Anwender das Abo im Kunden-Center-Dashboard von Hostfactory per Knopfdruck beenden können.
Fazit: Das Sitebuilder-Tool von Hostfactory verwendet die Software von Weebly, auf die auch der Provider Webland zugreift. Dementsprechend können Anwenderinnen und Anwender auch hier aus dem Vollen schöpfen und vom starken Funktionsumfang der Weebly-Applikation profitieren.
Hostpoint Sites
Bevor Sie sich zum Kauf des Sites-Baukastensystems von Hostpoint entschliessen, sollten Sie von der 30-tägigen Testphase Gebrauch machen. Dazu müssen Sie eine gültige E-Mail-Adresse angeben und im Anschluss noch ein Passwort für Ihren Zugang festlegen. Der eigentliche Online-Editor führt Schritt für Schritt zur Website. Zunächst wird die Kategorie (z. B. «Bildung und Kultur», «Dienstleistungen» oder «Vereine & Organisationen» etc.) abgefragt. Im Anschluss wird das Design der Webseite festgelegt. Danach sehen Sie bereits einen ersten Vorschlag für die Webseite. Das geht richtig fix und macht Appetit auf mehr, da Anwender gleich einen fertigen Vorschlag zur Homepage präsentiert bekommen.
Im Anschluss kann der Nutzer sich nacheinander um die komplette Struktur der Webseite, um die Unterseiten und um Erweiterungen (Hostpoint nennt sie «Widgets») wie einen Shop, ein Kontaktformular etc. kümmern. Das Ganze kann per Klick auf den jeweiligen Menüeintrag der Webseite (beispielsweise Überschriften, Links etc.) sofort editiert und verändert werden.
Wichtig bei den Erweiterungen: Hostpoint arbeitet mit einem Credit-Punkte-System. Je höherwertiger das Widget ist, desto mehr Credits kostet die Erweiterung. Hier muss der Anwender folglich nachkaufen, sobald seine Credits aufgebraucht sind.
Zu den Preisen: Die Variante «Site Starter» gibts für Fr. 9.– pro Monat. Diese ist vor allem für Einsteiger geeignet und beinhaltet auch Server mit Webspeicher und E-Mail-Postfach. Für die Top-Version, bei der schon eine Shop-Lösung integriert ist, müssen Käufer Fr. 29.90 pro Monat berappen.
Fazit: Das Baukastensystem von Hostpoint macht einen sehr ordentlichen und gut strukturierten Eindruck. Zwar bauen sich die Seiten gerade am Anfang des Erstellungsprozesses etwas langsam auf, dafür gewinnt das Angebot beim Erstellen deutlich an Fahrt.
Novatrend Sitebuilder
Der Hoster Novatrend bietet eine 30-minütige, voll funktionsfähige Testphase an, in welcher der Anwender den Webseiten-Baukasten Sitebuilder ausprobieren kann. Nacheinander werden dabei die Art der Webseite, das Design und die Startseite mithilfe des Assistenten definiert. Im Vergleich mit Hosttech kann das Novatrend-Sortiment bei den Designvorschlägen allerdings nicht ganz mithalten.
Nach der Auswahl wird das Grundgerüst der Webseite automatisch erstellt und kann per Klick auf den Editor oben rechts bearbeitet werden. Mit diesem können auf der aktuellen Seite neue Elemente wie Galerien, Buttons, Karten etc. hinzugefügt werden. Problemlos lässt sich die Webseite um neue Unterseiten oder auch Verzeichnisse erweitern.
Links auf der jeweiligen Seite gibt es noch eine Art Schieberegler, mit dem sich Farben, Trennlinien und Animationen in die Webseite integrieren lassen. Unterm Strich macht der Sitebuilder einen gut durchdachten Eindruck. Um die Seite zu veröffentlichen, genügt ein einziger Klick auf den entsprechenden Button rechts oben.
Der Anbieter unterscheidet insgesamt zwei Angebote: Das von uns favorisierte heisst «Premium» und beinhaltet unter anderem einen 50 GB grossen Webspeicher, unlimitierte E-Mail-Konten und einen priorisierten 365-Tage-Support.
Fazit: Novatrends Sitebuilder ist ein kompaktes und einfach zu bedienendes Werkzeug, um die eigene Webseite sehr schnell zu erstellen. Der Provider überzeugt auch mit seinen zwei transparenten Angeboten. Die Testphase ist etwas knapp.
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Hosttech WebsiteCreator
Im selbst entwickelten Baukastensystem WebsiteCreator von Hosttech werden zuerst wichtige Grundparameter wie die Sprache oder die Währung des Onlineshops definiert. Danach lässt sich das eigene neue Projekt schnurstracks erstellen. Nach Auswahl einer der Vorlagen kann diese sofort bearbeitet werden.
Dazu bietet Hosttech im WebsiteCreator-Menü die wichtigsten Optionen an. Anwender können das Menü prinzipiell von links nach rechts einfach durcharbeiten, um der Homepage das gewünschte Aussehen, die Menüstruktur sowie Module wie Kontaktformular, Forum, Onlineshop etc. zu geben.
