Test: Sony RX100 IV
Bildqualität
Bildqualität
Genau wie ihre Vorgängerin ist die Sony RX100 IV mit einem 1"-Sensor ausgestattet, und auch die Auflösung verharrt bei 20 Mpx. Diese Sensoren gelten in Kompaktkameras als «gross» – erst recht, wenn sie mit den winzigen Sensoren in den Smartphones verglichen werden. Dessen ungeachtet sind sie im Vergleich zu den Micro-Four-Thirds- und APS-C-Sensoren fast schon winzig. Hier ein Vergleich:
Bei gutem Licht liefert die RX100 IV sehr schöne, knackig-scharfe Bilder. Die Kamera tendiert bei den meisten Fotos zu einer leichten Unterbelichtung, die wir bis anhin bei fast allen Sony-Kameras diagnostizieren mussten. Allerdings gibt es viele Fotografen, die mit dieser «Fehlleistung» gar nicht unglücklich sind, denn dadurch werden die Farben ein wenig intensiver. Die Geschmäcker sind eben verschieden:
Ein dezenter Schubs mit der Tonwertkorrektur korrigiert das Foto problemlos:
Ferienfotografen werden an den knackigen Farben, der hohen Sättigung und den ausgewogenen Kontrasten ihre Freude haben. Doch die Farbgebung ist nicht in Stein gemeisselt. Die RX100 IV fotografiert wahlweise in RAW und/oder JPEG. Die Farbgebung der JPEG-Bilder lässt sich dabei über 19 verschiedene «Kreativprogramme» manipulieren, bis hin zu Schwarz-Weiss oder Sepia. Die Einstellung «Vivid» garantiert bunt-lebhafte Ferienfotos, wie man sie gerne herumzeigt.
Gefällig sind auch die Hauttöne, die durchs Band überzeugen:
Und hier noch eine Vergrösserung. Für diese Sensorgrösse und Auflösung eine tadellose Leistung!
Im Dämmerlicht
Bei schwachem Licht stösst der Sensor zwar schneller an seine Grenzen als seine grossen Verwandten, doch er hält sich erstaunlich wacker. Bis 1600 ISO sind die Bilder einwandfrei und erstaunlich rauschfrei. Hier die Übersicht:
Und hier die Crops bei verschiedenen Empfindlichkeiten:
… und die einzelnen Empfindlichkeiten
Bei 3200 ISO schmieren die ersten Details zu, doch selbst bei 6400 ISO entstehen noch brauchbare Bilder. Erst bei 12'800 ISO wird es schwieriger, die Fotos zu mögen. Und trotzdem: Diese Qualität bei einem 1"-Sensor mit 20 Mpx? Hut ab! Dabei geht die JPEG-Engine im Vergleich zum Vorgänger deutlich behutsamer vor. Selbst mit RAW-Dateien und einer spezialisierten Software konnte keine nennenswerte Verbesserung bei der Rauschreduktion erzielt werden.
CaptureOne Express
Zum Kauf der Kamera gehört nach einer kostenlosen Registrierung die Profi-Software CaptureOne Express, die direkt beim Hersteller PhaseOne heruntergeladen werden kann. Sie funktioniert am besten mit RAW-Dateien und spielt bei den RAW-Convertern in der obersten Liga. Diese spezielle Version für Mac und Windows funktioniert nur mit Sony-Kameras, ist aber technisch topaktuell. Ausserdem erhalten Sie natürlich ein «vorteilhaftes Angebot» für die unlimitierte Version. Zuerst sollten Sie jedoch beim Start die Schaltfläche «Express (for Sony)» anklicken, um die kostenlose Version zu nutzen:
Tatsächlich schafft dieser kostenlose Download einen echten Mehrwert. Die Möglichkeiten sind umfassend, die Resultate der RAW-Konvertierung stellen auch anspruchsvolle Profis zufrieden.
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass CaptureOne Express für engagierte Fotografen ausgelegt ist, die bereit sind, die ziemlich steile Lernkurve zu meistern. Deshalb stellt sich doch die Frage, ob es für die Zielgruppe dieser Kamera die richtige Software ist.
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