Dazu bietet Hosttech im WebsiteCreator-Menü die wichtigsten Optionen an. Anwender können das Menü prinzipiell von links nach rechts einfach durcharbeiten, um der Homepage das gewünschte Aussehen, die Menüstruktur sowie Module wie Kontaktformular, Forum, Onlineshop etc. zu geben.
Wir haben uns von links nach rechts durchgearbeitet: Dabei wird im Punkt Menü zuerst die Struktur der Webseite inklusive der Unterseiten angelegt. Zudem werden die einzelnen Menütitel festgelegt sowie weitere wichtige Einstellungen vorgenommen, etwa das Impressum oder auch Datenschutzseiten betitelt und anschliessend mit Text gefüllt.
Weitere selbsterklärende Menüpunkte sind Editor, Einstellungen, Module und Marketplace. Alles wirkt durchdacht und ausgereift. Dabei kann jede Seite immer auch in der Vorschau – sowohl als klassische Desktop-Webseite sowie auch als mobile Variante für Tablets und Smartphones – betrachtet werden.
Wie bei allen Providern ist auch hier das Hosting Bestandteil des Preises. Dabei zeigt sich Hosttech mit einer Speicherkapazität von 50 GB sehr grosszügig. Gestaffelt ist das Angebot in zwei Varianten. Das günstigere «Pro»-Paket kostet Fr. 9.90. Bei der «eCommerce»-Variante werden Fr. 14.90 pro Monat fällig. Auch sehr schön: Hosttech bietet in regelmässigen Abständen schweizweite Website-Kurse an.
Fazit: Der WebsiteCreator-Baukasten von Hosttech ist flexibel, ausgereift und bei den monatlichen Kosten fair.
Empfehlung
Webland WebsiteBuilder (Weebly)
Webland kann deshalb gefallen, weil der Hoster gleich mit fünf nach Preisen gestaffelten Webbaukasten-Varianten an den Start geht. Die günstigste «Free»-Version gibts zwar für lau, dafür müssen Anwender Werbung in Kauf nehmen, die der Hoster auf der Webseite platziert. Ausserdem findet die Veröffentlichung immer auf der Webland.ch-Subdomain statt. Macht nichts: Denn die kostenlose Version ist gerade zum Probieren eine perfekte Wahl und um sich mit der Materie vertraut zu machen.
Der WebsiteBuilder ist übrigens keine Eigenentwicklung von Webland. Stattdessen greift der Hoster auf die Anwendung des US-Anbieters Weebly zurück.
Zum Editor: Webland bietet im ersten Schritt dem Anwender an, sich für eines der zahlreichen Designs zu entscheiden. Dementsprechend wird auch gleich die Struktur des Internetauftritts festgelegt, wobei der Anwender immer noch selbst Hand anlegen sollte, um diese zu optimieren. Ist die entsprechende Vorlage ausgewählt, kann die Webseite bearbeitet werden. Der Button dazu findet sich rechts oben im Webeditor. Klickt man darauf, landet man im Bearbeitungsbereich. Und hier geht so ziemlich alles per Drag&Drop. Das ist nicht nur sehr schnell, sondern funktioniert auch hervorragend: Beispielsweise lassen sich Textbausteine, Bilder oder auch Diashows in die Webseitenschablone ziehen. Um die Webseite im allerletzten Schritt hochzuladen, bietet Webland einen schlichten Button an.
Fazit: Weblands Baukasten-system macht einen reifen Eindruck. Das Erstellen der eigenen Webseite ist äusserst intuitiv und einfach. Die Preise sind günstig.
Fazit und Testübersicht
Fazit: kein Hexenwerk
Wahrscheinlich hat sichs längst herumgesprochen, aber ich sags hier nochmal: Das Erstellen der eigenen Homepage ist mit jedem der sechs getesteten Hoster kinderleicht. Warum? Weil sie Anwenderinnen und Anwendern mit ihrem Webseiten-Baukasten praktisch ein fixfertiges Werkzeug in die Hand geben. Es braucht weder tiefes Grundwissen noch Programmierkenntnisse, um eine Website zu erstellen.
Ein reifes Gesamtpaket ist der WebsiteCreator von Hosttech. Die Eigenentwicklung punktet bezüglich Bedienung, Umsetzung und Support. Die Preise für die zwei Angebote «Pro» und «eCommerce» sind deshalb auch fair, weil das Hosting inklusive einer recht üppigen Speicherkapazität ist.
Wer es günstiger wünscht, ist mit dem Anbieter Webland gut beraten. Keiner bietet eine grössere Auswahl an Paketen, das günstigste (mit Werbung) gibt es bereits ab null Franken. Gerade für Einsteiger ist die «Free»-Variante durchaus interessant zum Ausprobieren.
Daniel Bader, Leiter Testcenter
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